Hallo,
gerne. Ich wusste nur nicht, wie man hier einen Beitrag erstellen kann.
Iriska ist 2 Jahre alt. Wir haben sie nun 5 Monate. Sie lebte vorher mit einer anderen Katze in einer Wohnung zusammen. Als diese trächtig wurde, verstanden sie sich nicht mehr. Sie war die passive Katze, die oftmals Tatzenhiebe bekam. Bei uns war sie erstmal alleine und lernte den Freigang kennen. Gesichertes Grundstück, verkehrsbehrigte Gegend.
Anton ist 3 Jahre alt. Er wurde als Einzelkater gehalten. Als sein Besitzer ins Ausland zog, wurde Anton zu der Mutter des Besitzers gegeben, die ihn seit klein auf gut kennt. Leider konnte sie ihn nicht lange behalten (12 Wochen), da die Wohnung für 3 Katzen zu klein war. Mit einer Katze verstand er sich super. Die andere gab ihm Tatzenhiebe, sodass er auch davon seprariert wurde.
Wir haben den Anton nun seit knapp einem Monat. Zuerst bekam er einen seperaten Teil des Hauses. Die Katze merkte, dass was im Busch war, war ein wenig aufgeregt, aber sonst unauffällig. Nach einer halben Woche tauschten wir die Tür gegen eine Gittertür aus. Da unsere Katze wie üblich zu Knurren und Fauchen begann, hängen wir diese mit Handtüchern ab, sodass sie sich hören und riechen, aber nicht sehen konnten.
Nach und nach nahmen wir die Handtücher immer um einen Spalt zurück, damit sich unsere Katze daran gewöhnen kann, dass ein neuer Mitbewohner im Haus ist.
Die Katze hat unten jedoch immer extreme Angst, flitzt stets schnellstmöglich durch den Flur und dann zum Kratzbaum, bzw. zum Futter oder zur Toilette. Ihre Ruhezone ist im 1. OG. Am Anfang war sie extrem viel draußen und kam erst spät nachts oder am nächsten Morgen wieder rein. Das sah erstmal nach einer normalen Vermeidungsreaktion aus.
Teilweise versuchten wir auch mal Situationen zu erzeugen, wo sich beide Katzen sehen konnten/mussten. Der Kater stand aufgeregt an der Tür. Die Katze jammerte, knurrte und fauchte. Wir gaben der Katze Entspannungsphasen und hängten die Tür so also wieder zu, machten Tage später wieder langsam auf und begannen so einige Male von vorn.
Auch haben wir für den Kater den Bereich erweitert und abwechselnd gemeinsam genutzte Räume geschaffen, damit eine Art Reviertausch stattfinden kann und der Kater mal aus den Zimmern und dem kleinen Flur kommen kann, da er auch viel Aufmerksamkeit, Spiel- und Streicheneinheiten benötigt.
Wir haben den beiden Katzen die Gerüche der anderen vorgestellt (Bürste), versuchten unserer änglstlichen Katze das Futter unten direkt im Flur zu geben, damit sie dort lernt zu entspannen (das klappte mal mehr, mal weniger gut).
Es gab auch drei direkte Kontakte: Beim ersten war unsere Katze neugierig und schnupperte, erschreckte sich dann aber vor dem Kater panisch und rannte raus. Der Kater blieb entspannt in seiner Position und beobachtete.
Jedoch nicht immer: Zwei Mal verfolgte der Kater sie. Einmal davon gab es auch für wenige Sekunden einen kleinen Kampf... ggf. wollte der Kater auch einfach nur spielen (raufen), aber die Katze nicht. Genaues sehen konnte ich nicht, da sie ins Nachbarzimmer verschwanden. Die Katze rannte raus, der Kater verfolgte sie. Wir machten dann aber die Tür zu und hängten sie wieder ab, sodass wieder Entspannung einkehren konnte. Solche Momente haben wir im Nachgang mit Rescue Tropfen und Angstglobuli (jeweils für Tiere) versucht abzumildern.
Nach dem dritten Kontakt (ohne Kampf), wollte die Katze gar nicht mehr runter. Sie wollte nicht mehr zum Futter und ging auch nicht mir auf die Toilette, sodass wir Futter und Toilette in ihren Rückzugsraum stellten. Und plötzlich fraß sie auch wieder und ging auf die Toilette. Dort fühlte sie sich auch wieder pudelwohl. Sie geht auch noch raus auf den Balkon und auf das Flachdach und ging nachts darüber auch runter und auf die Straße. Wie üblich.
Zuletzt trafen sich beide vor einigen Tagen im Flur. Der Kater war draußen an der Haustür und erschreckte sich tierisch vor der Katze, da er sich draußen noch nicht sicher fühlt. Oben war alles zu. Die Katze wollte offenbar unten raus und erschreckte sich tierisch, dass ihr der Kater entgegen kam. Die Katze verschwand ins Wohnzimmer. Der Kater ging zu seinem Rückzugsort. Auf uns wirkte die Katze zwar unruhig, war aber zu beruhigen. Es wirkte erstmal auch wie eine Stresssituation, die sich aber durch viel Zuwendung entspannen lies.
Seitdem ging die Katze aber gar nicht mehr runter. Und auch wenn man sie runter getragen hat, fühlte sie sich alles andere als wohl und lief sofort wieder hoch oder wollte raus. Im Wohnzimmer stand eigentlich ihr Kratzbaum, an dem sie sehr gerne zahlreiche Male am Tag ihre Krallen wetzte. Wir haben auch diesen nun seit einigen Tagen hoch genommen. Auch fanden wir, dass sie gar nicht mehr wirklich raus und in den Garten ging (nur zeitweise auf den Balkon). Zudem lag sie heute noch mehr als die letzten 5-6 Tage lethargisch rum, fraß von einen Tag auf den anderen gar nichts bis auf zwei, drei Leckerlie und eine Packung Katzenschlecki und ging heute auch zweimal kurz gar nicht mehr raus auf den Balkon.
So haben wir heute versucht sie in den Garten zu tragen, wogegen sie sich natürlich sehr wehrte, da sie dafür ja erstmal runter musste. Kaum war sie draußen, rannte sie panisch auch außen wieder hoch auf den Balkon und rein. Also nochmal das ganze, dieses mal aber mit Leine. In einigen Bereichen war sie sehr ängstlich und wollte nur flüchten. In anderen konnte sie mit Zuwendung sogar wieder entspannen. legte sich entspannt hin, sodass wir die Leine und das Geschirr auch nach 2-3 Minuten wieder abnehmen konnten. Wir möchten natürlich, dass sie Ihre Ängste überwindet und sie wieder daran gewöhnen, dass im Garten grundsätzlich keine Gefahr droht.
Sicherlich sind uns so einige Fehler unterlaufen. Und ggf. habe ich auch das ein oder andere Detail vergessen und missgünstig ausgedrückt. Wir fragen uns jedoch, wie wir die Panikattacken und ggf. Depressionen nun in den Griff bekommen können, damit es den Tieren wieder besser geht.
Vielleicht hat der ein oder andere ja ein paar Tipps, was man machen kann.
Herzlichen Dank für jede Unterstützung und viele Grüße