Ein Kater schwarz wie die Nacht

  • Ein Kater schwarz wie die Nacht


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    Beschreibung
    Henning Mankell -- vom Großteil der Leserschaft für seine Krimis um den Kultkommissar Wallander vergöttert -- verfügt nicht nur über einen erlesenen detektivischen Nerv. Er kann sich auch in Kinderseelen einschleichen! Zum Beispiel in die des 6-jährigen Lukas, der an seinem Geburtstag viel zu früh aufwacht und sich mit entsprechender Nervosität den Kopf darüber zergrübelt, was ihm seine Eltern schenken werden. Selbstverständlich wird er dabei zunehmend von der (nicht nur kindlichen) Urangst befallen, dass er etwas bekommen könnte, was er sich gar nicht wünscht. Schließlich steht die Familie aber weder mit einem neuen Kleidungsstück oder -- noch schlimmer -- mit einem Teppich vor seinem Bett, sondern mit einem Pappkarton. Und darin räkelt sich ein Kater, der schwarz wie die Nacht ist. Lukas ist beglückt, tauft ihn auf den Namen Munkel und weiht ihn umgehend in sämtliche seiner Vergnügungen und Geheimnisse ein. Bis der Kater eines Tages nicht von seinen Streifzügen zurückkehrt und Lukas -- es wird also doch noch ansatzweise detektivisch -- eine ingeniöse Suchstrategie nach der anderen erfinden muss.


    Der brachial-durchschlagende, sprich der nächstliegende Erfolg ist es allerdings nicht, der Mankell interessiert. Im Dienste der Katerfahndung schickt er seinen Lukas vielmehr auf die Suche nach sich selbst und lässt ihn plötzlich die gewagtesten Herausforderungen bewerkstelligen, die sich einem Vorschulkind in den Weg stellen können: "Da tat er etwas, was er sich noch nie getraut hatte. Er traute sich jetzt auch nicht, aber er tat es trotzdem." Zum Beispiel, sich lieber in seinen Fantasien treiben und von Munkel ins Katzenparadies entführen zu lassen als ewig daran zu laborieren, dass der doppelt so alte Bruder einen auf Lebenszeit nicht einzuholenden Vorsprung in puncto Skateboardfahren aufweist.


    Mit anderen Worten: Der schwedische Autor, der zu seinen diversen Auszeichnungen auch mehrere Kinder- und Jugendliteraturpreise zählt, hat ein wunderbar subtiles und wortgewandtes Ermutigungsbuch geschrieben -- für Träumer jenseits der Tamagotchi-Fraktion! --Christine Wahl -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe