FIV (Felines Immundefizienz-Virus)

    • Offizieller Beitrag

    FIV (Felines Immundefizienz-Virus) / Katzenaids


    Krankheitsprofil und Ansteckung:
    Das Feline Immundefizienz Virus stammt aus der Familie der Retroviren. Es wurde erstmals vor über 20 Jahren im Jahr 1986 entdeckt.
    Bisher wurde kein wirkungsvolles Medikament zur Heilung von FIV entdeckt.
    Die Erkrankung verläuft oft über lange Zeit ohne dass die Katze Symptome zeigt. Auf lange Sicht wird jedoch das Immunsystem zerstört und es werden Folgeerkrankungen ausgelöst, die dann zum Tode führen.
    Es ähnelt dem HIV beim Menschen, ist jedoch nicht auf den Menschen übertragbar.
    Weltweit sind 44 Millionen von 400 Millionen Katzen infiziert, das entspricht ca. 11%.
    Am meisten gefährdet sind vor allem ältere Freigängerkater über 5 Jahre mit ausgeprägtem Revierverhalten in Umgebungen wo viele Katzen leben, da die Tiere dann häufiger in Kämpfe verwickelt werden. Anstecken können sich die Tiere bei normalem Kontakt (kuscheln, spielen etc.) nicht. Meist erfolgt die Ansteckung durch einen Biss.


    Diagnostik:
    Eine sichere Diagnosestellung ist nur durch serologischen Nachweis der Antikörper (theoretisch auch durch eine Virusisolation) möglich. PCR-basierte Diagnostik ist eine zuverlässigere Methode, da hier bis zu 15 % mehr Tiere positiv getestet werden, die keine nachweisbaren Antikörper gebildet haben und daher im ELISA-Test negativ sind. Der ELISA-Test kann falsch-positive Ergebnisse bringen, weshalb eine Verifizierung über Western Blot oder indirekten Immunfluoreszenztest notwendig ist.
    Wegen des möglichen Vorhandenseins kolostraler Antikörper sollten Jungkatzen im Alter von 6 Monaten erneut getestet werden.


    Diagnostiziert werden kann das FIV außerdem z.B. durch einen Quick-Test:
    http://www.megacor.at/useruplo…/flyer_felvfiv_de_web.pdf


    Man sollte beim Verdacht auf FIV immer auch die Feline Leukämievirus (FeLV) / Leukose , Feline Leukämie und FIP : Feline Infektiöse Peritonitis , Feline Infektiöse Peritonitis im Hinterkopf behalten.


    Maßnahmen und Behandlung:
    Erkrankte Katzen sollten wenn sie bisher Freigänger waren, in der Wohnung gehalten werden um andere Katzen nicht zu gefährden.


    Um die Lebensdauer und die Lebensqualität einer erkrankten Katze zu erhöhen, bestehen folgende Möglichkeiten:


    die Behandlung von Sekundärinfektionen oder Folgeerkrankungen, die durch die Immunschwäche aufgetreten sind,
    die Haltung des erkrankten Tieres in möglichst stressfreiem Umfeld,
    eine antivirale Chemotherapie, z.B. mittels Interferon alpha und eine regelmäßige Überwachung der Blutwerte.


    Einen Impfstoff gegen FIV gibt es leider noch nicht in Europa, in den USA wurde allerdings vor einigen Jahren ein Präparat zugelassen.


    Die Krankheit ist zum heutigen Zeitpunkt leider nicht heilbar. Man kann die Krankheitssymptome nur versuchen zu lindern und der Katze ein angenehmes Leben zu ermöglichen.