Aber eben wieder so ähnlich wie bei nem kleinen Kind, welches den Schokoriegel an der Kasse nicht bekommt und einen dann mit "Du doofe Kackmama!" anschreit.
das mutet so an! Bei genauen Überlegungen und völlig losgelöst von der Liebe zur Katze und unserem Alltag wage ich das allerdings zu bezweifeln.
In meinem Beitrag oben habe ich deshalb diese Worte wie "bestrafen" und "Rache" auch in Anführungszeichen gesetzt.
Allerdings muss ich auch sagen: ich sehe Piri nicht nur als Tier oder Katze. Sie ist vor allem mein Kamerad, mein Unterhaltungspartner und wir "kommunizieren" eben auch auf unsere Weise!. Dabei ist es mir völlig egal, ob das nun eingebildet ist, vermenschlicht, hineininterpretiert oder dergleichen mehr. Mir gibt es die Gelegenheit, mich darüber zu amüsieren oder womöglich sogar aus dem Erstaunen nicht herauszukommen. Dazu gehört auch der Ärger, den man empfindet, wenn "das Katzenkind" sich entsprechend verhalten hat. Als liebende Eltern ärgern wir uns ja auch oft über die lieben Kleinen.
Diese kleinen Geschichten bereichern mein Leben. Inzwischen ist es so, dass Piri sich immer mehr mit mir "unterhält". Ich entdecke eine Fülle von Lautmalereien, die mir vorher gar nicht aufgefallen sind. Und so wie ich mich bemühe, immer die gleichen Worte für bestimmte Dinge zu gebrauchen, so erkenne ich auch den gleichen Tonfall von ihr zu unterschiedlichen Vorkommnissen.
Wie ihr alle wisst, soll Piri hier z. B. nicht durch das Haus gehen. Also ist ihr Ein- und Ausgang über den Balkon durch die Katzenklappe. Um zur Haustüre zu kommen, muss sie um 2 Hausecken laufen. Will ich spazieren gehen und hätte gerne Piri dabei, dann sage ich zu ihr, kurz bevor ich die Wohnung verlasse: "Komm über den Balkon!" Sofort setzt sich Piri in Richtung Katzenklappe in Bewegung und geht hinaus auf den Balkon. Wenn ich dann zur Haustüre raus komme, steht Piri schon erwartungsvoll vor der Haustüre. Sie begrüßt mich dann immer mit "brrrp" und ich antworte immer: "Fein!" Das ist für sie das Zeichen für den Start. Mit hohem freudigen Sprung und hoch aufgerichtetem Schwanz macht sie sich auf und geht immer in die gleiche Richtung (die, die ich immer einschage, wenn sie dabei ist!) Inzwischen bin ich überzeugt davon, dass sie viel weiter geht, wenn ich nicht dabei bin. Aber ich bewege mich auf gemeinsamen Spaziergängen nur im kleinen Umfeld um die Wohnung weil ich befürchte, ich "zeige" ihr womöglich Gegenden, die dann doch zu weit von der Wohnung entfernt wären. (So geschehen, als ich zum Friedhof lief. Inzwischen ist ihr Revier bis zum Friedhof ausgedehnt - was mir nicht so sehr gefällt, weil sich dort die Straße befindet, die mehr befahren ist als direkt am Haus.) Ich habe aber auch schon beobachtet, dass sie dort sehr selten alleine hingeht.
Ich stehe auf dem Standpunkt: Da die Katze so eng mit mir lebt, darf ich sie auch ein wenig vermenschlichen. Ich bin mir aber durchaus bewußt, dass dies höchstwahrscheinlich nicht immr den Tatsachen entspricht. Wenn das Tier gelernt hat: wenn das passiert, geschieht im folgenden das, dann ist das ja nicht von der Hand zu weisen und im täglichen Alltag ist das sicher auch von Nutzen. So wie z. B.: "draußen ist es kalt - ich leg mich lieber an die Heizung!" Eine durchaus logische Vorgehensweise. Vermenschlicht kommentiert: "Die Katze ist schlau und weiß was gut ist".