Nun ein Bericht über den zweiten Patienten bei mir zu Hause... auch Lotte ist leider krank. Aber mal von Anfang an.
Im April 2010 bekam Lotte auf einmal Durchfälle und übergab sich häufiger. Der TA meinte irgendwas von empfindlichen Magen und Futter umstellen. Eine Kotprobe hat er damals noch nicht genommen, obwohl er davon sprach, dass man an Giardien denken müsste. Wie auch immer, Futterumstellung hat alles nicht geholfen... und es wurde eine Kotprobe genommen... Diagnose: Giardien! Wirklich super! Jeder, der das schon mal im Haus hatte, weiß wovon ich rede
Sie bekam also Antibiotika gegen die Giardien. Irgendwie wurde es trotzdem alles nicht besser. Egal, was wir getan haben. Dann kam ein enormer Hunger dazu. Den ganzen Tag wollte sie fressen und sie hat geschrien, unglaublich. Den TA hat das nicht so richtig interessiert, er meinte nur, dass die Giardien halt immer noch nicht weg sind und wollte weiter Antibiotika geben. Woher der Hunger käme, das wüsste er nicht. Ich hab dann den TA gewechselt. Der meinte, wir müssen auf jeden Fall nochmal eine Kotprobe machen. Das war im Oktober 2010. Dabei kam heraus, dass Giardien gar nicht mehr das Problem waren. Die waren weg! Nein, die Kotprobe zeigte deutlich, dass Lotte kein Fett verwerten kann. Vorne rein, hinten raus. Daher auch der enorme Hunger. Leider hat sie in der Zeit auch angefangen in die Wohnung zu pinkeln durch ihre Unzufriedenheit, weil sie eben ständig Hunger hat.
Der TA hat mir dann ein Spezialfutter von Hills gegeben und Enzyme. Das sollte ich erstmal mindestens 3 Monate füttern. Dann könnte man den Versuch machen, es wegzulassen und zu schauen, ob sich die Bauchspeicheldrüse erhohlt hat oder ob sie es dauerhaft braucht. Soweit lief alles erstmal gut. Sie mochte das Trockenfutter und der Kot wurde etwas fester und auch wieder dunkler. Dann hatte sie aber keine Lust mehr das Futter zu fressen. Jeden Tag das gleiche ist halt auch blöd. Das Nassfutter von Hills mag sie leider nicht. Es wurde also wieder schlechter. Sie hatte mehr Hunger, hat mehr gepinkelt etc.
Ich hab den TA gefragt, was ich tun soll. Er meinte, dass ich prinzipiell jedes fettreduzierte Trockenfutter füttern könnte. Da müsste ich einfach ausprobieren, was sie verträgt. Ich habe sämliche Sorten durchprobiert... nichts hat ihr geholfen. Dann bin ich im Internet auf das Futter von Royal Canin gestossen. Vom Prinzip her das gleiche wie Hills - medizinisches TF für Lottes Erkrankung. Ich hab es bestellt und sie mochte es! Also wurde es wieder etwas besser.
In der Zwischenzeit fiel mir auf, dass sie sich so oft erbrechen muss. Meistens nachts oder wenn sie nichts fressen wollte. Der TA meinte, dass es sich wahrscheinlich um eine Nüchterngastritis handelt. Und so sorgte ich dafür, dass sie Tag und Nacht etwas zu Fressen zur Verfügung hat. Das nützt nur leider nichts, wenn sie das Futter trotzdem nicht frisst
Vor ein paar Wochen bin ich mir ihr nochmal zum TA, weil alles nicht wirklich besser wurde. Er hat Blut abgenommen und eine Kotprobe ins Labor geschickt. Der Kot zeigt immer noch, dass das Futter nicht vollständig verwertet werden kann. Es ist zwar besser geworden, aber noch nicht ausreichend. Das erklärt ja unter anderem, warum sie immer noch unzufrieden ist. Deswegen wird ihr Medikament jetzt hochgesetzt.
Die Blutprobe war auch nicht so toll. Von den Organen her ist alles in Ordnung. Aber sie hat viel zu viele Leukozyten (32.000 hat sie und normal sind so 6000-11000) und erhöhte eosinophile Granulozyten. Leider alles sehr unspezifisch. Die Leukozytose kann halt auftreten unter anderem bei bakteriellen Infektionskrankheiten, Leukämie, Schilddrüsenüberfunktion, FIP, nicht infektiösen Entzündungen und auch bei tausend anderen Sachen. Auch wenn die Katze Stress hat, können die Leukos erhöht sein. Aber eigentlich nicht so hoch wie bei Lotte. Naja, und die Ursache für eine Eosinophilie sind auch vielfältig. Es könnten Allergien sein, aber auch Parasiten, Pilze, Fremdkörper und was weiß ich nicht noch alles. Lotte bekam deswegen erstmal ein Antibiotikum und eine Wurmkur.
Ich hab dann als ich das AB beim TA abgeholt habe, nochmal persönlich mit ihm über alles gesprochen. Er vermutet, dass es sich um eine IBD (Inflammatory Bowel Disease) handelt. Festzustellen wäre das allerdings nur durch eine Biospie. Dafür müsste man Lotte natürlich in Narkose legen. Dabei könnte man dann auch gleich die Bauchspeicheldrüse mit anschauen. Ich weiß jetzt einfach nicht, was ich tun soll. Mein TA meint, dass er das nicht unbedingt tun würde. Nur, wenn sie wegen irgendwas anderem sowieso eine Narkose bekommen müsste.
Ich hab mich dann ein bißchen durchgelesen zum Thema IBD und bin da auf viele Sachen gestossen, bei denen ich nicht weiß, wie ich das jetzt handhaben soll. Das fängt schon beim Futter an. IBD-Katzen sollten nur Nassfutter bekommen. Ist bei Lotte aber schon schwer, auch wegen der Pankreasinsuffizienz. Es ist vieles so widersprüchlich. Und ich weiß nicht recht was ich tun soll.
Viele IBD-Katzen bekommen wohl Cortison, um die Dauerentzündung des Darms in den Griff zu bekommen. Lotte geht es jetzt durch das AB gut, aber auch das ist ja keine Dauerlösung, wenn es ihr dann wieder schlechter gehen sollte. Das sind alles so Sachen, die ich unbedingt nochmal mit meinem TA absprechen muss.
Momentan mäkelt sie wieder an ihrem Spezialfutter herum und will nicht so recht fressen. Daher hab ich ein weiteres von Eukanuba bestellt, auch speziell für ihre Erkrankung. Das mag sie aber leider gar nicht...
Tja, ihr sehr, hier ist irgendwie immer was los bei mir. Auch Lottes Geschichte ist mit Sicherheit nur ein grober Auszug aus allem, was wir hier durchgemacht haben. Aber zumindest bekommt ihr so einen Überblick und habt vielleicht ein paar Tipps für mich?!
Vielleicht haben hier auch manche Leute Erfahrungen mit Pankreasinsuffizienz oder auch IBD?!