Hallo ihr Lieben!
Ich weiß, ich war so lange nicht mehr da. Ich hab so viel andere Sachen mittlerweile im Kopf, wie das halt so immer ist.
Jetzt mache ich mir Sorgen um meine Seniorin Emely. Sie ist jetzt 12 Jahre alt, was ja eigentlich heutzutage kein Alter mehr für eine Katze ist. Dennoch hat sich ihr Verhalten in letzter Zeit stark bis besorgniserregend verändert.
Zum Beispiel liegt sie bei uns auf dem Hof, welcher nicht abgesperrt ist, das heißt, andere Tiere und Menschen können ungehindert drauf. Sie liegt dort wie auf dem Präsentierteller und schläft tief und fest. So fest, dass wir, wenn wir auf den Hof fahren, bis drei Meter auf sie ran fahren können, eh sie reagiert. Dann überlegt sie sich erstmal in Ruhe, ob es sich lohnt aufzustehen oder ob sie nicht einfach liegen bleibt. Wenn sie dann aufsteht, in aller Gemütlichkeit und mit ausgiebigem Strecken, dann habe ich das Gefühl, dass sie gar nicht mehr versteht, dass Autos gefährlich sind. Sie scheut sich auch nicht davor, einen riesen Haufen mitten auf dem Hof zu machen, wo ihn jedes andere Tier riechen kann.
Auf Geräusche, wie in die Hände klatschen oder schnippen vor dem Ohr reagiert sie fast gar nicht. Das Ohr zuckt ca. einen halben Millimeter, sie hört es also, aber sie reagiert nicht drauf. Wenn ich aber zehn Meter entfernt von ihr ganz leicht gegen die Milchschüssel tippe (so dass ich es gerade mal hören kann), kommt sie sofort angerast. Wenn ich leise ihren Namen sage, reagiert sie auch. Schwerhörig ist sie also nicht.
Man muss dazu sagen, dass Emely noch nie schreckhaft war. Wenn sie wusste, das Klatschen kommt von mir, hat sie sich nie groß erschreckt, weil sie wusste, woher es kommt. Dass sie jetzt aber auch Gefahrensituationen falsch einschätzt, in dem sie präsentabel auf dem Hof liegt im Tiefschlaf, wo sie garantiert nicht schnell genug reagiert, wenn mal ein Hund angerast kommt, das macht mir Sorgen. Das ist doch keine Selbstsicherheit mehr, dass ist Wahnsinn.
Und das sie vor unseren Autos keine Angst haben muss, weiß sie sicher auch. Aber trotzdem ist sie zumindest immer im Abstand geblieben, bzw. rechtzeitig aufgestanden, wenn sie uns hat kommen sehen. Jetzt bleibt sie viel zu lange liegen.
Ich musste schon unserer Vermieterin Bescheid sagen, dass Emely nicht mehr schnell genug reagiert, damit sie sie nicht noch platt fährt.
Heute war ich erstmal beim TA. Wir haben Blut abgenommen, denn sie hat ja auch Anämie. Mal schauen, was da so raus kommt. Ich habe den leisen Verdacht, dass sie evtl. einfach dement wird, (was auch dafür spräche, dass sie zwar sehr selten, aber doch vorkommend nachts schreit, was auf Orientierungslosigkeit schließen lässt). Nur ne Demenz festzustellen, ist ohne Computertomopraphie wohl schwer bis unmöglich und ich weiß nicht, ob ich ihr das noch antun möchte.
Darum meine Frage: Habt ihr auch Senioren, die solche Verhaltensänderungen haben? Oder habt ihr sonst mal etwas in der Art erlebt, wo es dann eine Diagnose gab?
Ich weiß gerade so gar nicht, was ich machen soll. Sie ist körperlich so fit, aber ihr Geist spielt nur noch Streiche.
LG Bianca