Hallo ihr alle
Wie versprochen gibts von uns heute was neues zu berichten.
Wir waren mit Ruby letztens zum jährlichen Impftermin beim TA. Bei dieser Gelegenheit wollten wir unsere kleine Maus auf FeLV testen lassen. Unser Tierarzt hatte uns nach Dusty`s viel zu frühem Ableben zu einem solchen Test noch geraten. Bei unserem Besuch wollte er den nun plötzlich nicht mehr machen. Er fragte uns, was es denn bringen würde, wenn wir wüßten, das Ruby positiv ist. Klar, ansich bringt uns das nichts. Uns ging es ja aber nicht um die Gewissheit für uns sondern um den kleinen Strohhalm für Ruby, der da "neue Zweitkatze" hieß.
An der Stelle muss ich auch mal erwähnen, dass wenn - wie man so schön sagt - der Ton die Musik macht, wir so langsam etwas verstimmt mit den Tönen sind, die unser TA von sich gibt. Vor einiger Zeit waren wir mit Ruby schonmal bei ihm, als diese ständig erbrach. Ihm fiel dazu eine Wurmkur ein (warum auch immer...), auf unsere Idee mit einem Futtermittelallergietest reagierte er nur mit einem Kopfschütteln. Sowas würde er nicht machen - er wöllte uns nicht das Geld aus der Tasche ziehen. Davon abgesehen das nicht ER sondern ein Labor an diesem Test verdient ist es noch immer unser Geld, das wir wem auch immer damit in den Rachen schmeißen. Auch bei der Bitte um einen FeLV-Test reagiert er mit selber Gestik. Wir wollen nicht sagen, dass seine Intension falsch wäre - nur am Rüberbringen Selbiger sollte er wohl noch arbeiten.
Wie dem auch sei: Er verstand schließlich unser Anliegen und machte den Test. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie froh wir waren als er uns mitteilte, dass Ruby's Test negativ war. Ich glaube es dauerte keine 5 Stunden ehe wir diverse Tierheimseiten in unsere Nähe durchstöberten.
Die Eckdaten sahen wie folgt aus:
Ein Kater sollte es sein. Altersunterschied zu unserer 2-jährigen Ruby höchstens 1 Jahr nach unten und 3 Jahre nach oben. Zutraulich sollte er natürlich auch sein. Wohnungshaltung versteht sich bei uns von selbst. Mit anderen Katzen durfte der neue Bewohner keine Probleme haben.
Bei unserem “Stammtierschutzverein” in Bretnig wurden wir dieses Mal nicht direkt fündig – also erweiterte wir den Suchradius. Bei der Katzenhilfe Hoyerswerda e.V. wurden wir schließlich fündig. Sandokan hieß der 5-jähige Kater, der wirklich eine ziemlich bewegte Vergangenheit hatte:
Zitat"Sandokan wurde auf einem Dorf ausgesetzt und versuchte sein Glück an jeder Tür. Erst als ihm ein Schlag auf dem Rücken die Bewegungsfreiheit nahm, hatte jemand Mitleid mit dem armen Tier und brachte es zu uns. Abgemagert und mit Schmerzen, war er froh, endlich wieder in Sicherheit zu sein. Sandokan ist ein ganz lieber Kater und völlig auf den Menschen bezogen. Auch als Zweittier möglich, Wohnungshaltung."
Wir fuhren also nach Hoyerwerda, um dem Kater unsere Aufwartung zu machen. Wir erwischten den süßen Fratz allerdigs zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt: Die Fressnäpfe wurden kurz vorher gefüllt. Da der Kater logischerweise was die Futteraufnahme betrifft so einigen Nachholbedarf hat, würdigte er uns keines Blickes. Er tapste von Napf zu Napf um ja so viel Futter wie möglich aufzunehmen. Wir hatten vollstes Verständnis! Uns blieb so die Zeit eine extrem verschmuste Kuhflecke , die leider ein chronisches Lungenleiden hat, einen nach einem Kippfensterunfall inkontinent gewordenen Kater und eine sehr schöne Maine-Coon-Mischlingskatze zu beschmusen. Letztere hatte vor nicht allzu langer Zeit eine erfolglose Vermittlung hinter sich. Die in ihrem erhofften neuen Zuhause lebende Katze verstand sich leider nicht mit ihr. So kam sie nach gerade mal einem Tag zurück zu den Katzenfreunden in Hoyerswerda. Daran hatte sie ordentlich zu knabbern. Sie hatte so sehr gehofft, eine neue Heimat gefunden zu haben.
Es waren so viele Schicksale, die wir dort mitbekamen. Auch das von 3 kleinen Fellknäueln die einzig aus dem Grunde abgegeben wurden das Frauchen lieber einen Hund haben wollte schockierte uns. Als ob Haustiere ein Kleidungsstück wären, welches man einfach bei Nichtgefallen in die Kleidersammlung geben kann. Wir können solche Menschen echt nicht verstehen.
Aber ok, ich schweife ab. Wir waren nach dem Besuch ziemlich unschlüssig. Für wen wollten wir einen neuen Mitbewohner? Für uns wollten wir sicher einen Kater. Warscheinlich als Ersatz für Dusty. Doch war das auch für Ruby das Beste? Da waren wir plötzlich total unschlüssig. Uns kamen die kleinen Problemchen wieder in den Sinn, die Dusty und Ruby definitiv hatten. Dusty war beim Spielen eindeutig der Kämpler-Typ. der sprang auf Ruby, hielt sie fest… selbige quittierte das mit einem genervten und teils auch aggressivem Knurren. Das war nicht ihre Art des Spielens. Sie mag Fang- und Suchspiele. Sachen, die einem Kater eher fremd sind. Mädchenspiele halt.
Wir kamen zu dem Schluss das – so sehr wir uns auch einen neuen Kater im Hause wünschten – es für Ruby doch weitaus erfüllender sein dürfte, eine SpielgefährtIN zu haben. Wer rückte also schlagartig in unsere nähere Auswahl? Genau, die kleine Kätzin, die erst vor Kurzem aus einem vermeintlich neuem Zuhause wieder zurück zu den umtriebigen Mitarbeitern der Katzenhilfe Hoyerswerda kam. Ihre Beschreibung laß sich übrigens so:
Zitat"Luna hatte ein gutes Zuhause bis ihr Frauchen verstarb. Nun muss sie im Tierheim leben und es fällt ihr nicht leicht. Aber sie ist eine ganz freundliche und verträgliche Katze, die sich sicher schnell in einem neuen Zuhause einleben wird. Wohnungshaltung. "
Es gab so einiges Hin und Her (näheres dazu später vielleicht noch), aber schließlich haben wir Luna heute im Tierheim abgeholt. Die kleine Maus hat uns die Fahrt über gut mit allerlei lauten und leisen Tönen unterhalten. Irgendwann hat sie immer wieder aus dem Kennel, den meine Frau auf dem Beifahrersitz vor allerlei Schlaglöchern und Kurven geschützt hielt, herausgetatzt um meine Hand zu greifen. Wir haben Pfötchen gehalten *grins*
Daheim angekommen haben wir erstmal Ruby ins Schlafzimmer gelockt, um Luna im Arbeitszimmer abzusetzen. Die neugierige Maus hat ihr kleines Reich direkt in Augenschein genommen um uns beiden danach um die Beine zu streichen, sich kraulen zu lassen... ach, es war herrlich. Sie hatte keinerlei Berührungsängste. Nachdem wir noch ein paar Besorgungen gemacht hatten (Katzenfutter... die Wohung hatten wir schon einen Tag früher mit einem neuen deckenhohen Kratzbaum ausgestattet und speziell das Wohnzimmer fast komplett umgestellt), haben wir die Tür mal einen Spalt aufgemacht.
Ruby hat sofort losgefaucht, Luna hat sich nicht beeindrucken lassen. Das Spiel wiederholten wir bis jetzt noch einige Male. Im Moment steht die Tür einen Spalt weit offen, ist so fixiert das keine Katze zur anderen kann, die beiden sich aber beschnüffeln können. Wenn ich dann gleich ins Bett gehe, werde ich die Tür wieder schließen. Morgen wollen wir dann mal versuchen, die beiden Lieblinge aufeinander loszulassen. Dann folgen sicherlich auch ein paar Bilder