Mit Farben Katzen heilen
Farben können den Heilungsprozess fördern und dem Organismus helfen, wieder
ins Gleichgewicht zu kommen. Tierärztin Dr. Katharina Seybold setzt bei
ihren vierbeinigen Patienten die Farbtherapie ein.
Dr. Katharina Seybold hat in ihrer Kleintierpraxis gute Erfahrungen mit der
Farbtherapie gemacht. Nach Operationen nutzt sie Licht bestimmter
Wellenlänge, um die Lebensfunktionen der vierbeinigen Patienten
anzuregen. Gute Wirkung zeigen Gelb oder Orange, etwa nach dem Eingriff
bei einer Kastration erzählt die Tierärztin, deren Behandlungs-Schwerpunkt auf der
ganzheitlichen Tiermedizin liegt. In ihrer Praxis können die frisch
operierten Tiere in diesem Licht aus der Narkose wieder zu sich kommen.
Und zu Hause können die Katzen dann von ihren Besitzern problemlos
weiterbehandelt werden. Welche Farbe, wie oft und wie lang, schreibt
die Tiermedizinerin genau auf einem Rezept auf Bei bestimmten
Therapien, z.B. wenn bei Katzen Krebs
diagnostiziert worden ist, der inoperabel ist, verschreibt sie
begleitend die Farbtherapie. Oder auch bei Katzen mit Hautproblemen.
Orange für Seniorkatzen
Die Farbe wird über die Augen, die Zellen in der Haut und das
elektromagnetische Feld des Tieres aufgenommen. Letzteres teilt sich in
verschiedene Ebenen, wobei die Farbtherapie die emotionale Ebene
beeinflusst, erklärt Katharina Seybold. Die von diesen drei großen
Rezeptoren (Augen, Haut, elektromagnetisches Feld) aufgenommenen
Lichtstrahlen nehmen Einfluss auf die Körperfunktionen, steigern die
Organfunktionen und die Zirkulation im Körper, sie können Zell- und
Drüsenfunktionen anregen oder – im Gegenteil – auch hemmen. Deshalb
können Farben, richtig angewendet, auch den Heilungsprozess fördern und
dem Organismus helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Gern
verschreibt die Tiermedizinerin die Lichttherapie für ältere Katzen,
deren Beweglichkeit, Spielfreudigkeit, Seh- und Hörvermögen
nachgelassen haben. Oft ist auch ihre Immunabwehr geschwächt. „Gerade
bei ihnen können die Besitzer mit den Farben viel erreichen“, sagt sie:
„Zweimal täglich 10 bis 15 Minuten mit Gelb oder Orange bestrahlen, das
reaktiviert ihre Lebensfunkionen.“ Für die Farbtherapie zu Hause eignen
sich farbige Glühbirnen oder Partylichter (in Baumärkten oder
Elektroabteilungen großer Kaufhäuser erhältlich), die in eine
Standleuchte geschraubt werden. Auch kann man Wasser farbig bestrahlen
und es der Katze als Trinkwasser oder über das Futter geben. Als
weitere Möglichkeit empfiehlt Katharina Seybold, auf den Lieblingsplatz
der Patientin Kissen oder eine Decke mit unterstützender Farbe zu
legen. Und auch sterbende Tiere, die der Besitzer nicht einschläfern,
sondern einschlafen lassen will, lassen sich sehr gut mit Farben
begleiten. Entsprechend den verschiedenen Sterbephasen bzw. beim
Übergang von einer Phase in die nächste bekommt die Katze zu Hause auf
ihrem selbst gewählten Sterbebett entweder Gelb im Wechsel mit Orange,
schwaches Blaulicht, Grün oder Dunkelviolett als Hilfe. Der Besitzer,
der Schwierigkeiten hat, diese Phasen zu erkennen, kann Dr. Seybold
anrufen und ihr den Zustand bzw. das Verhalten des Tieres beschreiben.
Sie ordnet dann die jeweils richtige Farbe zu. Allerdings, so betont
die Tierärztin, ist die Farbtherapie immer zusätzlich sinnvoll, zum
Beispiel zu einer Bachblütentherapie.
Patientin beendet Behandlung
Viele Erfolge hat die Bestrahlung mit Licht schon gebracht, erzählt Dr.
Seybold. Zum Beispiel hat sie einer Patientin geholfen, die an
Hypersensibilität im Rückenbereich litt. Das arme Tier jagte sich
selbst, biss sich selbst immer wieder in den Schwanz. Dieses
Verhaltensproblem beruhte wahrscheinlich auf einer Nervenreizung. Die
Katze bekam blaues Licht verordnet. Die Besitzerin, die vorher schon
bei mehreren Tierärzten vergeblich Rat gesucht hatte, gab sich alle
Mühe mit der Licht-Behandlung. Heute ist die Katze, die bis dahin als
nicht therapierbar galt, geheilt. Wichtig ist, dass die in dem
Lichtkegel sitzende Katze aufstehen und weggehen kann, wann sie will,
also vorzeitig die Behandlung abbrechen kann. Sie darf entscheiden,
wann genug ist. Ein anderes Beispiel: Eine Katze war an einem
Fibrosarkom, einem bösartigen Weichteiltumor, operiert worden und kam
zur Nachbehandlung in Dr. Seybolds Praxis. Als Zusatzbehandlung erhielt
sie grünes Licht bzw. auch goldfarbenes. Grün wirkt ausgleichend und
soll die Stauungen auflösen. Bisher hat die Katze keinen Rückfall, was
bei einer solchen Krebserkrankung sehr selten ist – ein schöner Erfolg.
(Nina Blersch)