Erste Schritte zum Freigang

  • Hallo zusammen,


    Ich bräuchte mal euren Rat:
    Seit 6 Wochen wohnt unser Kater Lemmy (1,5 Jahre jung, EKH) bei uns.
    Bisher haben wir ihn auch nur im Haus gelassen, weil er sich a) erstmal an uns (das sind mein Freund und ich) und sein neues Zuhause gewöhnen soll und weil er b) noch nicht geimpft war. Was den Impfschutz angeht, waren wir bereits vor 3,5 Wochen mit ihm beim TA, dort wurde er durchgecheckt und hat den ersten Teil der Grundimmunisierung erhalten, in 4 Tagen folgt dann der zweite Teil. Kastriert wurde er bereits von der Vorbesitzerin.
    Ich denke, er hat sich mittlerweile auch sehr gut eingelebt, ist von Anfang an sehr zutraulich, schmust mit uns, spielt gern mit uns, frisst problemlos, hat noch nichts zerkratzt oder anderweitig kaputt gemacht und benutzt auch immer sein Katzenklo. Ein Traumkater. (Naja, seine Katzen-5-Minuten, mit durchs Haus rennen, über Tische und Sofa springen, uns ärgern usw... hat er schon).
    Nun haben wir aber von Anfang an vorgehabt ihn raus zu lassen. Wir wohnen am Stadtrand, in einer Einfamilienhaus-Siedlung, an einer verkehrsberuhigten Straße und haben ein großes Grundstück. Wir dachten, da kann er ruhig raus.
    Bei seinen ehemaligen Besitzern war er ein reiner Wohnungskater, geboren wurde er laut ihnen aber auf einem Bauernhof und kennt von dort auch das Leben draußen.
    Auf Anraten des TA warten wir nach der letzten Impfung noch ein paar Tage mit dem Freigang. Daraus ergibt sich, dass er so in 2 Wochen dann das erste Mal raus dürfte.
    Nun meine (vermutlich) dumme Frage: wie stellen wir das am Besten an? Ich hatte überlegt, am Freitag Mittag (wenn wir Feierabend haben und zuhause sind) mal die Hintertür für ihn aufzulassen und zu gucken, was passiert. Samstag u Sonntag dann auch, wir werden aber immer dabei sein. Am
    Wochenende sind wir ja zuhause, unter der Woche sind wir beide Vollzeit berufstätig und erst am Nachmittag wieder zuhause. Wir dachten, dass er währenddessen dann auch raus kann (wollen im Garten am Schuppen eine Katzentür einbauen, damit er einen trockenen Rückzugsort, mit Körbchen usw, hat, wenn es regnet o.ä. während wir bei der Arbeit sind.
    Was sagt eure Erfahrung, haut das so hin? Können wir das so probieren?
    Ich möchte alles richtig machen.

  • Also, bisher habt ihr alles richtig gemacht! :super: Finde ich jedenfalls.
    Ich versuche mal, zusammenzufassen:
    Lemmy wohnt seit 6 Wochen bei euch, hat sich gut eingelebt, ist kastriert, inzwischen auch ausreichend geimpft - da wüsste ich jetzt nichts, was gegen den Freigang sprechen würde.
    Ach, doch, wie sieht es mit nen Chip und ner Registrierung bei Tasso aus?
    Das halte ich für sehr wichtig (grundsätzlich, auch bei reinen Wohnungskatzen, denn auch die können mal ausbüxen>).
    Davon ausgehend, dass er gechipt und registriert ist, finde ich deine geplante Vorgehensweise optimal.

    Das ist der Weg

  • meine Erfahrung in Richtung Freigängerkatze:


    So wie du das schilderst müsste das problemlos machbar sein. Allerding frage ich mich, ob es nicht auch möglich wäre im Kellerfenster z. B. eine Katzenklappe einzubauen. So eine Fensterscheibe ist nicht groß und so könnte Lemmy immer dann nach Hause kommen, wann er will. Wenn er im Schuppen seinen Rückzugsort hat, ist das eine wunderbare Sache. Aber er ist gleichzeitig doch nicht ganz bei euch. Wichtig ist natürlich auch noch, dass er gechipt ist und bei Tasso gemeldet wird. Eine Katzenklappe - egal wo sie eingebaut ist - kann dann chipgesteuert sein, so dass wirklich nur er in den gesichterten Raum kann.


    Von Piri (meine Katze) weiß ich, dass sie es liebt, wenn ich nicht da bin, sich in mein Bett zu legen. Dort hat sie meinen Duft um sich und fühlt sich dann auch nicht alleine.


    Die Planung den ersten Freigang am Wochenende zu erlauben, finde ich sehr gut. Rauslassen würde ich meine Katze erst nach der 2. Impfung. Die Impfungen sind wichtig, denn gerade in der ersten Zeit gibt es sicher den einen oder anderen Revierkampf. Schließlich muss sich Lemmy ja seinen Platz draußen erkämpfen. Das klingt manchmal sehr gefährlich geht aber fast immer ohne Verletzungen ab! Nur, wenn er Verletzungen davon trägt, nicht lange warten und immer bald zum TA. Denn Katzenbisse eitern sehr schnell und sind dann umso schwieriger zu behandeln.


    Und nun wünsche ich eurem Lemmy viel Spaß beim Freigang und ein langes glückliches Katzenleben. :freu::super:

  • Danke für eure Antworten.


    Ach, doch, wie sieht es mit nen Chip und ner Registrierung bei Tasso aus?


    Das halte ich für sehr wichtig (grundsätzlich, auch bei reinen Wohnungskatzen, denn auch die können mal ausbüxen>).

    Das hatte ich vergessen zu schreiben, ja, er wird gechippt und registriert. Der TA meinte, das können wir beim letzten Impftermin am
    Donnerstag mit machen.



    Allerding frage ich mich, ob es nicht auch möglich wäre im Kellerfenster z. B. eine Katzenklappe einzubauen.

    Das haben wir auch schon überlegt, gestaltet sich bei uns aber schwierig, daher suchen wir erstmal nach möglichen Alternativen.


    Natürlich kommt er auch erst nach der 2. Impfung raus. Eine Woche später etwa.

  • Allerding frage ich mich, ob es nicht auch möglich wäre im Kellerfenster z. B. eine Katzenklappe einzubauen

    Das haben wir auch schon überlegt, gestaltet sich bei uns aber schwierig, daher suchen wir erstmal nach möglichen Alternativen.

    Darüber habe ich noch mal nachgedacht und würde euch doch, wie auch Heide, ans Herz legen, eine Möglichkeit zu finden, dass Lemmy ins Haus kann.
    Das ist jetzt sein Zuhause, so, wie du es beschreibst, empfindet er das auch so und fühlt sich heimisch und wohl. Da würde ich ihm den Zutritt nicht verwehren.
    Es gibt wirklich sehr viele verschiedene Möglichkeiten, eine Katzenklappe einzubauen, auch welche, die gut rückbaubar sind (falls ihr z.B. zur Miete wohnt) und die Kosten sind überschaubar bzw. gibt es eben auch recht kostengünstige Lösungen.

    Das ist der Weg

  • Ja, ich überlege auch die ganze Zeit, wie es sich umsetzen lässt, dass er rein kann, wann er möchte.
    Das Haus gehört uns, aber:
    der alte Kellereingang ist weg/verbaut, da kommt man nicht mehr rein. Das haben die Vorbesitzer so gebaut, wir wohnen hier erst ein paar Monate und jetzt da innen alles fertig ist, wenden wir uns dem Außenbereich zu. Aber den alten Keller-Außeneingang wieder frei zu bauen, würde a) mega aufwendig sein und uns b) unsere kleine Terasse nehmen.
    Unsere Hintereingangstür ist (noch) komplett aus Glas. Wir planen da aber eine bessere/stabilere/einbruchssichere Tür und dort soll dann auch eine Katzenklappe, die auf seinen Microship eingestellt ist, rein.
    Bis dahin fällt mir außer dem (trockenen, großen und eigens von uns aufgeräumten) Schuppen erstmal keine bessere Not-Lösung ein.
    Klingt vielleicht blöd, aber wenn ich ihm vielleicht ein Körbchen mit einer Sofadecke von uns dort rein stelle? (Nicht lachen)
    Die Hintertür steht aber noch für dieses Jahr auf der to-do-list.

  • Wir planen da aber eine bessere/stabilere/einbruchssichere Tür und dort soll dann auch eine Katzenklappe, die auf seinen Microship eingestellt ist, rein.

    Die Hintertür steht aber noch für dieses Jahr auf der to-do-list.

    Das klingt sehr gut, somit ist der Zeitraum, bis Lemmy rein- und rauskann, wie er will, ja recht absehbar - super! :super:

    Bis dahin fällt mir außer dem (trockenen, großen und eigens von uns aufgeräumten) Schuppen erstmal keine bessere Not-Lösung ein.
    Klingt vielleicht blöd, aber wenn ich ihm vielleicht ein Körbchen mit einer Sofadecke von uns dort rein stelle? (Nicht lachen)

    Ne, klingt gar nicht blöd, ist ne ganz normale Idee - zumindest für so Leute wir hier im Forum :kicher:
    Und die Idee mit dem Schuppen ist ja auch nicht so schlecht, klar ginge das so.
    Für mich wäre die Frage, ob das wirklich notwendig ist. Noch hat er ja gar keinen Freigang, ihr wisst ja noch nicht, wie er sich dann draußen verhält und wie er den Freigang nutzt. Vielleicht wäre es für Lemmy ja auch vollkommen in Ordnung, wenn er nur rauskann, wenn einer von euch Zuhause ist :weissnix:
    So war das hier am Anfang, Rasmus und Fina konnten nur raus, wenn einer von uns da war, um sie raus- und wieder reinzulassen. Und das ging absolut problemlos.
    Also, ich würde an eurer Stelle erstmal gucken, wie er den Freigang grundsätzlich annimmt und dann dementsprechend weiter entscheiden.

    Das ist der Weg

  • Für mich wäre die Frage, ob das wirklich notwendig ist. Noch hat er ja gar keinen Freigang, ihr wisst ja noch nicht, wie er sich dann draußen verhält und wie er den Freigang nutzt. Vielleicht wäre es für Lemmy ja auch vollkommen in Ordnung, wenn er nur rauskann, wenn einer von euch Zuhause ist
    So war das hier am Anfang, Rasmus und Fina konnten nur raus, wenn einer von uns da war, um sie raus- und wieder reinzulassen. Und das ging absolut problemlos.
    Also, ich würde an eurer Stelle erstmal gucken, wie er den Freigang grundsätzlich annimmt und dann dementsprechend weiter entscheiden.

    da schließe ich mich voll und ganz an.


    Katzen lernen sehr schnell in dieser Hinsicht. Ich weiß noch, als Piri nach ihrer Eingewöhnungszeit endlich raus durfte. blieb sie nie lange draußen. Im Gegenteil zu jetzt! Sie war immer nach ca. 1 Stunde wieder da.
    Und du wirst sehen. Es ist nicht einfach zu wissen, die Katze ist nicht daheim und trotzdem ruhig arbeiten zu sein. Sobald die Fellnase etwas länger bleibt als üblich, liegen die Nerven ziemlich blank. Das ist sogar bei mir heute noch so - und ich bin eigentlich nicht überängstlich!
    Ach ja, und was mir in diesem Zusammenhang noch einfällt: Nie schimpfen, wenn er mal länger nicht kommt. Immer loben und anfangs immer ein Leckerli anbieten, wenn er reinkommt. Das hilft wahre Wunder!


    Bis es aber soweit ist, kannst du mit ihm noch ein Geräusch einüben, das ihm Leckerli verspricht. So musst du dir dann nicht die Stimme rau schreiben sondern kannst draußen z. B. mit der Leckerlidose scheppern und das hört er dann ebenso gut. Die Nachbarn werden dadurch dann auch nicht so gestört. Ich habe mir statt Leckerlidose das Schnalzen mit der Zunge angeeignet. (Auf die Idee kam ich während des Clickerns!) Und nun - man solls nicht glauben, aber einmal geschnalzt und schon steht Fellnase üblicherweise da (mir wenigen Ausnahmen!).


    Katzen lieben Rituale. So hat Piri sich ihr eigenes Ritual eingerichtet. Wenn sie reinkommt, wird immer erst um die Beine geschmust, dann will sie ihr Leckerli und erst dann gibt es das richtige Fressen. Mit dem Fressen beginnt sie aber auch erst dann, wenn ich ihr auf eine bestimmte Art über den Rücken streichle. Dieses Ritual habe ich eingerichtet, weil ich so auf die schnelle feststellen kann, ob sie Zecken oder z. B. eine Verletzung aus einem Kampf hat. Das war schon oft sehr hilfreich.


    Wenn du magst, können wir gerne zu diesem Thema auch telefonieren. Bei Interesse schreib mich per PM an und gib mir deine Telefonnummer.


    Freu dich auf eine rundrum glückliche Katze mit Freigang! :freu::freu::freu: Ich bin mir heute sicher, ich hätte Piri kein größeres Glück bereiten können. Das hebt alle Sorgen und Ängste, die Dosi aushalten muss, bei weitem auf! :freu::super:

  • Vielen lieben Dank für euer Feedback und eure Tipps!!! :super:
    Ich bin schon jetzt ganz aufgeregt, wenn ich daran denke, wie er es wohl findet, wenn die Hintertür (vor der er jetzt nachmittags soooo gern in der Sonne liegt) dann in so in einer Woche plötzlich mal für ihn geöffnet wird.
    Morgen ist erstmal der letzte Impftermin und dann gucken wir mal.


    Bis es aber soweit ist, kannst du mit ihm noch ein Geräusch einüben, das ihm Leckerli verspricht. So musst du dir dann nicht die Stimme rau schreiben sondern kannst draußen z. B. mit der Leckerlidose scheppern und das hört er dann ebenso gut.

    Das üben wir schon von Anfang an (ich hatte das schon mal in einem Ratgeber gelesen und ich Vorbereitung auf die Freigänger-Zeit dachte ich mir, das probiere ich aus). Lemmy hat so einen Leckerli-Fummel-Ball, wenn ich mit dem raschel, kommt er meist auch direkt zu mir.



    Für mich wäre die Frage, ob das wirklich notwendig ist. Noch hat er ja gar keinen Freigang, ihr wisst ja noch nicht, wie er sich dann draußen verhält und wie er den Freigang nutzt. Vielleicht wäre es für Lemmy ja auch vollkommen in Ordnung, wenn er nur rauskann, wenn einer von euch Zuhause ist :weissnix:
    So war das hier am Anfang, Rasmus und Fina konnten nur raus, wenn einer von uns da war, um sie raus- und wieder reinzulassen. Und das ging absolut problemlos.
    Also, ich würde an eurer Stelle erstmal gucken, wie er den Freigang grundsätzlich annimmt und dann dementsprechend weiter entscheiden.

    Gute Idee. Das könnten wir erstmal so machen. Ich denke, ich bin dann bei der Arbeit auch ruhiger, wenn ich weiß, dass er zuhause ist und wir dann nachmittags (ab ca. 16 Uhr ist eigentlich immer einer von uns zuhause) mit ihm raus gehen.