Giardien bei der Katze

    • Offizieller Beitrag

    Giardien




    Was sind Giardien


    Giardien sind Einzeller (Flagellaten) und kommen im Dünndarm vor. Giardien zählen zu den Zoonosen d.h. sie sind übertragbar auf den Menschen und von den Menschen auf das Tier.
    Da sie ansteckend sind, ist Hygiene sehr wichtig, man sollte es natürlich nicht übertreiben (da gibt es sicherlich hunderte von verschiedenen Meinungen) aber ein Dampfgerät ist bei diesen Parasiten schon von Vorteil.
    Ich werde noch erzählen, wie ich gegen diese "Viecher" vorgegangen bin.



    Die Ansteckung


    Die Zysten werden ca. 4 bis 5 Wochen, manchmal sogar über Monate, ausgeschieden. Dieser Zeitraum verlängert sich, wenn immer wieder ansteckungsfähige Zysten aus der Umwelt aufgenommen werden.
    Die ausgeschiedenen Zysten bleiben in kühlem Wasser (4°C) bis zu 3 Monate infektiös, in feuchten Böden bis zu 7 Wochen. Unter optimalen Bedingungen können diese mehrere Monate lebensfähig bleiben.


    Giardien übertragen sich hauptsächlich über den infizierten Kot, aber auch durch Speichel (Fress- und Trinknäpfe) oder wenn sich Katzen zum Beispiel am Hintern beschnuppern und sich dabei berühren. Da sich Katzen mit ihrem Speichel waschen, ist auch das komplette Fell betroffen.




    Die Symptome


    Das häufigste Symptom ist Durchfall. Bei erwachsenen Tieren werden meist sonst keine Symptome festgestellt.
    Der Kot ist übelriechend, hartnäckig und meist wiederkehrend oder chronisch heller Durchfall, der mit schleimigen, selten mit blutigen Beimengungen einhergeht.
    Da sich bei den meisten Katzen keine Symptome feststellen lassen, merkt man erst nach Tagen, dass die Tiere abmagern und austrocknen. Gerade für Jungtiere ist das tödlich.


    Die Tiere verwerten die Nahrung also um einiges schlechter und es droht die Gefahr der Mangelernährung. (Gewichtsverlust, verkümmern der Tiere bei unverändertem Appetit) Kohlenhydratreiche Nahrung soll das Auftreten klinischer Symptome fördern. Also sollte man in dieser Zeit Abstand vom Trockenfutter nehmen.
    (Man sollte also auf Trockenfutter verzichten, was schwierig wird wenn man Katzen hat, die nur Trockenfutter fressen, so wie meine alte Katzendame - da sie nichts anderes frisst, musste ich das Trofu weiter geben, habe aber Gastrofutter gefüttert).
    Am besten stellt man in der Zeit das Futter auf Frischfleisch um - was natürlich auch nicht immer geht. Dann sollte man zumindest hochwertiges Nassfutter ohne Getreide füttern.



    Der Nachweis


    Giardien können zu 100% in einem Labor nachgewiesen werden, entweder man schickt Sammelproben (am besten von drei aufeinanderfolgenden Tagen) direkt an ein Labor oder reicht es seinem Tierarzt ein. Manche Tierärzte können auch direkt in ihrer Praxis einen Test durchführen.




    Die Hygiene


    Wenn man es das erste Mal mit Giardien zu tun hat und im Internet nach "Säuberungsaktion" sucht wird man doch etwas bleich um die Nase, denn jeder "rät" zu etwas anderem.
    Dass man putzen muss steht außer Frage, nur ich persönlich würde und habe es nicht übertrieben, manche haben Handtücher um den Kratzbaum und auf der Couch verteilt und die täglich gewechselt und bei 90° gewaschen. Das wollte ich nicht!
    Jeder soll natürlich das tun, was er möchte. Ich habe jeden Tag die Katzenklos mit kochendem Wasser ausgewaschen und mit dem Dampfreiniger abgedampft (bei Haubenklos würde ich empfehlen in der Zeit der Giardien diese zu verstauen, dadurch hat man sich Arbeit gespart). Streu habe ich nur gerade eben so eingestreut das der Boden "benetzt" war. Es ist auch zu empfehlen günstiges Streu zu verwenden bei dieser Methode, denn das kann schnell ins Geld gehen. Ich selber habe mein bewährtes Streu genommen.
    Die Umgebung der Katzenklos habe ich auch jeden Tag abgedampft, die Böden nur 1-2x in der Woche. Da ist es besonders wichtig, dass die Klos und der Boden nach der Dampfaktion komplett TROCKEN gelegt werden - denn Giardien lieben Feuchtigkeit!!!!
    Die Wassernäpfe müssen jeden Tag auskocht werden, sowie die Futternäpfe täglich gewechselt werden sollten.
    Als wir das erste Mal Giardien hatten, habe ich täglich den Kratzbaum abgedampft und danach trocken geföhnt, ganz ehrlich das ist ne Arbeit für "Doofe".
    Deshalb habe ich mich nach einer anderen Methode erkundig und bin fündig geworden und zwar habe ich das Kolloidale Silberwasser (EIS) genommen, es in eine Sprühflasche umgefüllt und alles, was ich nicht waschen oder abdampfen konnte, abgesprüht. Es gibt Silberwasser zum Putzen und zur Eingabe (siehe bei alternative Heilmethoden).
    Da die Katzen über Speichel die Giardien übertragen, habe ich alle 3 Tage die Betten frisch bezogen, was eigentlich völliger Blödsinn ist, da ich nur Bettwäsche besitze, die man bei 60° waschen kann - Giardien aber erst bei einer Temperatur von 70° absterben. Aber man hat irgendwie ein besseres Gefühl.



    Schulmedizinische Medikamente


    Fenbendazol (Panacur) Tabletten - Therapie 5 Tage Eingabe - 3 Tage Pause - 5 Tage Eingabe. Meist muß man die Eingabe nach einer Woche wiederholen. Leider sind die meisten Giardienstämme gegen das Panacur schon resistent.
    Ich habe mit dem Panacur die Giardien GsD wegbekommen.


    Metronidazol (Antibiotikum) wird gerne vom Tierarzt gegen Giardien eingesetzt - was ich persönlich nicht verstehe und auch nicht empfehlen kann, denn das Metro tötet die Giardien NICHT sondern hemmt nur dessen Vermehrung und die Nebenwirkungen des Mittels sind nicht ohne (Folgende Nebenwirkungen können auftreten: Durchfall, Erbrechen, Anorexia, Ataxie, Fieber, Festliegen, Tod). Bei unserem ersten Giardienbefall habe ich blind die Tabletten mitgenommen und sie mit Mühe und Not in meine zwei Kater bekommen, die danach gespeichelt und geschäumt haben - umgehend habe ich diese Tabletten zum Tierarzt zurückgebracht!
    Das ist aber nur meine persönliche Meinung und natürlich kann jeder seinem Tier geben, was er für richtig hält!


    Spartrix (leider nur zugelassen für Tauben) hat keinerlei Nebenwirkungen und tötet schon bei einmaliger Eingabe die Giardien ab. Es gibt Tierärzte die das Mittel bei Katzen gegen Giardien einsetzen - da müsste man sich erkundigen.
    Ich habe es selber noch nicht ausprobiert, würde es aber bei dem Falle der Fälle (was ich nicht hoffe) den Katzen geben und mit nichts anderem mehr herumprobieren.



    Alternative Behandlungen von Giardien


    Kolloidales Silber (EIS) ist ein natürliches Antibiotikum. Es tötet Bakterien, Viren, Einzeller und Pilze in allerkürzester Zeit. Das Mittel hat sich gut gegen Giardien bewährt - sie werden getötet!
    Das EIS sollte aber bitte nur mit Absprache eines Tierheilpraktikers verabreicht werden.


    Giardex TM Naturheilkräuter - sie sollen die Parasiten abtöten, bevor sie ins Zystenstadium kommen.


    Kokosöl Giardien haben eine Aversion gegen Kokosöl - wenn es die Katzen mögen: pur geben, ansonsten im Futter vermischen oder aber auf die Pfote streichen. Das Kokosöl sollte nur zur Unterstützung gegeben werden, es tötet nicht - vertreibt nur.


    Wichtig ist, dass auf Grund des hohen Infektionsrisikos ALLE Tiere und auch der Mensch auf Giardien behandelt wird.



    Wichtig: die Darmsanierung


    Egal was wir gegeben haben, der Darm ist sehr beansprucht worden und für Monate "hinüber" und muß unbedingt aufgebaut werden.


    Hier ist eine Liste der Mittel zur Darmsanierung


    Ich habe meinen Katzen das Dr. Wolz Darmflora Plus gegeben.


    Die Tabletteneingabe


    Meinen Katzen konnte ich das Panacur entweder ins Mäulchen, in Leckerliestangen und in Easy Pills verabreichen. Dabei war mir ein Tablettenteiler ein guter Helfer.





    Ich wünsche viel Erfolg bei der Bekämpfung der Viecher - nicht verzweifeln auch wenn es schwer fällt und man an manchen Tagen alles hinschmeissen könnte :daumendrück: :freunde:

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