Kinder und der Umgang mit dem Verlust eines Tieres

  • Leider mussten wir ja nun vor kurzem die Erfahrung machen und haben unseren lieben Odin verloren. :geheule: Wir Erwachsenen haben schon sehr damit zu tun, mit diesem Verlust und diesem Schmerz umzugehen. Aber wie mein Sohn darunter leidet, macht mir zu schaffen. Wir haben natürlich nicht damit gerechnet, das er mit seinen gerade mal 5 Jahren so etwas durchmachen muss. Die Katzies sind seine besten Freunde geworden und nun ist Odin nicht mehr da. Ich bin manchmal ganz schön hilflos, wenn er wieder seine Traueranfälle bekommt. Die letzten Tage ging es ihn eigentlich wieder richtig gut. Heute Abend aber ist er auf dem Balkon gelaufen und rief ganz laut nach Odin. Ich fragte ihn warum er ihn so laut ruft. Da fing er bitterlich an zu weinen und sagte mir, das er Odin ruft damit er von den Wolken runter springt und wieder zu ihm kommt, weil er ihn ganz doll vermisst :schnute::geheule: Ich sage euch, ich hatte so eine dicken Klos im Hals und musste mich ganz schön zusammen reisen, damit ich nicht mit heule. Man möchte ja als Mutter stark sein und sein Kind halt geben, aber das fällt mir manchmal ganz schön schwer :schnueff: da ich oder eher wir, selber noch damit zu kämpfen haben. Die Zeit war so schon sehr schwierig Tyler zu erklären das Odin in den Katzenhimmel gehen wird. Wir hatten ihn so zusagen darauf vorbereitet, das waren schlimme Tage. Er hatte diese Nächte sogar ins Bett gepullert und sehr schlecht geschlafen. Silvie hatte mir ja noch den Tip gegeben und geraten das ich Tyler dazu bewegen soll ein Bild für Odin zu malen, das er dann mit in den Katzenhimmel nimmt. Das hatte er auch sofort gemacht, es wurden sogar zig Bilder. Aber damit konnte ich ihn immer etwas beruhigen. Er klammert sich natürlich gerade auch sehr an Delilah. Die Süße musste schon zig Tränen auffangen und ist auch sein kleiner Seelentröster :herzklopfen:


    Ich glaube mein Kleiner wird das sein Leben lang nicht vergessen. Habt ihr schon solche Erfahrungen als Kind machen müssen, bzw. habt selber Kinder die schon ein geliebtes Tier verloren haben. Mit tut es einfach wahnsinnig weh, wenn ich ihn so leiden sehe :schnute: Seine größte Aufmunterung ist momentan natürlich, das er bald wieder einen neuen Freund bekommt, sogar 2 :jaja: aber das wird eine Überraschung :kicher: Aber darauf freut er sich sehr und zählt schon die Tage.


    Euer Nettchen

  • Mensch, ich bekomme richtig Gänsehaut :möp:
    Das ist einfach so traurig und tut mir so leid, für euch und vor allem für euren Sohn. :(
    Leider kann ich dir keinen guten Tipp geben... außer ihn ernst zu nehmen, ihm zu zeigen das ihr ihn versteht und ansonsten denke ich, ist es einfach wichtig "da zu sein"... Bestimmt werden ihn die beiden "Neuen" ablenken und er wird ihnen ein Plätzchen in seinem Herzchen schenken... und irgendwann wird er mit einem Lächeln an Odin zurückdenken können... aber das dauert bei Kindern bestimmt einfach noch viel, viel länger als bei Erwachsenen... :möp:

  • Wir Erwachsenen versuchen immer unsern Schmerz irgendwie zu verarbeiten
    und "stark" zu sein.
    Kinder zeigen viel direkter was sie fühlen.
    Es ist - und wird sicher noch lange - eine sehr schwere Zeit für Tyler sein.
    Du kannst "nur" für ihn da sein
    Ihm immer wieder versuchen zu erklären wieso es für Odin Zeit war zu gehen.


    Und du musst nicht immer stark sein



    Ich sage euch, ich hatte so eine dicken Klos im Hals und musste mich ganz schön zusammen reisen, damit ich nicht mit heule.


    Ich habe mit meinen Kindern geweint als Anka gehen musste
    und auch heute - über 2 Wochen danach - habe ich keine "Probleme" damit dass meine Kinder (sie sind zwar schon älter als Tyler aber das denke ich spielt bei "Elterntränen" keine große Rolle) sehen dass ich traurig bin und um sie weine.


    Sag ihm, lass ihn spüren und zeige ihm dass auch du traurig bist.
    Aber lass Tyler immer merken dass der Tod zum Leben gehört.
    Zusammen weinen - und zusammen lachen - das ist es was eine Bindung ausmacht - und was Vertrauen schafft.


    Ich denke dass er nur es nur so - indem du "bei ihm bist" irgendwann verarbeiten kann.
    Er muss wissen dass traurig sein nichts "Schlechtes" ist.


    Es ist für uns als Erwachsene schon so schwer - vielleicht könnt ihr euch gegenseitig "stützen"

  • Ja, sowas ist sehr traurig und schwer :troest:


    Wir hatten zwei Katzen, als meine Tochter geboren wurde. Yke ist gestorben, als Merle 1 1/2 war - da war sie zwar traurig, hat es aber noch nicht so richtig erfasst. Als wir dann Hamlet gehen lassen mussten, war mein Töchterchen 4 1/2 und das war sehr, sehr schwer für sie. Er war immer dagewesen, ein Leben ohne Katze kannte sie ja gar nicht. Wir haben ganz viel zusammen getrauert, uns im Arm gehalten und gemeinsam geweint und über Hamlet geredet. Das machen wir selbst heute, 5 Jahre später, immer noch. Nicht mehr so oft, aber doch noch hin und wieder, die Trauer kommt einfach ab und zu noch mal hoch und dann lassen wir sie zu und trauern gemeinsam.
    Wir können unsere Kinder leider nicht vor allem Schlimmen beschützen, so gern wir es auch täten, und - so blöd es auch klingt - der Tod gehört zum Leben nun mal dazu.
    Ich finde es wichtig, sein Kind mit seinen Gefühlen ernst zu nehmen und auch seine eigenen Gefühle zuzulassen - man muss da nicht den starken Erwachsenen mimen. Es ist nicht schlimm, wenn man selbst auch weint, weil man so sehr trauert. Das verstehen Kinder, sie fühlen ja das selbe und gemeinsames Weinen kann wirklich sehr helfen.
    Du musst als Mama nicht den Kloß im Hals runterschlucken und versuchen, stark zu sein. Nimm deinen Sohn in den Arm, weine mit ihm zusammen, sag ihm ruhig, dass du genauso traurig bist wie er, redet darüber, was Odin jetzt im Katzenhimmel wohl alles anstellt, erinnert euch an die lustigen Erlebnisse mit ihm oder an den Mist, den er sicherlich auch angestellt hat. Dann lacht man unter Tränen gemeinsam und das hilft ganz viel, sowohl den Kindern als auch den Eltern.
    Klar müssen wir stark sein für unsere Kinder, aber das heißt nicht, dass wir unsere Gefühle nicht zeigen dürfen.
    :troest:

    Das ist der Weg

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  • :winke: Vielen lieben Dank für eure Antworten.
    :freunde:
    Ja das stimmt, Kinder zeigen immer ihre Gefühle und lassen sie freien Lauf. Wir Erwachsenen versuchen stark zu sein, obwohl ich auch sehr nah am Wasser gebaut bin :geheule:
    Ja, leider kann man seine Kinder nicht immer beschützen, aber man versucht es natürlich. Wir haben auch alle zusammen geweint als Odin gehen musste. Aber irgendwie hatte ich bei Tyler das Gefühl, das es noch trauriger war, als er gesehen hat das Mama und Papa auch weinen. Vielleicht liegt es auch daran, das er wirklich noch so jung ist. Deswegen versuche ich mich jetzt etwas zusammen zu reißen. :nachdenk: Aber vielleicht habt ihr Recht und ich sollte das nicht tun. Er kann sich das mit den Tod nicht wirklich erklären und es war auch nicht einfach ihn das "schonend" beizubringen. Das ist und bleibt ein schwieriges Thema. Auch wenn es zum Leben dazu gehört und man weiß das jeder mal gehen muss, trifft es einen doch hart :schnueff:

  • Och mensch .. ich sitze hier und mir laufen nur so die Tränen :schnueff: ... Das ist so traurig :schnueff: ....


    Wie du schreibst .. wie uns Großen ist es schon sehr schwer .. aber wie sollen es die Kleinen verkraften und verarbeiten? :möp:


    Ich denke man muss einfach reden und ehrlich sein .... ihnen das Leben erklären .... :schnueff:


    Ich drücke dich mal, Annett :troest: :knutsch:


    Es wird sicher eine schöne Überraschung werden wenn da auf einmal zwei Kleine angetapst kommen :aufgeregt: :freu: :herzklopfen:

  • Danke dir Wonnie :freunde:
    Wie sagt man immer so schön "Zeit heilt alle Wunden" aber vergessen werden wir nie.
    Die schönen Erinnerungen werden immer in unserem Herzen bleiben, egal ob bei einem Erwachsenen oder einem Kind.
    Tyler und ich haben uns mittlerweile auch schon Foto`s von Odin angeschaut, was mein Mann z.B. noch nicht kann :schnueff:
    Aber Tyler freut sich vor allem daran, an die lustigen Zeiten mit Odin zu denken. Und das wir das Teilen können ist sehr schön.
    Aber emotionale Tiefpunkte, werden wohl noch lange durchkommen :schnute:
    Und wir als Eltern, werden immer da sein und den Kindern halt geben, so wie die Kinder uns halt geben. :troest:



    Und bald kommt wieder mehr Sonnenschein in unserem Leben, wenn Filou und Faye kommen :herzklopfen: :jaja:

  • ich finde das total rührend und zugleich sooo traurig :troest:


    meine kinder haben immer traurige sachen in bildern verarbeitet, aber das weißt du ja :zwinker:


    tyler wird ja augen machen, wenn die beiden endlich einziehen. ich hoffe die zwei werden euch lange freude machen. fernanda und faye schlafen jede nacht mit af meinem kopfkissen. ich weiß immer gar nicht wie ich liegen soll. manchmal liegt einer auch um meinen hals ...es ist soooo süß!!! :herzklopfen:


    filou hat einen total witzigen platz gefunden...schau mal:
    er liegt zu gern auf dem fensterbrett in meiner angeknabberten waage und spielt mit den blumen :kicher:
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  • :aufgeregt: Silvie, sind das wieder schöne Bilder. Konnte ich Tyler eben noch zeigen, bevor er ins Bett ging. :herzklopfen:


    Das mit den Bilder malen, war auch ein super Tipp gewesen und ich konnte ihn gut damit beruhigen. Ich bin mir sicher, das die beiden Miezen uns viel Freude bereiten. Wir freuen uns schon sehr auf den Tag, wo sie bei uns einziehen. Und es wird auch langsam für Delilah Zeit, sie mauzt momentan sehr viel :troest: ich denke das sie Odin auch noch sehr vermisst :schnute:

  • Wir haben Dominic immer wenn ein Tier gestorben ist mit einbezogen.Haben uns der Tränen nicht geschämt,haben erklärt etc. Domi hat bei unserer Katze genau wie bei Opas Katze jeweils ein schönes Kreuz gezimmert. Auch die Nachbarskinder haben bei Moppis tot im August 2007 Blumen aufs Grab gelegt,auch wenns nur Kornblumen waren.Ich fand die Geste sehr schön :geheule:

    Liebe Grüße Grit & Tapsi

  • :winke: Hallo Grit, da habt ihr ja auch schon einiges durch :troest: Das die Kinder Blumen auf`s Grab gepflanzt haben find auch sehr rührend.
    Wir haben Rosen auf Odin`s Grab gepflanzt, so hat Tyler auch immer eine Anlaufstelle :jaja:

  • So traurige Geschichten hier :schnueff: .... Geschichten die das Leben schreibt :schnueff: ....

  • :schnute: Ich habe meine verstorbenen Tiere schon von Kindesbeinen an selbst im Garten begraben - als erstes einen Hamster, da war ich fünf. Mit 7 kam eine Schildkröte dazu. Als wir umgezogen waren und ein neuer Garten angeschafft wurde, habe ich sogar den Panzer von Schildkröte Susi ausgebuddelt und im neuen Garten bestattet. Meine Mutter wollte die Tiere immer als Müll entsorgen, aber das hat kein Tier verdient. Und WEHE, ich habe geweint... ich war dann oft "auf der Toilette" oder musste "ganz dringend im Keller was suchen", wenn mich die Trauer überkam. Jedes trauert anders und Kinder manchmal ganz anders, als Erwachsene erwarten. So sollten meine Jungs nicht aufwachsen. Sie durften trauern. Mäuslein, Wellis oder Häschen wurde beweint, sogar ausgewilderte Igel wurden tagelang betrauert.


    Wir haben uns dann hingesetzt, lange über die verstorbenen Tiere geredet und uns lustige Geschichten erzählt, die wir mit dem jeweiligen Tierchen erlebt haben. Das hat geholfen. Auch ein kleines Grab oder eine kleine Ecke mit einem Foto und Blümchen hilft. Und Zeit. Heute sind meine Jungs immer noch mitfühlend und weinen, wenn ein geliebtes Tier stirbt. Neulich rief mich ganz verzweifelt mein Ältester an, als seine Gottesanbeterin das Zeitliche gesegnet hat. Ich fand das so rührend, weil mir es auch bei meinen Pfleglingen so geht. Ich hatte ja insgeheim die Hoffnung, dass ich es mal reinkriege in den Schädel, dass die Tiere nur Pfleglinge und Begleiter auf Zeit sind. :nachdenk:

  • Oh du hast ja als Kind wirklich schon viele Tiere zum Grab getragen :geheule::troest: und das du dann nicht mal trauern durftest ist ja echt schrecklich :schock: da musstest du also als Kind völlig alleine durch diese Gefühlswelt :trippel: das ist echt hart. Aber früher hatten die Leute eine ganz andere Einstellung zu Tieren als heute. Oder auf dem Bauernhof, da ist es auch oft noch so, natürlich nicht überall. Mein Bruder zum Beispiel wohnt auf einem Hof mit vielen Tieren. Der konnte das ganze "Tara" um Odin nicht verstehen und belächelte mich auch ein bißchen :kopfnuss:
    Ich muss ehrlich sagen, ich denke Tyler weiß nicht das Odin wirklich unter der Erde liegt. Da packe ich ihn doch noch etwas in Watte, da er auch ein kleines Sensibelchen ist. Alles muss er in diesem Alter noch nicht wissen. Er denkt das Odin in den Wolken ist und dort mit den anderen Sternenkätzchen spielt. Und diesen Glauben lasse ich ihn auch, er wird noch früh genug mitbekommen, wie es wirklich ist. Ich erzähle ihn dann auch immer das Odin runter schaut, seit dem darf ich das Rollo nicht mehr abends so weit runter machen.


    Aber ich finde es total schön, das du es anders gemacht hast als deine Mutter und mit deinen Kindern getrauert hast :jaja: Kinder wollen immer ihre Trauer zeigen, manch Erwachsene können das einfach nicht und machen das mit sich selber aus oder verdrängen es. Ich find es auch gut, wenn auch Männer und Väter ihre Trauer ihren Kindern gegenüber zeigen können. Ich glaube das war damals auch nicht so der Fall.

  • Ich denke, dass jede Mutter intuitiv das Richtige macht und weiß, wie man helfen kann und was zu tun ist, um dem kleinen Trauernden zu zeigen: Hey, Du bist nicht alleine, mir geht es genauso. Ich hatte leider nicht das Glück.
    Blöd nur, dass meine Mutter damals dachte, dass mit mir was nicht stimmt, weil ich den Hamster begraben habe. Ich glaube, das hatte ich aus dem Fernsehen, dass man das so macht. Ihr Blick, als ich mit dem Susi-Panzer in den Garten kam... Oha, sie hat mich angeguckt, als wolle ich eine schwarze Messe abhalten. Um IHREN Kater hat sie zwar getrauert, aber man hatte das Gefühl, es war nicht "echt". Entweder hat sie nie gelernt zu trauern oder sie war halt so. Auch trauern können kann man lernen. :schnute:


    Schön, dass bei Euch bald wieder Leben in die Bude kommt. Ablenkung tat bei meinen Jungs immer Wunder. Nach einiger Trauerzeit kam immer ein Nachfolger ins Haus. Das hat sich bis heute kaum geändert. Nur Häschen möchte keiner der Beiden mehr haben. Sie sind nach drei Jahren (!!) immer noch zu traurig. Und das Kurioseste daran: Sie wohnen schon lange in eigenen Wohnungen, aber Häschen darf ICH deshalb nicht mehr - sagt Junior. :weissnix: Und mein Mann ist genau so sensibel wie meine Jungs. :herzklopfen:

  • Von meinem Tageskind ist vor kurzem das Meerschweinchen gestorben und nachmittags als er bei mir war, haben wir für Foxi ein Bild gemalt und ein kleines Porzellanherz angemalt und Foxis Namen darauf geschrieben und abends hat er dann das Bild in die Kiste gelegt zu Foxi und auf dem Grab liegt das Herz und mit seinem Papa hat er noch ein kleines Kreuz gebastelt. Und das zu machen war für Ihn sehr wichtig und so konnte er es besser verarbeiten. :troest:

    Viele Grüße von Marion

    mit

    Kris, Neraki, Delos und Omega

    und

    Gremlin, Charles und Milo im <3