Wann ist meine Wohnung katzengerecht?

    • Offizieller Beitrag

    Bevor man sich eine oder mehrere Katzen ins Haus holt, sollten einige Punkte bedacht und überlegt werden.


    Zunächst einmal sollte man in Erfahrung bringen, ob die Katzenhaltung in der Mietwohnung von der Vermieterseite her überhaupt erlaubt ist.
    Ein generelles Tierhaltungsverbot ist nicht gültig, Kleintiere (dazu zählen z.B. Hamster, Meerschweinchen, Ziervögel, Zwergkaninchen...) dürfen in einer Wohnung IMMER gehalten werden.
    Lediglich ein Katzen- oder Hundehaltungsverbot, das im Mietvertrag vereinbart ist, ist gültig.
    Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Tierhaltung nur mit der Einverständniserkärung des Vermieters gestattet ist.
    Der optimalste Fall ist natürlich, wenn im Mietvertrag steht, dass Tierhaltung erlaubt ist.


    Interessante Urteile zum Thema "Katzenhaltung in Mietwohnungen" findet Ihr z.B. hier


    In jedem Fall würde ich empfehlen, mit dem Vermieter (besonders, wenn es kein "anonymer" Vermieter wie eine Gesellschaft o.ä. ist) Kontakt aufzunehmen und ihn darüber zu informieren, dass man sich eine Katze anschaffen möchte.
    Gerade auch, wenn es später um den Punkt -> Balkonsicherung geht, wird man in Kontakt miteinander treten müssen, wenn Fragen zur Anbringung des Katzennetzes geklärt werden.


    Ist klar, dass die Tierhaltung erlaubt ist, kann man die Wohnung und die weiteren Gegebenheiten unter folgenden Gesichtspunkten durch die Augen einer Katze betrachten:



    -Die Größe der Wohnung sollte mindestens 15 m² Bodenfläche umfassen (was vermutlich nicht allzu schwer sein sollte :zwinker:). Dieser Wert gilt für ein bis zwei Katzen.

    -Wichtiger als die Bodenfläche ist die Ausdehnung der Wohnung in die Dritte Dimension: bei einer Raumhöhe von mindestens 2 Metern sollte die Katze die Möglichkeit haben, über Schränke, Regalkonstruktionen, Kratzbäume auch in höhere Ebenen zu kommen, sich dort aufzuhalten und auch verstecken zu können.

    -Für jede Katze sollten mindestens zwei unterschiedliche Schlaf- und Liegemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Wichtig ist dies, damit sich mehrere Stubentiger auch problemlos aus dem Weg gehen können, wenn es mal Stress gibt.


    -Ein Kratzbaum, der die Möglichkeit zum Krallen wetzen bietet, schont hoffentlich andere Möbel und Wände :zwinker: Am besten darauf achten, dass die Säulen lang genug sind, damit die Katze ausgestreckt daran kratzen kann.


    -Für jede Katze sollte mindestens ein Freß- und ein Trinknapf zur Verfügung stehen. Wasser und Futter sollten möglichst nicht direkt nebeneinander stehen, da Katzen dadurch meist weniger trinken. Sie sehen das Wasser dann als geruch- und geschmackloses Futter an und vernachlässigen das Trinken, da sie sich lieber auf ihr Futter stürzen.


    -Sinnvoller ist in diesem Fall, die Wassernäpfe an typischen "Laufwegen" der Katze aufzustellen, also an Orten, an denen die Katze mehrfach am Tag vorbei läuft.


    -In den Haushalt gehört mindestens eine Katzentoilette. Oftmals wird sogar empfohlen, eine Katzentoilette mehr aufzustellen, als Katzen im Haushalt leben. Genausogut kann es aber auch mit zwei Katzen und einer Toilette funktionieren. Hier ist Ausprobieren angesagt.

    -"Stilles Örtchen" und Futterplatz sollten räumlich voneinander getrennt sein. Welcher Mensch isst schon gern auf der Toilette? :zwinker: Ein Abstand von mindestens 2-3 Metern zwischen beiden Örtlichkeiten wird empfohlen.


    -Soll die Katze eine reine Wohnungskatze werden, ist neben jeder Menge Spielzeug auch ein Fensterplatz zum Sitzen und Beobachten sehr wichtig. So können die Tiger zumindest die Umwelt draußen beobachten, auch wenn niemals ein Vögelchen gefangen wird.
    Noch besser wäre natürlich, direkt zwei Katzen ein Zuhause zu geben, wenn sie Wohnungskatzen bleiben sollen.


    -Ganz wichtig und immer wieder zu betonen: Sämtliche Fenster müssen mit einem Kippfensterschutz ausgestattet werden!! Nur so ist es möglich, die Katze vor lebensgefährlichen Verletzungen zu bewahren, wenn sie in ein gekipptes Fenster springt. Während der Abwesenheit sollten generell aber alle Fenster geschlossen werden.


    -Genauso wichtig wie der Kippfensterschutz ist die Balkonsicherung. Ab dem 1. OG ist ein Katzennetz Pflicht. Auch wenn man meint, die Katze "wird schon nicht springen", zeigt die Erfahrung, dass eine Katze schneller vom Balkon springt, als ein Mensch reagieren kann. Selbst der gemütlichste Stubentiger wird beim Anblick von Hummel, Schmetterling, Wespe oder Vogel wieder zum Raubtier, vergisst sämtliche Vorsicht und macht einen Satz über die Brüstung.
    Im "besten" Fall kommt die Katze mit einem blauen Auge davon, evtl. ein paar Schrammen oder Verstauchungen. Im schlimmsten Fall bricht sie sich sämtliche Knochen und/oder erleidet schwere innere Verletzungen, die durchaus auch zum Tode führen können. :schnute:


    -Wichtig ist auch, die Wohnung nach bestimmten Gefahrenquellen für Katzen zu untersuchen. Hier gelten ähnliche Regeln wie für kleine Kinder :zwinker:


    -Und "last but not least": Die Katze sollte mindestens 6 Stunden am Tag Kontakt zu ihren Menschen haben! Auch, wenn es oftmals heißt, dass Katzen Einzelgänger seien, so genießen sie dennoch die Nähe zu ihrem Menschen. Und wozu sollte man eine Katze zu sich holen, wenn man sowieso nicht Zuhause ist!? :nachdenk:


    Wenn Ihr die Liste durchgegangen seid und für Euch klar ist, dass Ihr diese "äußeren" Rahmenbedingungen für die Katzenhaltung erfüllen könnt, dann steht dem Einzug der neuen Mitbewohner/innen nichts mehr im Wege :super:


    Weitere und ausführlichere Informationen findet Ihr bei der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. (Merkblatt "Empfehlung zur Haltung von Hauskatzen")

    Liebe Grüße,

    Dani mit Luke & Toni

    <3 Pete & Cleo für immer im Herzen <3

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