Die Mäkelkatze - meine Katze frisst nur was SIE will

    • Offizieller Beitrag

    Die Mäkelkatze



    und Möglichkeiten sie doch an gutes Futter zu gewöhnen


    Ob aus Unwissenheit, weil man es „schon immer so gemacht hat“ oder weil es „alle so machen“
    passiert es immer wieder dass man sich sogenannte „Mäkelkatzen“ heranzieht,
    also Katzen denen man beim Futter NICHTS recht machen kann.
    Dann wird nacheinander alles was an Futter zuhause ist angeboten – und die Katze straft uns einfach mit „nichtfressen“.


    Einer der größten Fehler ist das ständige Futterangebot.
    Es wird sehr oft eine Schale mit Trockenfutter angeboten die den ganzen Tag stehen bleibt.
    Dies widerspricht der Natur der Katze. Sie ist ein Jäger und muss sich in der Natur ihr Futter „erarbeiten“.
    Ständiges Futterangebot bringt die Katze dazu wählerisch zu werden.
    Das Fressen sollte ein "Erfolgserlebnis" für die Katze sein.


    Es gibt aber in vielen Fällen eine „Lösung“ um die Mäkelkatze zum fressen des angebotenen Futters zu bringen.


    Das Wichtigste ist, dass SIE konsequent sind und nicht weich werden. Ihre Katze wird nicht vor einem vollen Napf verhungern!


    Trockenfutter sollte nicht das Futter „erster Wahl“ sein. Die Katze nimmt die benötigte Flüssigkeit, anders als Hunde oder Menschen,
    nicht durch Trinken sondern über die Feuchtigkeit in der Nahrung auf.
    Um den Flüssigkeitsbedarf einer „Trockenfutterkatze“ abzudecken müsste die Katze mehr trinken als sie aufnehmen kann.
    Eine reine Fütterung mit Trockenfutter birgt ein hohes Risiko der Nierenschädigung in sich.


    Jede Umstellung beim Futter muss mit Bedacht und Vorsicht durchgeführt werden. Katzen reagieren manchmal sehr empfindlich (oft mit Durchfall) auf einen radikalen Futterwechsel.
    Der richtige Zeitpunkt für eine Umstellung ist dann, wenn keine großen Veränderungen anstehen. Dann wird die Katze nicht zusätzlich belastet und kann sich leichter an eine Umstellung gewöhnen.


    Als erstes sollten sie feste Futterzeiten einführen.
    Idealerweise bekommt die Katze dreimal am Tag ihr Futter. Sollte dies nicht möglich sein kann man die Menge auch auf zwei Mahlzeiten aufteilen.
    Das Futter wird der Katze angeboten und nach einiger Zeit wieder weggeräumt. Hat sie bis dahin nichts gefressen wird sie sicher irgendwann „ihr Futter“ einfordern. Jetzt gilt es konsequent zu bleiben. Es gibt NICHTS zwischen den Mahlzeiten.
    Versuchen sie aber nicht alles auf einmal umzusetzen. Also keinen Futterwechsel von Trocken- auf Nassfutter und GLEICHZEITIG feste Futterzeiten.
    Bieten sie das gewohnte Futter weiterhin an – aber eben zu festen Zeiten.
    Lassen sie das Futter nicht zu lange stehen. Ihre Katze wird lernen zu fressen wenn das Futter angeboten wird.
    Natürlich gibt es „Langsamesser“ und „Schlinger“ – wie lange das Futter stehen bleibt müssen SIE entscheiden.


    Nachdem sie es mit viel „Ohren zu und durch“ geschafft haben ihre Katze an feste Futterzeiten zu gewöhnen geht es nun daran
    zu versuchen sie von Trocken- auf Nassfutter umzustellen.
    Dafür ist eben soviel Geduld wie gute Nerven und Konsequenz erforderlich.
    Sie sollten auf keinen Fall sofort „100 Prozent“ einfordern und erwarten.
    Eine Futterumstellung (dies gilt für jede Art der Umstellung) kann nur Schrittweise über einen längeren Zeitraum erfolgen.
    Es gibt mehrere Methoden um ihrer Katze das Nassfutter schmackhaft zu machen. Sie können das Trockenfutter einweichen z.B. in Wasser oder laktosefreier Milch. Damit haben sie auch schon mal eine erhöhte Aufnahme von Flüssigkeit geschafft. Lassen sie das Trockenfutter immer länger „vorweichen“ bevor sie es ihrer Katze zum Fressen hinstellen. Aber dabei immer an die antrainierten Futterzeiten denken!
    Eine weitere Möglichkeit ist dass sie das Trockenfutter über das Nassfutter streuen. Aber Achtung: Katzen sind nicht dumm! Ihre Katze wird wahrscheinlich versuchen das geliebte Trockenfutter aus dem ekligen Nassfutter zu sortieren und nur die Bröckchen Trockenfutter fressen. Besser ist es, das Trockenfutter zu „mörsern“ und das Pulver über das Nassfutter zu streuen. So hat ihre Katze den Geruch und auch den Geschmack des Trockenfutters – frisst aber auch schon Nassfutter.
    Nehmen sie Anfangs wenig Nassfutter und viel Trockenfutter. Verändern sie im Laufe der Zeit das Verhältnis Trocken zu Nass immer mehr in Richtung Nassfutter. Gehen sie dabei aber behutsam und langsam voran. Sollte die Katze die Nass- Trockenfutter Mischung annehmen ist das Trockenfutter „pur“ vom Speiseplan gestrichen. Werden sie nicht weich – ihre Katze wird sie immer wieder versuchen „um die Pfote zu wickeln“. Nur mit Konsequenz ist eine endgültige Umstellung machbar.


    Nach der gleichen Methode können sie auch versuchen ihre Katze von qualitativ schlechtem „Billigfutter“ auf hochwertiges Futter umzustellen.
    Immer ein bisschen hochwertiges Futter unter das gewohnte Futter mischen und langsam die Dosierung in Richtung hochwertig erhöhen.


    Auch die Gabe von Rohfleisch kann man so langsam „einführen“. Wenn sie komplett auf Rohfleisch umstellen wollen, bedenken sie dass es nicht damit getan ist der Katze ein paar Fleischbrocken zu geben. Der Bedarf an Zusatzstoffen muss dabei unbedingt beachtet werden. Es gibt viele Bücher die sich mit dem Thema BARF (Biologisch, artgerechte Rohfütterung) befassen. Ein ausführliches einlesen in das Thema BEVOR man damit anfängt seine Katze auf BARF umzustellen ist unumgänglich.
    Wenn sie ihrer Katze jedoch nur „ab und zu“ etwas rohes Fleisch geben wollen können sie das auch ohne große Kenntnisse im BARFen machen. Ein kleines Stückchen Hühnchen oder Pute welches „aus Versehen“ auf den Boden fällt ist eine willkommene Beute für ihre Katze. Nichts schmeckt so gut wie das was man klauen kann.
    Hat sie daran Geschmack gefunden können sie ab und zu eine Mahlzeit durch Rohfleisch ersetzen. Aber auch hier gilt: nicht Alles auf einmal wollen – gewöhnen sie ihre Katze langsam an das neue Futter – immer mit kleinen Portionen beginnen.


    Wenn ihre Katze das angebotene Rohfleisch komplett verweigert können sie es mit ein paar Tricks versuchen.
    Machen sie möglichst keine Stückchen – ihre Katze ist es nicht gewohnt große Brocken zu kauen. Ist ihre Katze nur Paté gewohnt lassen sie das Fleisch durch einen Fleischwolf. Es gibt dafür meist unterschiedliche Lochgrößen so dass sie es von „ganz fein“ auf „grob“ steigern können.
    Sie können auch das Fleisch mit etwas heißem Wasser „angaren“. Dadurch wird zum einen der Geruch für die Katze intensiver, zum anderen wird es die Katze eher an ihr Nassfutter „erinnern“.
    Liebt ihre Katze Vitamin- oder Malzpaste?
    Geben sie einen kleinen Klecks auf die Fleischstückchen.



    Und nochmal weil man es nicht oft genug sagen kann:
    Bleiben sie konsequent
    Ihre Katze wird jedes Nachgeben und jede Schwäche
    die sie bei der Futterumstellung zeigen gnadenlos ausnutzen.


    Die Katze bekommt zur Futterzeit ihr Futter hingestellt.
    Sie gehen weg – kein Locken, kein Einschmeicheln, kein Hinterher robben mit dem Futter in der Hand.
    Nach einer gewissen Zeit (oft wird eine halbe oder eine Stunde genannt) kommt das Futter weg!
    Es kommt KEIN anderes Futter dafür hin.
    Es gibt keine „Zwischenmahlzeit“ und auch kein Satt futtern mit Leckerchen
    Zur nächsten Futterzeit bekommt sie wieder frisches Futter hingestellt.


    Natürlich sollten sie bei „Mäkelkatzen“ vor einer geplanten Futterumstellung eine Untersuchung der Katze beim Tierarzt machen lassen.
    Wenn sie sicher sind dass ihre Katze gesund ist wird sie auch mal wenn sie das angebotene Futter verweigert einen Tag ohne Futter überstehen.



    Und zu guter Letzt noch:
    Aus fast allen Mäkelkatzen kann man zufriedene „Ich fresse was du mir gibst Katzen“ machen – aber eben nicht aus ALLEN.
    Sollte trotz allem ihre Katze auch nach längerer Zeit ebenso konsequent ihr „neues Futter“ verweigern wie sie es ihr anbieten, verzweifeln sie nicht.
    Lieber eine glückliche zufriedene Katze und entspannte Menschen als ein täglicher Futterkampf.