Beiträge von Wischi

    Bei Dolores hab ich nun diverse Sorten durch. Am liebsten ist ihr Felix, aber davon kriegt sie Flitzekacke, scheidet also aus. Hab nun Whiskas probiert, hat niemals nie eine von meinen früheren Katzen auch nur schief angeguckt, aber Dolly steht drauf und Durchfall gibts davon auch nicht... Hab früher, wenn es bei uns Fleisch oder Geflügel gab, immer was für die Katz abgetrennt und gegart, meine Kater standen dann dabei grundsätzlich am Herd und haben aufgepasst. Dolly findet das eher "bäh"... Mein allererster Kater, selbstbewusster Bauernhoflümmel, hat geklaut wie ein Rabe, tiefgefrorene Enten, heiße Frikadellen direkt aus der Pfanne und auch in der Nachbarschaft... Morgens am Milchwagen: "Dein Kater hat..." , "Musst halt aufpasse..." Unser direkter Nachbar hatte einen Raubvogel in der Voliere, den er aufpäppeln wollte, und sich gewundert, wieso der immer Hunger hatte, dem hat der Kater das Frischfleisch direkt vor dem Schnabel weggeschnappt...

    Freigänger suchen sich ein neues Zuhause, wenn es denen daheim nicht passt, das ist so und manchmal bitter für die Besitzer... Ich kenne da durchaus mehrere Fälle aus der Nachbarschaft und aus der näheren Bekanntschaft. . . Macht es der Katze ungemütlich, vor allem kein Futter stehenlassen, haltet mal ne zeitlang die Türen und Fenster unten geschlossen, wenn ihr nicht im Raum seid, und werft sie ansonsten umgehend wieder raus, wenn sie reinkommt. Vielleicht findet sie ja anderswo ein neues Zuhause, wenn ihr sie nicht "adoptieren" wollt. Katzen haben ihren eigenen Kopf, das sollte sich auch die Nachbarin klarmachen. Nachbarskater ist in der weiteren Umgebung zu einer Frau mit Hund gezogen, der war in seinem Zuhause mit einem anderen Kater zusammen und es hat zwischen denen wohl nicht gepasst, bei Freunden von uns ist der Kater abgehauen, weil die Mitkatze ziemlich dominant war. Der war gleich ein ganzes Dorf weiter gezogen. Zum Glück hatte sich seine neue Familie auf die Suchanzeige gemeldet, weil man macht sich ja doch Sorgen, wenn die Katz nicht mehr heimkommt...

    Ich hab zum Glück ein ziemlich großes Bad unten und mein "Privat-Bad" oben. Das Kaklo steht unten in der ebenerdigen Dusche, da ist es dezent untergebracht, also auch Besucher, die das untere Bad nutzen, fallen nicht gleich übers Kaklo. Es hat ein großes Fenster und Dolly findet das prima da, auch um ungestört zu gucken, was die Katzen draußen so treiben. Da das Bad ziemlich "verschrankt" ist, stehen auch ihr Kafu und die Leckerlis da rum und es wird haarscharf beobachtet: Geht sie da rein? Bring sie was mit raus? Dafür, dass sie anfangs genau einmal am Tag nachts gefuttert und das Klo benutzt hat, ist sie mittlerweil fast schon verfressen :)

    Goya, wir wissen eigentlich ziemlich wenig über unsere Katzen, aber du hast recht, ich zitiere mal aus einer IN-Broschüre über Wildkatzen:


    Bedingt durch den großen Raumbedarf einer einzelnen Wildkatze leben die Tiere als Einzelgänger. Es gibt jedoch Hinweise aus Gehegebeobachtungen und auch aus Freilanduntersuchungen, dass sich bei einem optimalen Nahrungsangebot auch bei Wildkatzen ein Zusammenleben in Familienverbänden ausprägen würde, ähnlich wie bei Löwen. Wildkatzen haben eine stark ausgeprägte Sozialkompetenz.


    Ich denke, bei "verwilderten" Hauskatzen oder Bauernhofkatzen dürfte das noch ausgeprägter sein.

    Ich geh mal davon aus, das Carlo als schüchternes Katerchen sich ersteinmal unterordnen und von daher von Paul nicht als Konkurrent gesehen wird. Zwei Katerchen vertragen sich in der Regel wesentlich besser als Katze und Kater. Während auch bei Wildkatzen Kater gern mal zusammen unterwegs sind, sind Kätzinnen von Natur aus eher Einzelgängerinnen. Wenn es Probleme geben sollte, dann frühestens in 1 bis 2 Jahren, wenn Carlos seine Schüchternheit überwunden hat und Ansprüche stellt... Übrigens, habt ihr mal eine "Katzenversammlung" beobachten können? Total spannend! Rein zufällig bin ich mal in der Altstadt in einen verlassenen Hinterhof gestolpert, da saßen mindestens 10 Katzen im Kreis, brummtelten leise, schauten sich an, bewegten sich kaum. Ich hätte es nicht geglaubt, hätte ich es nicht selbst gesehen.