Beiträge von Nina

    Ich freue mich, dass du eine Entscheidung für dich treffen konntest. Die Besitzer könnten z.B. darüber nachdenken, den Kater auf einen Lebenshof zu geben und dort seine finanzielle Patenschaft zu übernehmen. Es wird sicher ein Plätzchen für ihn gefunden werden, wo er seinen Lebensabend verbringen darf. Du hast dort Input hinterlassen, hast die Besitzer dazu gebracht, zum Tierarzt zu gehen, das ist toll. Und am Ende hast du vielleicht sogar diesen Prozess mit genau diesem Kater gebraucht, um innere Klarheit zu bekommen über den eigenen Altruismus, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche. :knuddel:

    Mit Mara hab ich eine total kranke, extrem ängstliche und psychisch auffällige Katze übernommen. Sie lebte bei KlientInnen, die nicht über genügend Ressourcen verfügten, um sie ausreichend nach ihren Bedürfnissen zu versorgen. Ich wusste, was ich da übernahm. Ich bereue davon nichts, aber ich hatte gehofft, sie darf länger als 2 Jahre bei mir bleiben. Ich hab extrem viel Zeit, Geduld und Liebe investiert. Und das Wissen tat am Ende gut, dass Mara gespürt hat, wie es ist, ganz doll geliebt zu werden. Ich ticke ähnlich wie du, ich bau sehr schnell tiefe Beziehungen zu Tieren auf, häufig ist es sogar eher anders rum, Tiere kommen von klein auf zu mir von sich aus. Was mir aber bis heute nachhängt sind ihre schlimmen letzten Wochen und vor allem die schlimme letzte Nacht. Die hätte ich uns beiden gerne erspart, ersparen sollen, es ging ihr fürchterlich, es blieb nur die Erlösung am nächsten Morgen.


    Wenn man sich für ein betagtes krankes Tier entscheidet, dann kann es hilfreich sein, wenn man seinen Blickwinkel erweitert. Die innere Haltung dazu. Ich würde wieder so handeln, aber von vornherein nicht immer nur hoffen, dass ich möglichst viele gemeinsame Jahre habe. Eher würde ich versuchen, mich als Hospizstelle zu betrachten, und mich über jede Phase freuen, die man zusammen noch ein Stück des Weges geht. Ich würde aber nicht, wie bei Mara, auf Teufel heraus mehr kämpfen. Ihre letzten Tage in der Klinik hätte ich ihr ersparen sollen. Wenn man also weiß, welche Baustellen es gibt, dann pflegt man diese so lange wie möglich und überschüttet das Tier nochmal mit Liebe. Aber ist sich auch bewusst, dass man eines Tages tapfer den Weg der Erlösung gehen muss, um dem Tier unnötiges Leid zu ersparen. Und dafür benötigt man innere seelische Balance, Energie und Stärke. Ich drücke dir die Daumen für eine friedvolle Entscheidung. Egal, wie sie ausfällt.

    Ich sehe keine Contras, die ein fettes Pro überwiegen könnten. Ich kann dich sehr gut verstehen! Und wenn du ihn nimmst, gebt Ihr Euch gegenseitig noch mal viel Liebe und Halt. Einfach so lange, wie möglich. Egal, ob nur Monate oder noch Jahre. Du wirst dein Herz eh schnell an ihn verlieren, also wird er seine Zeit noch in Liebe und guter Pflege bei dir verbringen dürfen.

    Drücke dir und deiner Süßen einfach nur fest die Daumen, dass kein FIP ausgebrochen ist. Du würdest es aber schnell merken, es ist eine fiese und unerbittliche Erkrankung. Aber noch sind die Tests nicht abgeschlossen, noch zeigt sie sich vital! Schöpfe also Mut und steh deinen Angstkätzchen so toll zur Seite wie bisher. Doppelte Portion Schmuseeinheiten für Miez und Frauchen. Alles Gute Euch! 🍀🍀🍀