Vergiftungen

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    Vergiftungen


    Es gibt die unterschiedlichsten Stoffe an denen sich Katzen vergiften können.
    Je nach Art der Vergiftung sind unterschiedliche Behandlungen erforderlich.
    Das was bei der einen Vergiftung als Sofortmaßnahme hilfreich ist,
    kann bei einer Vergiftung durch einen andern Stoff alles noch schlimmer machen.


    Bei JEDER Vergiftung bzw. bei dem Verdacht auf eine Vergiftung muss unverzüglich der Tierarzt aufgesucht werden.


    Eine Liste mit Tierärzten und Tierkliniken
    sortiert nach Postleitzahlen
    mit denen unsere User gute Erfahrungen gemacht haben
    findet ihr HIER (einfach anklicken)


    Symptome die auf eine Vergiftung hinweisen können sind:


    • Speicheln
    • Erbrechen
    • Durchfall
    • Krämpfe
    • Apathie
    • Bewußtlosigkeit
    • Gleichgewichtsstörungen
    • Zuckungen


    Viele Fachbücher raten dazu die Katze durch ca. 1 Teelöffel Kochsalz den man ganz hinten auf die Zunge gibt zum Erbrechen zu bringen wenn die Vergiftung nicht durch eine Säure, eine andere ätzende Flüssigkeit oder durch Bleifarbe erfolgte.


    Nachfolgend aufgelistet sind Symptome und Sofortmaßnahme wenn die Art der Vergiftung bekannt ist.



    Vergiftungen durch chemische Mittel oder Säuren:



    Säurevergiftungen:


    Die größte Gefahr geht normalerweise von Autobatterien und Entlaubungsmitteln aus.
    Diese Enthalten sehr aggressive Schwefelsäure.
    Ebenso sind Verätzungen durch andere Säuren wie z.B. Salzsäure oder auch Salpetersäure möglich.


    Symptome:
    - starker Sepichelfluss
    - Erbrechen
    - kahle Stellen am Körper
    - Verfärbung der Zunge


    Eine Verätzung durch Säure ist extrem Schmerzhaft.
    Da die Katze versucht die betroffenen Stellen zu putzen ist auch bei "äusseren Verätzungen" oft die Zunge, der Rachen und auch der Magen betroffen.


    Mögliche Sofortmaßnahmen:


    - - 2 Eßlöffel Natron in ½ Liter Wasser lösen und der Katze davon 4 Eßlöffel eingeben.
    - - Ein Eiweiß leicht in ¼ Liter Milch schlagen und davon der Kazte 4 Eßlöffel eingeben
    - - verletzte Hautstellen mit einer Mischung aus 2 Eßlöffeln Natron und ½ Liter Wasser waschen.
    - - Tierarzt aufsuchen!



    Alkalische Vergiftung:


    Unter anderem sind Ätzkalk und auch Ätznatron giftige Alkalien .


    Symptome:
    - starker Sepichelfluss
    - Schmerzen im Maul
    - Verätzungen im Maul, Rachen und Speiseröhre
    - seifige Flecken auf dem Fell


    Mögliche Sofortmaßnahmen:
    - - ½ Deziliter Essig in ½ Liter Wasser lösen und der Katze davon 2 Eßlöffel einflößen
    - - Das Maul mit verdünntem Essig auswaschen
    - - Verletzte Haut direkt mit Essig benetzen
    - - Tierarzt aufsuchen!



    Bei Vergiftungen mit ätzenden Sustanzen
    auf Grund der Gefahr eines Magen-Durchbruchs
    niemals Erbrechen erzwingen


    Arsenvergiftung:


    Arsen ist unter Anderem in
    ~Mäuse- und Rattengift
    ~Ameisengiften
    ~vielen Insektiziden
    ~Ungezieferbekämpfungsmitteln
    ~vielen Chemikalien
    enthalten.


    Eine Arsenvergiftung mit einer höheren Dosis kann so schnell zum Tode führen, daß keine Symptome zu beobachten sind.


    Symptome: bei kleinerer Dosis:
    - starke Leibschmerzen
    -Erbrechen
    - Schwindel
    - Durchfall
    - Kollaps
    - Koma
    - und schließlich Tod.


    Mögliche Sofortmaßnahmen:
    Wenn die Katze bei Bewußtsein ist:


    - - Erbrechen erzwingen indem man ca. 1 Teelöffel Salz möglichst weit hinten auf die Zunge streuen
    - - 2 Eßlöffel Natron in ½ Liter Wasser lösen und der Katze einen Deziliter der Lösung eingeben
    - - Klistier mit warmem Seifenwasser machen.
    - - Milch, Gerstenschleim oder ein dünnflüssiger Brei aus Reis-, Mais- oder Kartoffelmehl überzieht die Magenscheimhaut mit einer Schutzschicht
    - - Tierarzt aufsuchen!


    Metaldehydvergiftungen:


    In Schneckenkörnern ist Metaldehyd enthalten. Leider sind Vergiftungen damit immer noch sehr häufig.
    Wenn die Katze Schneckenkörner frisst sofort zum Erbrechen bringen und UNVERZÜGLICH den Tierarzt aufsuchen


    Phosporvergiftung:


    Phospor ist in vielen Schädlingsbekämpfungsmitteln, Feuerwerkskörpern und Streichhölzern die nicht in Deutschland hergestellt werden enthalten.


    Symptome:
    - Schwindel
    - Leibschmerzen
    - Erbrechen


    Das Erbrochene leuchtet im Dunkeln. Atem und Erbrochenes der Katze riechen knoblauchartig.
    Nach den ersten Symptomen folgt meist eine Phase der scheinbaren Erholung.
    Diese Phase kann von 3 Stunden bis mehrere Tage dauern.
    Nach dieser Phase der Erholung kommen die Leibschmerzen und das Erbrechen wieder.
    Eine schwere Leberschädigung durch die Vergiftung führt zur Gelbsucht ( Augen und Schleimhaut werden gelb).
    Symptome einer Nervenschädigungen (Orientierungslosigkeit, Koordinationsprobleme) treten auf.
    Wird die Vergiftung nicht behandelt folgt das Koma und der Tod.


    Mögliche Sofortmaßnahmen:
    - - sofort Tierarzt aufsuchen!
    - - die Katze mit Kochsalz (siehe oben) zum Erbrechen bringen
    - - 1 Teelöffel Kaliumpermanganat in ½ Liter Wasser abwechselnd mit 0,4 % iger Kupfersulfatlösung (Apotheke !) abwechselnd alle 15 Minuten eingeben.
    - - Klistier aus warmen Seifenwasser verabreichen
    - - In den folgenden Tagen kein Fett oder Öl (z.B. Butter oder Milch) geben.


    Strychninvergiftung:


    Strychninvergiftungen können durch Mäuse-, Ratten- und Maulwurfsgift verursacht werden.
    Ebenso durch Medikamente, die für Menschen bestimmt sind.


    Symptome:
    - starke Nervosität
    - Unruhe
    - starke, deutlich erkennbare Muskelzuckungen
    - Nackenversteifung
    - unregelmäßig auftretende Krämpfe die in immer kürzeren Abständen auftreten
    - stark vergrößerte Iris (fast über die gesamte Augenoberfläche)
    - Tod durch Verkrampfung der Atemmuskeln



    Mögliche Sofortmaßnahmen:
    - Die Katze nach Möglichkeit nicht transportieren - den TA kommen lassen um die Katze in Narkose zu legen
    - Sollte ein Transport unumgänglich sein ist es ratsam dies mit einer zweiten Person zu machen, da die Gefahr besteht, dass die Katze an Erbrochenem erstickt
    - Sollte der TA nicht sofort erreichbar sein bringen sie die Katze mit Kochsalz (siehe oben) zum Erbrechen
    - anschließend starken, abgekühlten schwarzen Tee einflößen
    - die Katze von allen Aussenreizen abschirmen (ruhiger, abgedunkelter Raum ohne Zugluft)


    Eine Behandlung durch den Tierarzt ist unumgänglich




    Vergiftung durch Cumarinderivate:


    Diese Stoffe hemmen die Blutgerinnung und sind z.B. in Ratten- und Mäusegift enthalten.
    Die Aufnahme des Giftes kann durch das Fressen von vergifteten Beutetieren erfolgen.


    Symptome:
    - Blutungen die sich nicht stillen lassen
    - Blutergüsse
    - blasse Schleimhäute


    Mögliche Sofortmaßnahmen:
    - sofort den Tierarzt aufsuchen
    Eine Behandlung durch den Tierarzt ist unumgänglich




    Vergiftungen durch andere Stoffe


    Für Katzen giftige Pflanzen:


    Links zu sehr guten Seiten auf denen die für Katzen giftigen Pflanzen aufgeführt sind
    haben wir HIER zusammen gestellt.


    Eine "Sonderstellung" hat die Seite der Uni-Klinik Zürich
    Dort kann man sowohl nach Pflanzennamen als auch nach Symptomen suchen
    und erhält die Entsprechenden Angaben.


    Sonstige giftige Stoffe:
    Knoblauch und Zwiebeln
    ist für Katzen hoch giftig
    Es können sich sogen. "Heinz-Köprerchen" im Blut bilden
    Diese führen zum Aufplatzen der roten Blutkörperchen.


    Symptome:
    - Erbrechen
    - Durchfall
    - Schwäche
    - erhöhte Atemfrequenz
    - Herzrasen (beschleunigter Puls)
    - Blutarmut
    - Gelbsucht
    - Ausscheiden des roten Blutfarbstoffes über den Urin


    Eine Behandlung durch den Tierarzt ist unumgänglich

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