Tierschutz ohne Grenzen?

    Ich setzt es mal hier rein

    Ein Wohnhaus muss weg, damit in unmittelbarer Nähe Eidechsen ihren ­Lebensraum behalten.
    Die Mieter des Hauses in der Schäftlarn­straße 32 haben dafür keine Verständnis.



    Kurzfassung:
    Eine Spedition plant einen Neubau
    Tierschützer stoppen den Neubau da auf dem Industriegelände Mauereidechsen leben.
    Jetzt erhalten 15 Mieter in unmittelbarer Nähe die Kündigung
    damit DORT der Neubau erstellt werden kann.


    Der ganze Artikel ist HIER


    Meine Meinung dazu:
    Irgendwo hat auch der Tierschutz seine Grenzen - oder sollte sie zumindest haben.

    Sehr eigenartig.. vor allem auch, weil es sich angeblich nicht um heimische Zauneidechsen handelt, sondern um
    aus Italien zugewanderte Mauereidechsen. Oft ist es ja so, dass solche "Zuwanderer" die einheimischen Tiere
    ausmerzen.. Beispiel Marienkäfer.


    Die Menschen die da nun raus sollen, haben eben keine Lobby. Keine Kleinreichen oder Prominenten.. nur ein
    paar einfache Bürger - also weg damit. :gaga:

    Dexter, L'amour, Oxy, Luchs, Justy, Lotte, Tanvir, Infinity, Calimero.

    Forever would have been too short.


    Der springende Punkt für mich ist, dass der Spediteuer wohl mit Abwanderung gedroht hat, wenn er nicht ein ihm genehmes Baugelände bekommt - es geht also, mal wieder, nur um wirtschaftliche Interessen, vermutlich um den (angeblichen) Erhalt von Arbeitsplätzen. Möglicherweise ließe sich ja auch noch ein ganz anderer Standort für den Neubau finden, wo weder Menschen noch Tiere vertrieben werden müssen?
    Seltsam finde ich auch, dass es um zugewanderte Eidechsen geht - die vetreiben doch meist die heimische Tierwelt und Tierschützer sind doch eher bemüht, sowas dann zu unterbinden und nicht noch zu fördern :nachdenk:

    Das ist der Weg

    Der Standort dort ist ein reines "Industriegelände mitten in der Stadt"
    also ein "einmaliger" Platz.
    Das Gelände auf dem gebaut werden sollte ist ein seit Jahren brach liegendes Gelände
    das der Stadt gehört - genau wie das Haus das jetzt abgerissen werden soll.


    Für die Spedition - und auch für die Stadt - wäre ein Bau dort eine hervorragende Lösung
    allerdings haben die Mieter nicht die gleiche Lobby wie die Mauereidechsen.
    Und die Stadt geht den Weg des geringsten Widerstands

    Aber irgendwie finde ich die ganze Sache seltsam - also, in erster Linie eben die Frage, wieso werden da Tiere so stark geschützt, die da gar nicht hingehören? Deren Existenz an dem Ort ja für das heimische Ökosystem ungeahnte Folgen haben kann (Vertreibung oder gar Ausrottung heimischer Eidechsen z.B.)?

    Das ist der Weg

    Dazu muss man ein bisschen in die "Münchner Politik einsteigen"
    Ein OB der bald abtritt
    einige Kandidaten die es sich mit niemand verderben wollen (was sind schon 15 Mieter gegen einige Tausend Tierschützer)
    Ansiedlung und Erhalt von Konzernen und Großunternehmen wird mit allen Mitteln gefördert
    "Man" will ja gut da stehen


    Da ist es egal ob es ein heimisches Tier
    oder ein Exot ist - wenn jemand, der eine Lobby hinter sich hat (und das sind in diesem Fall die Tierschützer) schreit
    dann wird gekuscht

    sowas in der Richtung hatte ich mir gedacht - und ich finde es schlimm.
    Ach so, ich bin übrigens ganz klar auf Seiten dieser 15 Menschen, denen man ihr Zuhause wegnehmen will und denke, dass Tierschutz in dieser Form fehlgeht.

    Das ist der Weg

    Dort wo der Tierschutz "über den Menschenschutz" gestellt wird
    Dort ist für mich die Grenze erreicht
    und die Tierschützer werden damit weder "ihrer Sache" noch den Tieren einen Gefallen tun

    Diese Drohungen mit Abwanderung finde ich :nixda: ... und im Prinzip finde ich es auch okay, dass auf dem Areal,
    auf dem die Eidechsen leben, nicht gebaut werden darf. Aber dass jetzt ein Wohnhaus plattgemacht werden soll,
    damit der Unternehmer dort bauen kann ist jawohl mehr als gediegen :schnute:


    Zitat von Berni


    Dort wo der Tierschutz "über den Menschenschutz" gestellt wird
    Dort ist für mich die Grenze erreicht


    Das seh ich anders. Tiere können sich nicht wehren. Aber in diesem besagten Fall gehts ja letztendlich gar nicht um
    die Tiere... die werden hier ja zum Politikum :schnute:

    Zitat von Herzblatt


    Das seh ich anders. Tiere können sich nicht wehren.


    Wie sehr können sich 15, nicht gerade zur Münchner "Schicki Micki Szene" gehörende Mieter wehren?

    Zitat

    Das Kommunalreferat klärt auf: „Das Haus ist durch die Neubaupläne für die Speditionshalle tangiert“,
    heißt es dort vornehm.
    Die Beschlüsse dazu seien allerdings geheim.


    Geheime Pläne des Kommunalreferates?


    Ganz klar - die Spedition bringt der Stadt höhere Einnahmen als die Mieter :möp:
    Die Stadt will mit aller Macht die Spedition halten.

    Mir gehts um die Pauschalisierung, die du getroffen hast. Ich finde einfach, dass man das nicht so
    pauschal sagen kann. Generell finde ich brauchen die Tiere unsere Hilfe... als Mensch kann man
    sich nunmal wehren und seine Meinung sagen. Tiere können das nicht :weissnix:

    Möglicherweise habe ich da eine etwas andere "Einstellung"


    Ich finde es z.B. auch völlig "daneben" wenn der Bau einer Umgehungsautobahn um München verhindert wird
    weil in dem geplanten Baugebiet eine bestimmte Libellenart lebt.
    Dafür nimmt man dann täglich mehrere Kilometer Stau der sich auf der Landstrasse bildet
    mit entsprechender Luftbelastung in Kauf - irgendwann hat sich Problem aber sowieso erledigt
    weil bei der Luftverpestung auch die Libellen drauf gehen werden.


    Die Zugeständnisse die München auf Grund seiner Rot/Grünen Konstellation macht kann man manchmal wirklich nur kopfschüttelnd hinnehmen.


    Da wird nicht wegen des "Gewissens" entschieden
    sondern "aus Prinzip"
    Rote Statdpolitik gegen schwarze Landespolitik - und umgekehrt :gaga:

    Zitat von Herzblatt


    ... als Mensch kann man
    sich nunmal wehren und seine Meinung sagen. Tiere können das nicht :weissnix:


    du hast ja recht. tiere können sich niemals wehren. aber menschen sind halt oft auch nicht besser dran. wenns um kinder geht sowieso. aber wie man in dem artikel sieht, spielt es keine rolle wenn man seine meinung sagen kann - denn gehör kriegt man ja trotzdem nicht. wer gehört denn schon zu den "einflussreichen, wohlgestellten", deren meinung auch interessiert - die wenigsten halt.

    Liebe Grüße von Tizón, Emilio und Dosi Isabell :)

    Berni, du kommst aber auch mit Beispielen um die Ecke... also nee :gelache:
    Bei uns in der Nähe gibts z.B. auch ein Areal, in dem eine bestimmt Hamsterart
    lebt... Tierschützer haben sich dafür eingesetzt, dass die geplante Autobahn
    nicht durch dieses Gebiet führen darf, also wird die Autobahn jetzt auf Stelzen
    gesetzt und führt "über" dieses Gebiet. Ich befürchte, dass die Hamer, die bis
    jetzt dort gelebt haben, alleine schon durch den Bau der Stelzen abgewandert
    sind :gelache: Mit Tierschutz hat das nix mehr zu tun.. das sehe ich auch so.


    Aber nochmal... es geht mir um die Pauschalisierung, die du triffst von wegen
    Menschenschutz muß vor Tierschutz gehen. Du befürwortest also Tierversuche,
    die letztendlich auch dem Schutz des Menschen dienen sollen? Und findest es in
    Ordnung, dass Tiere gequält oder unter miserabelsten Bedingungen gehalten
    werden, weil das Wohl des Menschen vorgeht? :schnute:

    Das habe ich mir nicht ausgedacht - die Westumgehung ist seit ich denken kann "geplant"
    und wird wohl zu meinen Lebzeiten nicht gebaut werden
    Statt dessen quälen sich jeden Tag tausende Autos über die B471


    "Pauschalurteile" gibt es für mich eigentlich nicht.
    Wenn es alternativen gibt "weniger belastend sind"
    dann sollte man die immer wählen.
    Und Tierversuche sind nach heutigem Wissensstand ganz sicher nicht mehr notwendig
    es gibt andere Methoden um Arzneien usw. zu testen.
    Diese wären wahrscheinlich teurer - aber das dürfte in diesem Fall keine Rolle spielen.


    Ich finde es einfach nur absurd dass Menschen ihr Zuhause verlieren sollen
    weil ein paar Eidechsen es sich unter den Bahnschienen bequem gemacht haben.


    Da stimmt für mich einfach die Verhältnismäßigkeit nicht mehr.

    Ich sag doch gar nicht, dass du dir das ausgedacht hast :oO: hab doch selber ein ähnliches Beispiel gebracht :nachdenk:
    Mittlerweile hab ich das Gefühl, wir reden aneinander vorbei :gelache:


    Aber mal was anderes... was wäre wenn es nicht um Eidechsen ginge oder wie in deinem Autobahnbeispiel um Libellen,
    sondern in den Gebieten wären auf einmal wieder Bären heimisch... oder Wildkatzen... würdest du dann anders darüber
    denken? :nachdenk:

    Bären oder Wildkatzen bei der Münchner Großmakrthalle :nachdenk:
    Das wäre sicher interessant :coolgrin:


    Nein - ich würde nicht anders darüber denken.


    Ich würde die Tiere umsiedeln - in einen "artgerechten Lebensraum"
    und nicht mitten in der Großstadt versuchen einen Lebensraum zu schaffen bzw. "mit Gewalt" zu erhalten.

    Also ab in den Zoo mit ihnen :gelache: Man sollte vielleicht nicht vergessen, dass einige Tiere hier früher heimisch
    waren und durch den Menschen verdrängt wurden. :schnute:


    Was passiert eigentlich, wenn du einen Maulwurf im Garten hast... darf der bei dir buddeln, oder wird der "umgesiedelt" :nixda:
    damit der Rasen schön bleibt? :schnute:

    Zitat von Herzblatt


    Also ab in den Zoo mit ihnen :gelache: Man sollte vielleicht nicht vergessen, dass einige Tiere hier früher heimisch
    waren und durch den Menschen verdrängt wurden. :schnute:


    Was passiert eigentlich, wenn du einen Maulwurf im Garten hast... darf der bei dir buddeln, oder wird der "umgesiedelt" :nixda:
    damit der Rasen schön bleibt? :schnute:


    Ich hab nicht gesagt "ab in den Zoo" :kopfnuss:


    Bären gehören in Wälder und Berge :hach:
    und nicht in die Großstadt


    Ich hab keinen Rasen
    Wir haben ne Graswiese
    Rasen ist für mich das, was in einem Park ist
    Bei uns tobten Kinder und Hunde im Garten
    und so sieht der auch aus :weissnix:


    ICH wohne auch nicht in der Großstadt - bei mir dürften die Eidechsen und Maulwürfe - und sogar die Bären (solange sie meinen Tieren nichts tun) gerne leben :coolgrin: