Tritrichomonas foetus

    • Offizieller Beitrag

    Tritrichomonas foetus – ein Durchfallerreger bei Katzen


    Bei einem Befall mit Endoparasiten ist Durchfall eines der häufigsten Symptome.

    Eine Untersuchung des Kots von 3167 Katzen in Deutschland zeigte bei 771 (24,3%) den Hinweis auf Befall mit Endoparasiten. Hauptsächlich handelte es sich um Spulwürmer (6,4%) und Protozoen (vorwiegend Giardien mit 12,6%)


    Der Erreger:


    Auch Tritrichomonas foetus (im weiteren Text mit T.f. bezeichnet) gehört zur Gruppe der Protozoen und ist weltweit bekannt als Überträger der Deckseuche bei Rindern. Er verursacht bei ihnen Fehlgeburten, Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut und Unfruchtbarkeit.

    Durch Einführung der künstlichen Besamung, regelmäßiger Untersuchung des Spermas und getrennter Haltung der Bullen ist die Erkrankung fast verschwunden.

    Es ist ein birnenförmiger Einzeller, der drei nach vorne und eine nach hinten gerichtete Geißel (Schleppgeißel) besitzt zur Fortbewegung. Im Gegensatz zu Giardien bildet T.f. keine Zysten, die Vermehrung erfolgt durch Teilung.


    http://tv.doccheck.com/de/movie/1499/tritrichomonas-foetus


    Bei Katzen wurde der Erreger 1996 erstmals im Kot nachgewiesen. Außerdem kann er Hunde, Pferde, Kamele und Rehe befallen. Ob eine Übertragung auf den Menschen möglich ist wurde bisher nicht eindeutig geklärt, trotzdem sind im Umgang mit einem infizierten Tier Hygienemaßnahmen angebracht.


    Übertragung:


    Über den infizierten Kot wird der Erreger von Katze zu Katze übertragen, eine Übertragung über die Fäkalien von Rindern die T.f. ausscheiden auf die Katze ist inzwischen widerlegt aufgrund der genetischen Unterschiede.

    In verschiedenen Studien waren Rassekatzen stärker betroffen ( Siamesen Bengalen), ferner Katzen aus Tierheimen und Mehrkatzenhaushalten. Das Durchschnittsalter lag bei unter einem Jahr.


    Diagnose:


    -Nachweis der Erreger in einer frischen Kotprobe unter dem Mikroskop (nur wenige Stunden nach Gewinnung der Probe möglich)

    -Anlegen einer Kultur (sehr arbeits- und zeitaufwändig) außerdem schwierig da T.f. empfindlich auf Trockenheit und Kälte reagieren

    -PCR-Test zum molekularen Nachweis der Erreger (sehr genau, schneller als die Kultur)

    -Biopsie der Darmschleimhaut (durch die vom Erreger verursachte Colitis ist diese verdickt, es können Lymphozyten und Plasmazellen nachgewiesen werden.)


    Symptome:


    -Durchfall, chronisch oder intermittierend (möglicherweise mit Schleim- und Blutbeimengungen)

    -häufiger Kotabsatz kleiner Mengen

    -schmerzhafter Stuhldrang

    -unkontrollierter Kotabsatz

    -bei chronischem Durchfall Entzündung der Analregion

    -unangenehmer Geruch des Kots

    -Fieber (sehr selten)

    Der AZ ist in der Regel gut, die betroffenen Tiere haben normalen Appetit und leiden nicht unter Gewichtsverlust.


    Verlauf:


    Ohne Therapie können die Durchfälle zwischen 6 Monaten und mehreren Jahren dauern. Oft kommt es innerhalb dieses Zeitraums bei fast 90% der Fälle zu einer spontanen Heilung bzw. Normalisierung der Kotkonsistenz. Stress (Tierarzt-Besuche, Reisen, Umzug usw.) ist ein ungünstiger Faktor bei einer T.f.-Infektion und kann die Durchfälle erneut auslösen oder verschlimmern. Auch Futterwechsel kann diesen unerwünschten Effekt haben.


    Therapiemöglichkeiten:


    Eine Behandlung der Infektion durch T.f. ist schwierig und nicht unbedingt von Erfolg gekrönt, da es oft zu Rückfällen kommt. Je weniger Katzen in dem Haushalt zusammenleben, desto besser sind die Chancen.


    Leider spricht der Erreger auf keines der für Katzen zugelassenen und eingesetzten Antibiotika bei Protozoen an. Fenbendazol oder Metronidazol, welches bei Giardien eingesetzt wird zeigt nur vorübergehende Verbesserung, nach Absetzen kommt es schnell zu erneuten Durchfällen.


    Mit Ronidazol (Spartrix) einem Medikament für die Behandlung von Trichomonaden bei Tauben, das aber für die Katze nicht zugelassen ist, wurden in einer Studie gute Erfolge erzielt. Die Kotkonsistenz verbesserte sich sofort und bei allen behandelten Tieren wurde ein halbes Jahr im Kot keine T.f. mehr nachgewiesen.

    Spartrix wird von einigen Tierärzten trotz fehlender Zulassung für die Katze gegeben, im Internet ist es auch erhältlich.

    Bei hartnäckigem Giardienbefall greifen viele verzweifelte Katzenbesitzer ebenfalls zu Spartrix.


    Mir persönlich war und ist das Risiko von möglichen Spätschäden zu groß weil es keine Erfahrungen gibt, was es bei der Katze verursachen kann.

    Die Nebenwirkungen können ebenfalls heftig sein: Zittern, Ataxie (gestörte Bewegungsabläufe), Krämpfe, Erregbarkeit.


    Fazit:


    Je nach Schwere der Krankheitssymptome ist eine Behandlung möglicherweise wenig sinnvoll zumal die Prognose gut ist, dass der Durchfall auch ohne Therapie verschwindet.

    Vielleicht gelingt es ja allein durch hochverdauliche, rohfaserreiche Kost die Kotkonsistenz zu verbessern. Auch Heilerde oder ein Moorpräparat zur Unterstützung der Darmflora ist hilfreich.


    Quellen:



    www.idexx.de,


    http://www.vetmed.fu-berlin.de…/kliniken/we20/index.html

    (Prof. Dr. Barbara Kuhn) Berlin


    http://oldsite.laboklin.de/pag…/aktuell/lab_akt_0902.htm


    Eigene Erfahrungen:


    -von Kyano:


    Unser Rocky bekam mit 4 Monaten Durchfall und als der nach einigen Tagen trotz Diät nicht aufhörte wurde ein großes Kotprofil gemacht.

    Neben Tritrichomonas f. wurden Giardien und Coronaviren nachgewiesen. Es waren also mehrere Erreger für die Symptome verantwortlich was nicht selten der Fall ist.

    Die Giardien konnten wir mit Metronidazol erfolgreich bekämpfen, die beiden anderen Übeltäter blieben ihm erst einmal erhalten. Rocky hatte immer wieder Durchfall allerdings nie blutig oder flüssig.

    Sein Bruder hat offenbar ein besseres Immunsystem denn er hatte nie Durchfall.

    Inzwischen ist Rocky 3 ½ Jahre alt, die Tritrichomonas f. sind weg, allerdings ist er Corona-Dauerausscheider und hat vermutlich (wohl durch die lange Zeit des Befalls) eine IBD. Er bekommt ganz niedrig dosiert Metronidazol sowie Sensitive-Futter und damit haben wir die Durchfälle ganz gut im Griff. Es gibt immer mal Ausrutscher aber im großen und ganzen sind wir zufrieden.


    -von Minchen:


    Als Alvin bei uns einzog hatten alle Jungs kurz darauf Giardien, okay war nicht das erste mal, diesmal waren sie hartnäckig aber wir konnten sie besiegen.


    Alvins Durchfall blieb trotzdem längere Zeit, verschwand dann für einige Wochen und kam dann für Wochen wieder. So ist es bis heute, mal ist eine Zeitspanne von zwei, drei Monaten in denen er festen Kot hat dann wieder Monate nur Durchfall.

    Mehrmals beim Tierarzt gewesen, Antibiotika bekommen, Ruhe für einige Zeit.

    Test ergaben keinerlei Bakterien oder Parasiten im Kot, ich bekam vom Labor den Tipp das Alvin nur noch Schonkost bekommen sollte. Als wenn ich das nicht schon alles probiert hätte, Schonkost, Pasten, Heilerde ect.


    Ich hatte damals den Papp so satt, dass ich meiner Tierärztin sagte, dass ich das sicherlich nicht machen würde. Ich wollte das nochmal genau geschaut wird was da los ist, sie kam dann von sich aus auf die Trichomonaden, erklärte mir aber, dass es bei Katzen nicht so häufig vorkäme.

    Also wurde darauf getestet und der Befund war positiv.



    Aufgrund des Alters konnten sich Balou und Fritz sich nicht anstecken auch Jungtiere mit einem sehr guten Immunssystem stecken sich nicht so schnell an.



    Ich sollte Ronidazol geben, das Medikament musste umgewidmet werden, einen Apotheker hier vor Ort zu finden war sehr schwer.

    Ich fand einen und ließ die Medikamente genau auf Alvin umwidmen.


    Hier ist die Beschreibung für das Umwidmen:


    https://www.google.de/url?sa=t…Vaw0pDt30qvJtsQfxidILIOI5


    Ich überlegte trotz allem noch Tage ob ich Alvin das Zeug geben sollte, entschied mich dafür aber er reagierte allergisch darauf, habe es natürlich direkt abgesetzt.


    Im Endeffekt heißt es für ihn das er es aussitzen muss.

    Er kann es jetzt noch Jahre haben oder aber nur noch Wochen, was ich mir für ihn wünsche.

    Im Moment hat er eine gute Phase, Stress auch positiver Stress können das direkt und sofort zunichte machen.

    Er reagiert auch auch Trockenfutter und bestimmte Leckerchen, Futterumstellung ist meist keine gute Idee.

    Ich unterstütze ihn mit Heilerde, das tut seinem kaputten Darm gut.

    LIEBE GRÜSSE VON MARITA MIT ROCKY UND SIMBA


    FÜR EINE ZEITLANG HALTEN WIR DEINE KLEINEN PFÖTCHEN FEST, DEIN HERZ ABER EIN LEBEN LANG...