Epilepsie bei der Katze

    • Offizieller Beitrag

    Epilepsie


    Definition:


    Man könnte von einer Art „Gewitter im Gehirn“ sprechen bei dem sich die Nerven unkontrolliert entladen, das Bewusstsein getrübt wird und die Kontrolle über Teile des Körpers oder den ganzen Körper verloren geht.


    Epilepsie ist eine Neigung zu Krampfanfällen bis zum Bewusstseinsverlust. Bei der Katze handelt es sich meist um eine Erkrankung des Gehirns (stoffwechselbedingt, entzündliche und degenerative Prozesse, Vergiftungen oder Tumore) nicht um eine ererbte also angeborene Epilepsie. Letztere trifft lediglich auf 20% der Fälle zu.



    Typischerweise kann man bei einem Anfall drei Phasen beobachten:



    1.Aura geht dem eigentlichen Anfall voraus, die Katze kann sich ungewöhnlich verhalten (Unruhe, Verkriechen) muss aber nicht



    2.Grand Mal ist der eigentliche Anfall, äußert sich durch unkontrollierte Bewegungen, das Tier stürzt, speichelt kann Urin und Kot verlieren und bewusstlos werden. Manchmal werden Kau- und Laufbewegungen beobachtet und das Fell sträubt sich. Das dauert zwischen einer halben und zwei Minuten.



    3.Postiktale Phase (Erholungsphase) in der das Tier noch eine gewisse Übererregbarkeit zeigen kann, Unruhe, Seh- und Bewegungsstörungen




    Ursachen:



    Primäre Epilepsie (vererbbar)


    -keine nachweisbare Ursache


    -der erste Anfall tritt meist zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr auf


    - die Anfälle wiederholen sich mit Pausen von einigen Wochen bis Monaten


    -bis auf die eigentlichen Anfälle gibt es keinerlei Symptome




    Sekundäre Epilepsie


    -bestimmte Erkrankungen (Leber, Nieren) lösen Anfälle aus die epileptischen Anfällen gleichen


    -Infektionen im Mutterleib


    -Sauerstoffmangel bei der Geburt


    -Unfall mit schwerer Gehirnerschütterung


    -Hirnhautentzündung


    -Hirninfarkt oder Hirnblutung (meist bei älteren Tieren)


    -Hirntumor


    Diagnose:


    Es ist zunächst wichtig festzustellen, um welche Form der Epilepsie es sich handelt. Dazu braucht der Tierarzt Informationen:



    -Alter der Katze


    -Häufigkeit und Dauer der Anfälle


    -Wie heftig sind die Anfälle


    -gibt es weitere Symptome


    -treten die Anfälle in Zusammenhang mit den Mahlzeiten und oder der Tageszeit auf


    -hat das Tier sich unmittelbar vor einem Anfall besonders angestrengt


    -ist das Tier während des Anfalls bewusstlos


    -kann eine Vergiftung ausgeschlossen werden



    Bringen diese Fragen keine Klarheit dann wird ein CT oder MRT gemacht um festzustellen ob ein Tumor oder eine Kopfverletzung die Ursache ist.


    Wenn auch diese ausgeschlossen werden können handelt es sich vermutlich um eine primäre Epilepsie.


    Sie ist nicht heilbar aber medikamentös zu behandeln.




    Therapie:


    Heilbar ist Epilepsie nicht aber sind die Anfälle selten und nur leichter Art ist möglicherweise keine Medikamentengabe nötig und eine Unterstützung auf homöopathischer Basis reicht aus.


    Bei schweren und oft wiederkehrenden Anfällen kann der Tierarzt medikamentös Linderung verschaffen durch



    Phenobarbital bei niedriger Dosierung keine schweren Nebenwirkungen, gute Bekämpfung der Symptomatik


    Phenytoin hat mehr massive Nebenwirkungen


    Primidon von den dreien das Präparat mit den meisten Nebenwirkungen daher raten viele Tierärzte davon ab


    Die Dosierung ist bei jedem Tier unterschiedlich und hängt von der Schwere der Anfälle ab. In der Regel muss ein Tier mit Epilepsie lebenslang behandelt werden.



    Verhalten während eines Anfalls:


    -oberstes Gebot: Ruhe bewahren, Hektik kann den Anfall verstärken


    -für Sicherheit sorgen (gefährliche Gegenstände außer Reichweite bringen)


    -laute Geräusche vermeiden


    -kündigt sich ein Anfall an am besten das Tier in einen sicheren Raum bringen und dabei bleiben


    - Hände außer Reichweite des Mäulchens lassen um zu vermeiden gebissen zu werden


    -während der akuten Phase auf keinen Fall Medikamente verabreichen


    -nicht versuchen etwas Hartes zwischen die Zähne zu schieben


    -nicht versuchen den Anfall aufzuhalten, das funktioniert nicht und kann zu eigenen Verletzungen führen


    -kein Essen oder Trinken geben bevor das Tier wieder richtig bei Bewusstsein ist


    -sollte der Anfall länger als 5 Minuten dauern kann der Tierarzt diesen mit einer Injektion unterbrechen (falls er in erreichbarer Nähe ist oder nach Hause kommt)




    Nach einem Anfall (Erholungsphase) sind die Tiere manchmal benommen, ängstlich, und/oder aggressiv möglicherweise auch desorientiert.


    Beobachtet werden auch plötzliche Fressattacken. Vermutlich verbraucht der Anfall ziemlich viel Energie die wieder aufgenommen werden muss.


    Es kann übrigens hilfreich sein einen Anfall zu filmen und dem TA (um eine bessere Diagnose stellen zu können) die Aufnahme zu zeigen.



    Selber kann man versuchen herauszufinden ob es bestimmte Faktoren gibt, die einen Anfall auslösen und diese vermeiden.


    Wichtig: die vom TA verordneten Medikamente dürfen nicht eigenmächtig plötzlich abgesetzt werden. Das kann einen schweren Anfall auslösen der bleibende Schäden im Gehirn verursachen kann.



    Und zum Schluss das Wichtigste: sein Tier mit der Erkrankung akzeptieren und begleiten. Versuchen unsere Ängste nicht zu übertragen. Unsere Liebe und unser Verständnis wirkt oft besser als jede Medizin.


    (by Kyano)

    LIEBE GRÜSSE VON MARITA MIT ROCKY UND SIMBA


    FÜR EINE ZEITLANG HALTEN WIR DEINE KLEINEN PFÖTCHEN FEST, DEIN HERZ ABER EIN LEBEN LANG...