Feline Ataxie bei Katzen - Begriffsbestimmung

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    Feline Ataxie bei Katzen


    Begriffsbestimmung:
    Das Wort Ataxie leitet sich vom griechischen ataxia ab, was so viel wie „ohne Ordnung“ bedeutet.
    Bei Katzen spricht man von Ataxie wenn sie Störungen im Bewegungsablauf zeigen, die neurologisch bedingt sind.
    Durch die Erkrankung wird die Koordination der einzelnen Muskeln und Muskelgruppen gestört.
    Als Auslöser der Ataxie gelten Erkrankungen und/oder Verletzungen des Nervensystems
    welches für die Bewegungssteuerung zuständig ist.
    Durch die Erkrankung bzw. Verletzung ist das Gehirn nicht mehr in der Lage
    die Bewegungen der Katze zielgerichtet zu steuern.
    Dies hat zur Folge dass die Bewegungen unkontrolliert sind,
    von leichtem Taumeln oder Schwanken bis zum Umfallen
    während der Bewegung ist alles möglich.
    Auch ein unkoordinierter Bewegungsablauf und unsicheres Stehen sind typisch Anzeichen der Ataxie.


    Die Ursache der „Bewegung ohne Ordnung“ – Ataxie – kann sowohl im peripheren als auch im zentralen Nevensystem der Katze ihre Ursache haben.
    Ebenso ist ein angeborener Gendefekt so wie eine Infektionserkrankung als Auslöser der Erkrankung möglich.

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    Wodurch wird Ataxie ausgelöst?
    Ataxie kann viele unterschiedliche Ursachen haben.
    Die verbreitetse Form ist eine Schädigung des Zentralen Nervensystems.
    Diese Schädigung kann wiederum durch verschiedene Faktoren verursacht sein:


    Entwicklungsstörungen

    Virus-Erkrankungen
    Diese können bereits durch eine Infizierung im Mutterleib auf die Katze übertragen werden. Z.B die sogen. Katzenseuche (ausgelöst durch Feline Parvovirus -FPV) das auch bei einer Impfung mit Lebend-Impfstoff übertragen wird. Wenn die Katzen nicht an der Erkrankung sterben, können die Viren zu einer Schädigung des Kleinhirns führen. Oft wird die Erkrankung erst erkannt, wenn sie beginnen zu laufen.
    Auch das Feline Herpesvirus und Feline Calicivirus können zu Ataxie führen.


    Vergiftungen
    Hier ist insbesondere die Behandlung des Muttertieres und des Kitten gegen Pilze (Griseofulvin-Behandlung) zu erwähnen.
    Sie kann zu Schäden am zentralen Nervensystem und damit zur Ataxie führen.


    Stoffwechselprobleme
    Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus, niedriger Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie), oder auch ein niedriger Calciumspiegel können den Ausbruch der Ataxie begünstigen.


    Mangelerscheinungen
    Eine ausgewogene, dem Bedarf der Katze angepasste Ernährung ist Voraussetzung für ein starkes Immunsystem und einen ausgeglichenen Stoffwechselhaushalt der Katze.


    Erbkrankheiten
    Eher selten führen Erbkrankheiten zur Ataxie. Hier ist vor allem die Lysosomale Speicherkrankheit (genetisch bedingte Stoffwechelerkrankung) zu nennen.


    Gewalteinwirkung
    Durch Gewalteinwirkung, Unfälle und auch Misshandlung kann jede Katze an Ataxie erkranken.


    Weitere Ursachen
    Infarkte des Kleinhirns können ebenso Ataxie auslösen wie auch Tumore im Kleinhirn.

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    Ataxietypische Verhaltens- und Bewegungsmuster
    Am auffälligsten dürfte ein tapsiger bzw. torkeliger Gang, der auch oft sehr breit und steif ist, sein. Dies kann mit einer Lähmung der Vorder- und/oder Hinterhand einhergehen. Die Vorderpfoten können dabei weit nach vorne greifen und sehr stark gestreckte Bewegungen zeigen, während die Hinterpfoten im Bogen seitlich am Köper vorbei nach vorne geführt werden. Dieser Gang führt oft zum Verlust des Gleichgewichts und die Katze fällt zur Seite, nach vorne oder nach hinten um.
    Ebenso ist ein Augenzittern (Nystagmus), Kopfzittern (Tremor) und die Schiefhaltung des Kopfes als typische Anzeichen der Ataxie zu sehen. Wahrnehmungsstörungen, Bewusstseinsstörungen und das falsche Einschätzen von Entfernungen treten ebenfalls im Zusammenhang mit Ataxie auf.
    Auch wird oft der Abstand zu Gegenständen (Futter, Spielsachen und ähnlichem) nicht richtig eingeschätzt. Häufig sind Ataxie-Katzen schreckhaft bei lauten Geräuschen.
    Ein geregelter Tagesablauf ohne große Veränderungen und Überraschungen ist sehr wichtig, um der Katze Sicherheit zu geben.


    Diese Symptome reichen von einzelnen Auffälligkeiten bis zum massiven gleichzeitigen Auftreten aller Merkmale.

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    Die Diagnose von Ataxie
    Jede Schädigung des Nervensystems hat ein bestimmtes Bewegungsmuster zur Folge. Ein erfahrener Tierarzt kann aus der Art der Bewegungen auf den Ort der Schädigung schließen. Für eine weitere Unterscheidung der unterschiedlichen Formen der Ataxie sind jedoch weitere Untersuchungen nötig.


    Mit Gehirnstrommessung (EEG), Muskelstrommessung (EMG), Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und Röntgen kann die Schwere und eventuell die Ursache der Erkrankung bestimmt werden. Natürlich sollte an erster Stelle die Untersuchung auf Krankheitserreger (z.B. Viren, Bakterien) stehen.


    Oft können sich schon über die Herkunft der Katze und deren Umfeld (Mutter, etc.) Anhaltspunkte für die Ursache der Erkrankung ergeben.


    • Wurde die Mutterkatze während der Trächtigkeit geimpft?
    • Was sie irgendwelchen Giftstoffen ausgesetzt?
    • War sie erkrankt?
    • Wurde sie vom Tierarzt behandelt?
    • Kam es zu einer Mangelernährung des Kitten?
    • Kam es zu einer Vergiftung des Kitten?
    • Gab es einen Unfall des Jungtieres?
    • Kann ein Sturz als Ursache in Frage kommen?
    • Wurde das Jungtier misshandelt?



    Dies alles kann ein Auslöser der Störung sein.


    Weiterhin kann über Blutuntersuchungen, Urintests, besondere Augenuntersuchungen, Röntgen, Ultraschall und eine Untersuchung der Rückenmarks-Flüssigkeit eine genauere Diagnose gestellt werden.
    Es ist jedoch auf jeden Fall abzuwägen ob diese weiteren Untersuchungen und die daraus resultierende Diagnose für die weiter Therapie notwendig ist.


    Gerade weil der Begriff "[Ataxie" für viele Erkrankungsformen steht,
    ist es wichtig zu wissen welche Form der Erkrankung vorliegt, um die Therapie, den möglichen weiteren Verlauf und die Prognose zu kennen.
    Viele Ataxie-Katzen können ein langes, lebenswertes Leben führen.