Die Türkisch Angora
Bild der Türkisch Angora
Herkunft
Die ursprünglich aus der Türkei stammende Angorakatze ist vermutlich die älteste Langhaarrasse der Rassekatzen. Die Türkei ernannte sie zur Nationalkatze. (Angora ist der alte Name von Ankara, der heutigen Hauptstadt der Türkei).
Seit dem 15. Jahrhundert ist die Türkisch Angora in der Türkei als eigene Rasse bekannt. Sie war die erste Langhaarkatze, die nach Westeuropa kam. Türkische Sultane des osmanischen Reiches sandten sie im 16. Jahrhundert als Geschenk an die Höfe in England und Frankreich. Könige, wie etwa Ludwig XV, waren Bewunderer dieser weißen Katzen mit den geheimnisvollen Augen und gaben sie als wertvolles Geschenk an Fürsten weiter. Im 18. Jahrhundert war sie Statussymbol an den europäischen Höfen.
Mit dem Auftauchen der Perserkatze und anderer exotischer Rassen verblasste jedoch der Stern der Angora. In den 60er Jahren ging der Bestand reinrassiger Türkisch Angoras selbst in ihrem Heimatland der Türkei auf ein bedrohliches Maß zurück. Einige wenige Exemplare wurden dort in den Zoos von Ankara und Istanbul gehalten um den Fortbestand dieser Rasse zu gewährleisten. Dort gelten allein die weißen Katzen als edel.
In den 1950er-Jahren importierten erste amerikanische Züchter ein Angorapärchen aus der Türkei, um die heute wieder immer beliebter werdende Rasse weiter züchten zu können.
Die Türkisch Angora ist genetisch verwandt mit der Vankatze (Türkisch Van). Auf den ersten Blick ähneln sich diese Rassen ein wenig. Die Vankatze ist jedoch größer, auch von der Fellzeichnung her unterscheiden sich diese Rassen deutlich.
Aussehen
Die heutige Türkisch Angora ist muskulös und gleichzeitig elegant und hat ein mittellanges, seidiges Fell, das am Körper anliegt. Sie ist eine kleine bis mittelgroße Rasse. Obwohl sie vielleicht zart aussehen mag, ist sie dennoch sehr robust. Der Kopf ist gleichmäßig und keilförmig, mit mandelförmigen und meistens leicht hoch gezogenen Augen. Großes Augenmerk wird heute von einigen Züchtern den Ohren gewidmet: sie sollen groß sein, offen und hoch auf dem Kopf mit feinen Pinseln an der Spitze. Der Schwanz ist sehr buschig, was ihre natürliche Anmut noch mehr unterstreicht.
Das seidig glänzende und sehr feine Fell ist im Sommer deutlich kürzer als im Winter. Im Winter trägt sie einen dichten Kragen. Das Haar am Bauch ist leicht wellig. An den Hinterläufen hat sie dichte „Hosen“. Die Pfoten sind eher klein und rundlich mit Fell dazwischen.
Traditionell anerkannte Fellfarben: Weiß, Schwarz und Rot, die verdünnten und silbernen Varietäten dieser beiden Farben, mit und ohne Scheckung und mit und ohne Tabby. Sie wird heute in fast allen Farbvarietäten gezüchtet. Nicht erwünschte Farben sind bei dieser Rasse: Chocolate, Fawn, Lilac und Point.
Charakter
Die Türkisch Angora ist eine eher unkomplizierte Rasse. Sie ist sanft, aufmerksam, anhänglich und intelligent. Es sind sehr lebhafte und extrovertierte Tiere, aber ohne jede Aggression. Sie bleibt ihr ganzes Leben eine verspielte und auch sehr neugierige Katze. Die zweite Seite des Wesens der Türkisch Angora ist die Liebe und Treue zu ihrem Besitzer. Hat sie einen Menschen oder eine Familie in ihr Herz geschlossen, wird keine Minute ungenutzt gelassen, hier den Kontakt zu suchen. Dauerschnurren und -schmusen sind keine Seltenheit, im Gegenzug erwartet sie dann aber auch die entsprechende Aufmerksamkeit. Wenn sie das Gefühl hat, zu wenig Beachtung zu bekommen, fordert sie ihre Streicheleinheiten unerbittlich ein. Auch ihre Spielfreude kennt keine Grenzen. Deshalb sind sie auch gut für Kinder geeignet. Wer häufig außer Haus ist, sollte vom Kauf einer Türkisch Angora Abstand nehmen – oder sich zwei Tiere anschaffen, damit diese sich Gesellschaft leisten können.
Unbekümmertheit prägt diese Katze und sie ist selten ängstlich, sondern kommt eher laut schnurrend, mit hoch erhobenem Schwanz und kokett zurückgeworfenem Köpfchen auf den Menschen zu. Dank ihres ausgeglichenen Wesens vertragen sie sich mit allen anderen Artgenossen und auch mit Hunden sehr gut.
Pflege
In der Regel bleibt das Fell der Türkisch Angora in einem ausgezeichneten Zustand, wenn man es einmal wöchentlich bürstet, während der Zeiten des Fellwechsels entsprechend häufiger.
Quellen:
wikipedia
Maine Coon & Co, Verlag Ulmer
Katzen Enzyklopädie, Verlag Naumann & Göbel
(by Wizard)