Eine alte Katze übernehmen

    • Offizieller Beitrag

    Das kann ich dir nachfühlen, diese Entscheidung ist nicht leicht und abnehmen kann sie dir auch leider niemand :seufz:


    Lass es dir in Ruhe durch den Kopf gehen, überschlaf es eine Nacht und dann entscheide dich.


    Mein persönlicher Rat ist aber: denk nicht vordergründig an das Wohl des Katers (auch wenn er dir von Herzen leid tut) sondern an das, was auf dich zukommen kann und ob du es dir zumuten willst.


    Ich drück die Daumen :daumendrück:

    LIEBE GRÜSSE VON MARITA MIT ROCKY UND SIMBA


    FÜR EINE ZEITLANG HALTEN WIR DEINE KLEINEN PFÖTCHEN FEST, DEIN HERZ ABER EIN LEBEN LANG...

  • Mein persönlicher Rat ist aber: denk nicht vordergründig an das Wohl des Katers (auch wenn er dir von Herzen leid tut) sondern an das, was auf dich zukommen kann und ob du es dir zumuten willst.

    Das ist definitiv ein guter Rat, der ich wirklich beherzigen muss. Ich neige ja immer dazu, das Wohl der anderen vor mein eigenes zu stellen. Aber als ich eben im Internet über CNI las, merkte ich wie mir direkt die Tränen kamen, rein beim Gedanken daran mich schon wieder mit sowas beschäftigen zu müssen. Ich fürchte diese Reaktion spricht für sich.


    <3 Julchen, Lucy, Felix, Pebbles, Fee <3

  • Was CNI angeht,Momo hatte sie ja. Du hast es ihm nicht angemerkt im Allgemein. Er bekam Diätfutter und gut war. Mehr brauchte er nicht.

    Als seine Nierenwerte mal etwas nach oben gingen,gab es SUC für eine Weile (ganz unkompliziert über etwas Hähnchen oder Thuna)

    Momo hat damit über 8 Jahre super gelebt. 1 Mal im Jahr gab es Blutkontrolle,ab 11 Jahren 2 Mal jährlich.

    Also es muss nicht zum Horrortrip werden. Viele Katzen lassen sich mit wenig gut in den Griff bekommen. Und sterben letztendlich an was völlig anderem als an Nierenproblemen/versagen.

    :geist:Liebe Grüße :geist:

    ~~~~~~ Jessica ~~~~~~
    Sternchen Sam (28.04.2001-05.12.2012) Jule (05.05.2002-26.04.2014) Ian (15.06.2012-09.10.2018) Momo (14.04.2007-19.11.2021)

  • Was CNI angeht,Momo hatte sie ja. Du hast es ihm nicht angemerkt im Allgemein. Er bekam Diätfutter und gut war. Mehr brauchte er nicht.

    Als seine Nierenwerte mal etwas nach oben gingen,gab es SUC für eine Weile (ganz unkompliziert über etwas Hähnchen oder Thuna)

    Momo hat damit über 8 Jahre super gelebt. 1 Mal im Jahr gab es Blutkontrolle,ab 11 Jahren 2 Mal jährlich.

    Also es muss nicht zum Horrortrip werden. Viele Katzen lassen sich mit wenig gut in den Griff bekommen. Und sterben letztendlich an was völlig anderem als an Nierenproblemen/versagen.

    Hey Blueberry, danke für deine Erfahrung! :freunde:

    Ich gebe zu, das beruhigt schon ein bisschen.


    Darf ich fragen, was du damals gefüttert hast?

    Und dieses SUC ist das homöopathische Mittel, von dem eventuell auch der Tierarzt sprach?

    <3 Julchen, Lucy, Felix, Pebbles, Fee <3

  • Ich hab zunächst Normalfutter und Phosphatbinder probiert. Nachdem er ein halbes Jahr strikt Diätfutter (Royal Canin) bekommen hatte.Hatte mir unser damaliger TA empfohlen,dies direkt nach der Diagnose so zu machen. In der Zeit bekam er auch regelmäßig SUC (zunächst täglich ... später reduziert)

    Er vertrug die Phosphatbinder allerdings nicht,ihm wurde übel davon. Normalfutter ohne,kein Problem. Also bekam er zunächst Diätfutter (da noch Josera) weiter und langsam etwas hochwertiges Normalfutter mit geringem Phosphatgehalt dazu.

    Später hab ich dann von Josera zu VetConcept gewechselt,als er nicht mehr ganz soooo ne Futterdiva war ;) Aber er hat weiter anteilig auch Normalfutter,frisch gekochtes bekommen. Rohfutter mochte er leider nicht.


    Er war leider anfangs sehr futterkompliziert und ich hab dann das gefüttert was er gerne nahm und gut vertrug.

    Als er etwas älter wurde,legte sich das ;) Diagnose bekam er mit 6 Jahren.


    Ich denke mal fast das der TA von SUC sprach. Es wird gern verordnet oder empfohlen,da es wirklich gut wirksam ist,verträglich und keine Nebenwirkungen hat soweit mir bekannt. Schmeckt nach nix (hab es probiert*g*) und wird gut akzeptiert.

    Momo hat immer sehr sehr gut drauf reagiert und die Werte waren immer schnell im Griff wieder.

    :geist:Liebe Grüße :geist:

    ~~~~~~ Jessica ~~~~~~
    Sternchen Sam (28.04.2001-05.12.2012) Jule (05.05.2002-26.04.2014) Ian (15.06.2012-09.10.2018) Momo (14.04.2007-19.11.2021)

  • Mit Mara hab ich eine total kranke, extrem ängstliche und psychisch auffällige Katze übernommen. Sie lebte bei KlientInnen, die nicht über genügend Ressourcen verfügten, um sie ausreichend nach ihren Bedürfnissen zu versorgen. Ich wusste, was ich da übernahm. Ich bereue davon nichts, aber ich hatte gehofft, sie darf länger als 2 Jahre bei mir bleiben. Ich hab extrem viel Zeit, Geduld und Liebe investiert. Und das Wissen tat am Ende gut, dass Mara gespürt hat, wie es ist, ganz doll geliebt zu werden. Ich ticke ähnlich wie du, ich bau sehr schnell tiefe Beziehungen zu Tieren auf, häufig ist es sogar eher anders rum, Tiere kommen von klein auf zu mir von sich aus. Was mir aber bis heute nachhängt sind ihre schlimmen letzten Wochen und vor allem die schlimme letzte Nacht. Die hätte ich uns beiden gerne erspart, ersparen sollen, es ging ihr fürchterlich, es blieb nur die Erlösung am nächsten Morgen.


    Wenn man sich für ein betagtes krankes Tier entscheidet, dann kann es hilfreich sein, wenn man seinen Blickwinkel erweitert. Die innere Haltung dazu. Ich würde wieder so handeln, aber von vornherein nicht immer nur hoffen, dass ich möglichst viele gemeinsame Jahre habe. Eher würde ich versuchen, mich als Hospizstelle zu betrachten, und mich über jede Phase freuen, die man zusammen noch ein Stück des Weges geht. Ich würde aber nicht, wie bei Mara, auf Teufel heraus mehr kämpfen. Ihre letzten Tage in der Klinik hätte ich ihr ersparen sollen. Wenn man also weiß, welche Baustellen es gibt, dann pflegt man diese so lange wie möglich und überschüttet das Tier nochmal mit Liebe. Aber ist sich auch bewusst, dass man eines Tages tapfer den Weg der Erlösung gehen muss, um dem Tier unnötiges Leid zu ersparen. Und dafür benötigt man innere seelische Balance, Energie und Stärke. Ich drücke dir die Daumen für eine friedvolle Entscheidung. Egal, wie sie ausfällt.

    Liebe Grüße von Nina und Lotti-Lausemaus. :lovecat:  

    Unsere Mara immer im 🖤.

  • Ich hab zunächst Normalfutter und Phosphatbinder probiert. Nachdem er ein halbes Jahr strikt Diätfutter (Royal Canin) bekommen hatte.Hatte mir unser damaliger TA empfohlen,dies direkt nach der Diagnose so zu machen. In der Zeit bekam er auch regelmäßig SUC (zunächst täglich ... später reduziert)

    Er vertrug die Phosphatbinder allerdings nicht,ihm wurde übel davon. Normalfutter ohne,kein Problem. Also bekam er zunächst Diätfutter (da noch Josera) weiter und langsam etwas hochwertiges Normalfutter mit geringem Phosphatgehalt dazu.

    Später hab ich dann von Josera zu VetConcept gewechselt,als er nicht mehr ganz soooo ne Futterdiva war ;) Aber er hat weiter anteilig auch Normalfutter,frisch gekochtes bekommen. Rohfutter mochte er leider nicht.

    Ah, ja von diesen Phosphatbindern hab ich auch schon gehört - da frage ich mich allerdings immer, ob das so sinnvoll ist, weil ja nicht nur der Phosphatgehalt, sondern auch der Proteingehalt im Futter eine Rolle spielt, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Diätfutter ist da wahrscheinlich wirklich die bessere Wahl, zumindest am Anfang. Und mittlerweile gibt es ja auch mehrere Firmen, die das herstellen. Bei Vet Concept braucht man ja immer dieser Tierarzt-Bescheinigung, die werde ich vorab natürlich nicht bekommen.

    Muss ich dann mal schauen, die Besitzer wollen ja das Futter auch jetzt schon umstellen, die können das eventuell schonmal sagen, was er mag und was nicht.

    Zitat

    Er war leider anfangs sehr futterkompliziert und ich hab dann das gefüttert was er gerne nahm und gut vertrug.

    Als er etwas älter wurde,legte sich das ;) Diagnose bekam er mit 6 Jahren.

    Oh wow, mit 6 Jahren ist aber auch früh. :schnute: Dass er damit aber trotzdem noch 8 Jahre lang gelebt hat, find ich super. Dann besteht ja wirklich die Hoffnung, dass es nicht so ausartet, wenn es früh genug erkannt wird.

    Hatte er denn später auch diese Phasen, in denen er gar nicht fressen wollte? Oder kam das durch die frühe Behandlung gar nicht dazu?

    Zitat

    Ich denke mal fast das der TA von SUC sprach. Es wird gern verordnet oder empfohlen,da es wirklich gut wirksam ist,verträglich und keine Nebenwirkungen hat soweit mir bekannt. Schmeckt nach nix (hab es probiert*g*) und wird gut akzeptiert.

    Momo hat immer sehr sehr gut drauf reagiert und die Werte waren immer schnell im Griff wieder.

    Das klingt schonmal gut, Nebenwirkungen sind immer doof und wenn was komisch schmeckt, sind ja auch viele Katzen direkt raus aus der Nummer. :rolleyes:

    Also ich bin schonmal froh, dass hier Leute im Forum sind, die schon etwas Ahnung haben. Da fühlt man sich gleich nicht mehr ganz verloren mit der Situation. <3

    <3 Julchen, Lucy, Felix, Pebbles, Fee <3

  • Wir haben bei unserem Sternchen vier Jahre lang gegen die CNI gekämpft. Das letzte Jahr davon sehr intensiv mit Medikamenten mehrfach am Tag, regelmäßigen Kontrollen, Futterverweigerung, alle vier Tage eine Infusionen. Am Ende wog unsere ehemalige 4,2kg Katze keine zwei Kilo mehr.

    Dazu kamen noch Wechselschichten und eine einjährige Zusammenführung unserer jetzigen Katzen, Blue und Katzen.


    Ich war zwischendurch an einem Punkt, an dem ich dachte "sobald unsere Selly nicht mehr ist, gebe ich die beiden anderen ab". Das kam dann nicht so, das Denken war aus der Verzweiflung raus. Im Nachhinein weiß ich nicht mehr wie wir die Zeit überstanden haben.


    Es ist eine lohnende, aber auch sehr anstrende Aufgabe ein Familienmitglied zu pflegen. Und für die meisten oder alle hier, sind die Tiere Familienmitglieder.

    Es ist meiner Meinung nach kein Egoismus, sondern gesunder Eigenschutz, wenn man dieses Kraftakt nicht zweimal hintereinander schafft. Und dann auch noch bei einem fremden Tier.

  • Mit Mara hab ich eine total kranke, extrem ängstliche und psychisch auffällige Katze übernommen. Sie lebte bei KlientInnen, die nicht über genügend Ressourcen verfügten, um sie ausreichend nach ihren Bedürfnissen zu versorgen. Ich wusste, was ich da übernahm. Ich bereue davon nichts, aber ich hatte gehofft, sie darf länger als 2 Jahre bei mir bleiben. Ich hab extrem viel Zeit, Geduld und Liebe investiert. Und das Wissen tat am Ende gut, dass Mara gespürt hat, wie es ist, ganz doll geliebt zu werden.

    Zitat

    Ich ticke ähnlich wie du, ich bau sehr schnell tiefe Beziehungen zu Tieren auf, häufig ist es sogar eher anders rum, Tiere kommen von klein auf zu mir von sich aus.


    Nina, danke für deinen Beitrag! :freunde:

    Ich habe ja erst letztens deinen Mara-Thread gelesen, der mich wirklich sehr berührt hat, weil man deutlich gespürt hat, wie sehr du mit ihr gelitten hast und wie sehr du um sie gekämpft hast. Da hatte ich auch genau den selben Gedanken - wir sind uns sehr ähnlich, was das angeht. Man versucht immer sein Bestes, und wenn es am Ende nicht klappt, zweifelt man an sich selbst. Man denkt, man hat nicht genug getan, hätte dieses und jenes anders machen können. Das kenne ich nur zu gut ... (und wahrscheinlich alle hier im Forum).


    Zitat

    Was mir aber bis heute nachhängt sind ihre schlimmen letzten Wochen und vor allem die schlimme letzte Nacht. Die hätte ich uns beiden gerne erspart, ersparen sollen, es ging ihr fürchterlich, es blieb nur die Erlösung am nächsten Morgen.

    Das ich total verstehen, so ging es mir mit Pebbles auch. Soweit ich mich erinnere kam bei dir und Mara die Diagnose Bauchspeicheldrüse aber auch sehr spät, oder? Da war es im Grunde schon zu spät. Und so ähnlich ging es mir ja auch - mir hat ja niemand so richtig sagen können, was sie eigentlich hat. Hätte ich eine bestimmte Diagnose gehabt (z.B. Gehirntumor), hätte ich ihr auch die Klinik erspart. Aber wenn man es nicht weiß, oder eben zu spät erfährt ... was soll man machen? Natürlich versucht man alles, um das Tier zu retten.

    Aber wie gesagt, ich kenne die Zweifel, die man hinterher hat ja selber ...


    Wie oft, hab ich mich dafür schuldig gefühlt, weil ich nicht in die Zukunft blicken kann, um zu wissen, ob meine Entscheidung die richtige ist. Totaler Quatsch, aber ja - so fühlt man einfach.

    Und was mir immer am Meisten weh tat, war dass ich dem Tier nie erklären konnte, dass ich ja nur helfen will. Die Angst, die dann nach den Tierarztbesuchen oft mir zu Teil wurde, hat mir jedes Mal das Herz gebrochen. Aber die Alternative ist halt auch nicht erstrebenswert. Man hat sich dann jedes Mal durchgequält, in der Hoffnung, dass es irgendwas genützt hat. Und wenn es dann so endet, wie bei Mara - oder Pebbles - fühlt man sich schnell als Versager, als hätte man am Ende doch alles falsch gemacht. Dabei sind es ja nicht wir, die über Leben und Tod, oder Krankheiten entscheiden. Das ist einfach der Lauf des Lebens. Ich glaube zumindest das habe ich aus der Situation lernen können.



    Zitat

    Wenn man sich für ein betagtes krankes Tier entscheidet, dann kann es hilfreich sein, wenn man seinen Blickwinkel erweitert. Die innere Haltung dazu. Ich würde wieder so handeln, aber von vornherein nicht immer nur hoffen, dass ich möglichst viele gemeinsame Jahre habe. Eher würde ich versuchen, mich als Hospizstelle zu betrachten, und mich über jede Phase freuen, die man zusammen noch ein Stück des Weges geht.

    Das war genau meine Idee. :) Und ich denke, das ist es auch was das ich aus den Jahren mit Pebbles (und Fee) mitgenommen habe. Nicht mehr dieses Versteifen auf unbedingte Heilung, sondern vielmehr die Zeit nutzen, die man hat, sie so schön wie möglich machen. Dadurch hat man am Ende (hoffentlich) nicht mehr diese Reue (hätte ich doch nur ... ), sondern kann einfach sagen: Ja, es war kurz, aber es war schön. Selbst wenn es nicht schön war.

    Ich weiß das klingt wirr, ich hoffe man weiß wie es gemeint ist.

    Zitat

    Ich würde aber nicht, wie bei Mara, auf Teufel heraus mehr kämpfen. Ihre letzten Tage in der Klinik hätte ich ihr ersparen sollen.

    Genau, auch das ist eine Sache, die ich heute ganz anders machen würde. Und bei einer alten, chronisch kranken Katze sowieso. Wozu sollte man die noch für lebenserhaltende Maßnahmen in die Klinik bringen? Und das war auch von Anfang an mein Gedanke, als ich mich damit auseinander zu setzen begann, welchem Tier ich nochmal ein zu Hause geben wollen würde.

    Bei einem bereits kranken Tier weiß man was Sache ist, man kann sich darauf einstellen. Klar, nur weil eine Nierengeschichte vorliegt, heißt das nicht, dass nicht noch was dazu kommen kann. Aber wie du auch schreibst: Man schaut dann einfach, was macht noch Sinn? Aber man verbeißt sich nicht mehr so sehr in diesen Zwang, das Tier unbedingt gesund machen zu müssen. Zumindest ist das so die stille Hoffnung, die meinem Plan innewohnt. :D

    Zitat


    Wenn man also weiß, welche Baustellen es gibt, dann pflegt man diese so lange wie möglich und überschüttet das Tier nochmal mit Liebe. Aber ist sich auch bewusst, dass man eines Tages tapfer den Weg der Erlösung gehen muss, um dem Tier unnötiges Leid zu ersparen. Und dafür benötigt man innere seelische Balance, Energie und Stärke. Ich drücke dir die Daumen für eine friedvolle Entscheidung. Egal, wie sie ausfällt.

    Seelische Balance hab ich vermutlich eher nicht, Energie mal so mal so, aber ich glaube schon, dass ich aus den Erfahrungen der letzten Jahre stärker hervorgegangen bin, viel dazu gelernt habe - auch über mich selber und das Leben (und Sterben) allgemein. Ich glaube, wenn ich mir das Ganze nicht ein Stück weit zutrauen würde, hätte ich schon längt abgesagt.

    Das Schlimmste bei mir ist wirklich die Angst etwas falsch zu machen und mich hinterher den Schuldgefühlen stellen zu müssen. Aber genau davon muss ich wegkommen, und das schaffe ich im Prinzip nur, wenn ich mich solchen Situationen stelle.

    Danke auf alle Fälle für deine Worte und fürs Daumendrücken! :freunde:


    Entschieden habe ich jetzt zwar noch nichts. Aber eure Beiträge helfen mir allesamt ungemein dabei.

    Nochmal ein ganz großes Dankeschön! :herzchen:

    <3 Julchen, Lucy, Felix, Pebbles, Fee <3

  • Liv: :freunde::hasenknutsch:

    Liebe Grüße von Nina und Lotti-Lausemaus. :lovecat:  

    Unsere Mara immer im 🖤.

  • Momo hatte jetzt nur zuletzt,in seiner letzten Lebenswoche das Futter mehr oder weniger verweigert. Sonst NIIIIIIEEE 8oEr hat sehr sehr gerne gefuttert und hat jedes Leckerchen extra (meist in seinem Fall Hähnchen) gern genommen.

    Selbst da waren seine erstmalig richtig hohen Nierenwerte ... also für ihn hoch ... unter SUC rückgängig. Er hatte einen Kreatininwert von 2,8 ... unter SUC sank er in zwei Wochen auf 2,5.

    Seine Problematik lag auch da nicht bei den Nieren. Die sahen bis zuletzt sehr gut aus.

    Hab jedes Mal in div Praxen über die Jahre gehört "och das ist ein Nierenkater ?!? Das sieht man ihm gar nicht an"

    Er hat immer gut gefressen,sein Fell war immer fein und glänzend,er war wach,fit.

    Vielleicht wirklich dem zu verdanken das es früh genug gefunden wurde. Hab immer versucht ihn bei einem Kreawert von 1,7 bis max 1,9 zu halten. Darüber reagierte er mit Übelkeit. Aber das ist auch völlig individuell.


    Goya z.b fütterte an ihr Nierentierchen kein Diätfutter,sondern hochwertiges Normalfutter.

    Das ging bei Momo halt nur bis zu einem gewissen Teil ohne Phosphatbinder. Daher meine Lösung mit der späteren Mischfütterung.


    Hm ja für Vet-Concept brauchst du vom Tierarzt einen Beleg. Das geht aber recht schnell. Würd dir raten,wenn es aktuell wäre,direkt bei Vet-Concept anzurufen,dann den Beleg per Mail schicken und dann wirst du sehr schnell für den Diätbereich freigeschaltet.


    Natürlich ist es schmerzhaft wenn sie die Koffer packen langsam. Man weiß letztendlich wirklich nie wie lange sie bleiben dürfen. Ich hab jetzt 2 Katzen länger begleitet,2 sind mehr oder weniger spontan akut geworden das sie eingeschläfert werden mussten.

    Julchen ist 11 Jahre geworden. Sie war ein Intensivpflegefall zunächst. Sie hatte ein Lymphom. 4 Monate hat sie noch gehabt,dann haben wir sie gehen lassen müssen. Das war ein Tag&Nacht "Job" die Maus. Es tat weh,aber ich hab es gerne gemacht.

    Ian ist spontan gegangen bzw akutes Lungenversagen. Da blieb nicht viel zu tun.

    Sam Tumor im Kiefer,hoch aggressiv,schnell wachsend,da blieb auch nix mehr zu tun.

    Und dann im November halt unser Plüscher Momo. Damit hatten wir nicht gerechnet das er doch jetzt schon gehen muss. Auch ihn hab ich in seinen letzten Wochen gerne begleitet und verhätschelt. Es war nicht einfach,weiß Gott nicht. Gerade er. Er war so ein stolzer,eigensinniger Kater. Ihn zu sehen wie er langsam aber sicher krank wurde und weniger ... es tat furchbar weh. Dazu kam das ich kaum noch eine Nacht geschlafen habe. Vor Sorge,weil er anfallsweise bis zu 20 Mal kotzen musste etc. Aber er war halt mein kleines Basementkitten was wir hatten seit er 16 Wochen alt war. Da war alles egal.

    Ich war sehr sehr dankbar das es ihm "nur" eine Woche wirklich blöd ging. Das er schnell abgebaut hat und das wir dann eben die Notbremse gezogen haben. Davor war alles händelbar gewesen.


    Was mir der Neurologe damals in der Tierklinik mit Julchen gesagt hat "Sie müssen das Tier sehen,sie dürfen nicht die Krankheit sehen"

    Fand ich sehr sehr passend. Momo war unser zweiter chronisch kranker Kater ... Ian war auch chronisch.

    Man wächst rein,man wird entspannter. Aber ich kann dich völlig verstehen. Also Momo damals die Diagnose bekam,ich mich durch die Gegend las,hab ich Horrorfilme gefahren. Hab gedacht er hat max. noch 2 Jahre. Er geht mir elendig zu Grunde.

    Aber mit der Zeit lernt man dazu und sieht Dinge entspannter. Letztendlich will man ja nur das es den kleinen Monstern gut geht 😉

    :geist:Liebe Grüße :geist:

    ~~~~~~ Jessica ~~~~~~
    Sternchen Sam (28.04.2001-05.12.2012) Jule (05.05.2002-26.04.2014) Ian (15.06.2012-09.10.2018) Momo (14.04.2007-19.11.2021)

  • Wir haben bei unserem Sternchen vier Jahre lang gegen die CNI gekämpft. Das letzte Jahr davon sehr intensiv mit Medikamenten mehrfach am Tag, regelmäßigen Kontrollen, Futterverweigerung, alle vier Tage eine Infusionen. Am Ende wog unsere ehemalige 4,2kg Katze keine zwei Kilo mehr.

    Dazu kamen noch Wechselschichten und eine einjährige Zusammenführung unserer jetzigen Katzen, Blue und Katzen.

    Hey Goya, vielen Dank für deine Antwort! :freunde:


    Vier Jahre ist aber auch eine lange Zeit, für eine solche Krankheit. Ja, es ist wirklich anstrengend und gerade vor der Futterverweigerung gruselt es mich am Meisten. Und wenn dann nebenbei noch andere Tiere da sind, ist das alles nochmal doppelt und dreifach so schwer. Das war auch mit der Grund, warum ich mich dazu entschieden habe mir wenn überhaupt - dann nur noch eine Einzelkatze zu holen. Zwei sind einfach zu viel, wenn eine krank wird, und wenn beide krank sind erst Recht.

    Zitat

    Ich war zwischendurch an einem Punkt, an dem ich dachte "sobald unsere Selly nicht mehr ist, gebe ich die beiden anderen ab". Das kam dann nicht so, das Denken war aus der Verzweiflung raus. Im Nachhinein weiß ich nicht mehr wie wir die Zeit überstanden haben.

    Das Gefühl kenne ich nur zu gut. Ich habe, als neben Pebbles auch noch Fee krank wurde, mit ihren Nieren, teilweise wirklich geflucht und gefragt, wie lange ich das noch ertragen muss. Hinterher bereut man solche Gedanken natürlich zutiefst, aber wie du auch schreibst - es war einfach die Überforderung mit der ganzen Situation. Man hat sie alle trotzdem geliebt, aber dennoch war ich auch oft am Ende und wollte aufgeben.

    Das hab ich nie gemacht, und das gibt mir so ein bisschen Hoffnung, dass ich es vielleicht doch nochmal schaffen kann. Auch wenn mir die andere Seite, die quasi um "Erlösung" gebettelt hat, tierische Angst macht. Solche Gedanken möchte ich eigentlich nie wieder haben, weil sie - auch wenn man es nicht wirklich ernst meint - dem Tier gegenüber nicht fair sind.


    Zitat

    Es ist eine lohnende, aber auch sehr anstrengende Aufgabe ein Familienmitglied zu pflegen. Und für die meisten oder alle hier, sind die Tiere Familienmitglieder.

    Es ist meiner Meinung nach kein Egoismus, sondern gesunder Eigenschutz, wenn man dieses Kraftakt nicht zweimal hintereinander schafft. Und dann auch noch bei einem fremden Tier.

    Das Problem ist, dass ich es einfach vorab nicht einschätzen kann. Schaff ich es, schaff ich es nicht? Ich weiß es einfach nicht. Die eine Seite in mir ist erleichtert, wenn ich innerlich absage, die andere ist tieftraurig. Ich wünschte echt, ich hätte Klarheit darüber.
    Am Ende muss ich wahrscheinlich spontan entscheiden und einfach damit leben.

    <3 Julchen, Lucy, Felix, Pebbles, Fee <3

  • Momo hatte jetzt nur zuletzt,in seiner letzten Lebenswoche das Futter mehr oder weniger verweigert. Sonst NIIIIIIEEE 8oEr hat sehr sehr gerne gefuttert und hat jedes Leckerchen extra (meist in seinem Fall Hähnchen) gern genommen.

    ...

    Er hat immer gut gefressen,sein Fell war immer fein und glänzend,er war wach,fit.

    Vielleicht wirklich dem zu verdanken das es früh genug gefunden wurde. Hab immer versucht ihn bei einem Kreawert von 1,7 bis max 1,9 zu halten. Darüber reagierte er mit Übelkeit. Aber das ist auch völlig individuell.

    Das klingt ja echt nach einem Glücksfall. :)

    Wie oft hast du denn die Blutwerte testen lassen, dass du das mit den Werten so gut kontrollieren konntest?

    Zitat

    Goya z.b fütterte an ihr Nierentierchen kein Diätfutter,sondern hochwertiges Normalfutter. Das ging bei Momo halt nur bis zu einem gewissen Teil ohne Phosphatbinder. Daher meine Lösung mit der späteren Mischfütterung.

    Ja, die Idee ist nicht verkehrt. Man muss wahrscheinlich einfach rumprobieren, was am Besten funktioniert. Da hab ich ja immer ein bisschen Hemmungen, aber mit tierärztlicher Unterstützung (und eurer dazu!) sollte das ja eigentlich machbar sein.

    Ohje, da ist ja auch alles querbeet an Krankheiten dabei gewesen. Ich muss aber auch sagen, dass ich es teilweise leichter finde, wenn man eine genaue Diagnose hat, mit der man abschätzen kann, was noch geht und was nicht. Nichts ist Schlimmer, als Entscheidungen aufgrund von Vermutungen treffen zu müssen. Aber klar, wenn es so hopplahopp kommt und man sich nicht mal drauf vorbereiten konnte, ist das auch immer schmerzhaft. Und grad, wenn man sie auch noch als Baby kennt. :tröst:

    Zitat

    Auch ihn hab ich in seinen letzten Wochen gerne begleitet und verhätschelt. Es war nicht einfach,weiß Gott nicht. Gerade er. Er war so ein stolzer,eigensinniger Kater. Ihn zu sehen wie er langsam aber sicher krank wurde und weniger ... es tat furchbar weh. Dazu kam das ich kaum noch eine Nacht geschlafen habe. Vor Sorge,weil er anfallsweise bis zu 20 Mal kotzen musste etc.

    Nein, einfach ist es nie. Und genau das was du schreibst, dieses Miterleben, wenn sich die Persönlichkeit des Tieres durch die Krankheit ändert, macht mir auch schwer zu schaffen. Es ist so ein langsames, ständiges Abschied nehmen. Tag für Tag. Und schlimm dann auch, wenn es plötzlich wieder besser wird, und man wieder Hoffnung schöpft, und dann eine Woche später geht wieder alles den Bach runter. Richtig übel, sowas.

    Zitat

    Was mir der Neurologe damals in der Tierklinik mit Julchen gesagt hat "Sie müssen das Tier sehen, sie dürfen nicht die Krankheit sehen"

    Das finde ich einen ganz tollen Ratschlag! Den klebe ich mir auf den Kühlschrank, damit ich ihn nicht vergesse. :highfive:

    Zitat

    Man wächst rein, man wird entspannter. Aber ich kann dich völlig verstehen. Also Momo damals die Diagnose bekam, ich mich durch die Gegend las, hab ich Horrorfilme gefahren. Hab gedacht er hat max. noch 2 Jahre. Er geht mir elendig zu Grunde.

    Aber mit der Zeit lernt man dazu und sieht Dinge entspannter. Letztendlich will man ja nur das es den kleinen Monstern gut geht 😉

    Das ist leider immer die Gefahr, wenn man sich zu sehr informiert. Ein sehr zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es gut, wenn man Bescheid weiß, andererseits wird man mit Situationen konfrontiert, die man selber unter Umständen gar nicht erleben muss, die das Denken und Entscheiden aber vielleicht trotzdem beeinflussen.

    Ja, man muss es tatsächlich lockerer sehen, nicht zu perfektionistisch. Auch so eine Sache, an der ich arbeiten muss. :tüte:

    <3 Julchen, Lucy, Felix, Pebbles, Fee <3

  • Ich hatten die gleichen Gedanken wie du, ich habe teilweisen die Erlösung herbei gesehnt. Ich war wütend auf die Katze, oder vielmehr auf ihre Erkrankung. Natürlich konnte sie nichts dafür.

    Auch nachdem sie gegangen war, war ein Teil von mir froh darüber.


    Ich schäme oder bereue diese Gedanken oder Gefühle nicht. Ich weiß dass das dazu gehört, das ich auch Schwächen zeigen und haben darf. Ich weiß das unsere Tiere gewusst haben und wissen, das ich sie von Herzen liebe das ich alles mögliche für sie mache und in Bewegung setzte, damit es ihnen gut geht.


    Selbst bei gesunden Tieren kann das viel Kraft kosten.

    Das Leben mit Tieren ist so schön, sie geben so viel. Es kann aber eben auch viel Kraft kosten.

  • Blueberrybat hat im übrigen recht. Ich bin kein Freund von Nierendiätfutter. Ich habe es bei unserem Sternchen probiert und das Ergebnis war das sie Muskelmasse abgebaut hat und das sichtbar. Ihr ging es auch nicht gut.


    SUC hat bei ihr leider nicht wie erwünscht angeschlagen.

    Die ersten drei Jahre hat sie ihr gewohntes Futter und Phosphatblocker bekommen. Dann verschlechterten sich ihre Werte stark, der SDMA- Wert konnte zu der Zeit erst gemessen werden, und sie bekam neben dem Phosphatblocker Infusion und Magensäureblocker. Medizin gegen hohen Blutdruck brauchte sie nicht.

    Mit Phasen der Appetitlosogkeit hatten wir am Anfang sehr zu kämpfen. Nach einigem Probieren habe ich herausgefunden das sie auf Lachsöl während dieser Tage sehr gut ansprach. Selly bekam dann das Öl mit ihren Medikamenten und schnell begann sie wieder zu fressen.


    Jeder Krankheitsverlauf ist individuell

  • Ich hatten die gleichen Gedanken wie du, ich habe teilweisen die Erlösung herbei gesehnt. Ich war wütend auf die Katze, oder vielmehr auf ihre Erkrankung. Natürlich konnte sie nichts dafür.

    Auch nachdem sie gegangen war, war ein Teil von mir froh darüber.


    Ich schäme oder bereue diese Gedanken oder Gefühle nicht. Ich weiß dass das dazu gehört, das ich auch Schwächen zeigen und haben darf.

    Finde ich echt gut, dass du das so siehst und so sollte das auch eigentlich sein. :highfive:

    Mittlerweile weiß ich auch, dass das normal ist und man sich deswegen nicht schlecht fühlen muss. Ich habe darüber nach Pebbles Tod auf einer Seite gelesen, auf der über die Pflege in der Humanmedizin ging. Das hat schon ziemlich geholfen, die Schuldgefühle wieder abzubauen.


    Ich fürchte auch, man wird um das Herumprobieren nicht herumkommen. Das bin ich ja zum Glück schon gewohnt. Diesmal ginge es halt in einer andere Richtung. Aber ich bin froh, hier so viele Anregungen zu bekommen, was man alles probieren kann. Da fühlt man sich nicht mehr so komplett hilflos und alleine mit der Situation.

    Das mit dem Lachsöl ist z.B. ein guter Tipp, darauf wäre ich gar nicht gekommen.

    Und wichtig ist wahrscheinlich auch wirklich den Druck rauszunehmen, es absolut richtig machen zu müssen/wollen und irgendeinen festen Plan zu verfolgen. Lieber immer wieder neu entscheiden, je nachdem wie es gerade läuft und wenn das eine nicht geht, dann dann andere testen.

    Ja, das ist wirklich nicht leicht. :möp:

    <3 Julchen, Lucy, Felix, Pebbles, Fee <3

  • Perfekt kann man es auch nicht machen, dazu müsste man in die Zukunft schauen können. Man kann nur probieren und genau beobachten.


    Lachsöl ist gut gegen Entzündungen und gut für das Immunsystem, welches durch die CNI geschwächt wird. Im meine ich hätte auch mal gelesen das es gut für die Nieren ist. Selly hat es auf jeden Fall gut getan.


    Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten den erkrankten Katzen zu helfen- Ulmenrinde gegen Übelkeit, Kräuter die das Spülen der Nieren helfen, Futternäpfe gegen Übelkeit hoch stellen, gemahlene Eierschalen wenn gekaufte Phosphatblocker nicht vertragen werden, etc.

  • Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten den erkrankten Katzen zu helfen- Ulmenrinde gegen Übelkeit, Kräuter die das Spülen der Nieren helfen, Futternäpfe gegen Übelkeit hoch stellen, gemahlene Eierschalen wenn gekaufte Phosphatblocker nicht vertragen werden, etc.

    Ach ja, cool. Da sind echt viele Tipps und Möglichkeiten dabei, danke dir! :blümchen:

    Solche erhöhten Näpfe hab ich sogar schon besorgt, weil ich die grundsätzlich nicht schlecht fand.

    Sollte es dazu kommen, dass ich mich noch weiter damit beschäftigen muss, kann ich ja nochmal einen separaten Thread zu dem Thema aufmachen, ich fürchte das geht hier sonst alles ein wenig unter. Oder vielleicht gibt's es auch schon einen, ich hab jetzt gar nicht nachgeschaut.

    <3 Julchen, Lucy, Felix, Pebbles, Fee <3

  • Genau,man muss einfach probieren. Es bleibt einem nichts anders übrig. Aber wenn du eine gute Praxis hast,werden die dich auch an die Hand nehmen. Inkl. das du hier auch jeder Zeit nachfrag kannst.

    Momos Blutwerte haben wir ansich immer jährlich testen lassen wenn nichts war. Also er war ansich immer sparsam mit Tierarztbedarf ausserhalb dessen. Zum Glück :) Als er dann 11-12 Jahre wurd,haben wir dann halbjährlich nachgucken lassen. Sicher ist sicher.
    Also gerad bei einem Senior der div. Baustellen hat,ist es dann ratsam häufiger nachgucken zu lassen,das man frühzeitig reagieren kann.

    Zumindest Momo hatte keine Diagnose. Da war nur Symptome auffangen bzw. von Tag zu Tag reagieren. Hab ja im Grunde täglich mit unserer Tierarztpraxis telefoniert. Hätte mir eine Standleitung legen lassen können *schmunzel* Mit ihm hab ich auch gelernt das ich selber meine Katzen spritzen kann. Was ich NIE im Leben von mir gedacht hätte. Aber es war so besser für ihn,ihn nicht wegen einem Pieks in die Praxis zu schlüren.
    Aber es stimmt,ich kann auch immer besser mit Situationen umgehen wenn ich genau weiß was los ist. Egal wie blöde die Diagnose ist,mir selbst geht es dann besser.
    Ich weiß noch wie scheiße es mir damals mit Jule ging. Die Ärzte standen vor einem Rätsel,wussten lange nicht was los ist (MRT,CT,Ultraschall,Blutbilder ... nix) Bis sie dann noch einmal wegen akuter Bauchspeicheldrüse in der Klinik war und da fielen viele kleine Entzündungsherde inkl. im Hirn auf. Da stand dann die Diagnose. Auch wenn sie endgültig war,danach fiel mir ein Stein runter.

    Ja klar,oft ist ein ein Auf und Ab. Gerad bei Momo hatte ich zwischendrin immer wieder die Gedanken "alles nicht so schlimm,er wird wieder" Er hat es einem aber auch schwer gemacht wenn ich ehrlich bin. Auf der einen Seite zeigte er mehr als deutlich das er seine Koffer packte (schon Wochen vorher und hat mir eine höllen Angst damit eingejagt) auf der anderen Seite tobte und spielte er sich seine kleine Seele aus dem Leib,sah wie immer aus,fraß anständig usw. Da denkt man doch nicht im Leben dran das man ihn schlafen legen muss.
    Es ist leider selten so das Katz einfach so umfällt und geht.

    Sich zu sehr zu informieren,das hat mir Ian gezeigt das das eine ganz doofe Idee ist ;) Er war ganz ganz lange ein Symptomrätsel ansich,hatte zudem Herpes mit div. Katzenschnupfensymptomen (lief dann nach 3 Jahren Ärzte von A-Z ablaufen,als Asthmatierchen) oben drauf kam das feline Coronavirus was eher zufällig gefunden wurde. Abgesehen davon das mir jeder Tierarzt der das las ihn mir sofort einschläfern wollte,weil jede simple Bindehautentzündung,jedes simple Fieber bei ihm FIP war. Man macht sich selber völlig bekloppt. Der Kater neigte zu Infekten. Im Grunde alle 2-3 Monate lag er flach mit irgendwas zunächst. Naja man rennt zum Arzt,bekommt AB und denkt dann selber irgendwann das jeder Infekt ein FIP-Ausbruch ist -.- Da musste ich ganz ganz gaaaanz schnell lernen drei Gänge runter zu schalten,mich auf mein Bauchgefühl zu verlassen und ggf. für ihn auch in die Bresche zu springen,wenn wieder irgendeiner sagte "das ist FIP ... sofort einschläfern" Bin auch schon sofort wieder aus ner Praxis "geflüchtet" damals. Kater vom Behandlungstisch und tschüss.

    Nach zwei-drei Jahren hatte ich den Kater dann soweit stabil das er keine Infekte mehr hatte. Was er letztendlich hatte,stellte sich 1 Tag bevor er erlöst werden musste raus,eine Lungenfibrose die wohl schon immer da war und kein akutes,sondern chronisches Geschehen. Gibt es bei Katzen ansich nicht. Aber er hatte es. Warum/wie auch immer.

    Goyas Gedanken kann ich auch völlig nachvollziehen und ging mir nicht anders. Gerade bei Momo. Ich war einerseits SO froh als die Entscheidung stand das wir ihn den Tag schlafen legen. Auch wenn es mich zerrissen hat. Gerade als er das erste Mal an diesem Tag unter meinem Bett her kam,um kurz vor halb sieben war das und guckte ob er etwas eher Kekse abstauben kann. Das hat er immer gemacht. Nur die letzte Zeit da nicht mehr.
    Ich hab zuvor mit ihm gesessen ... er lag unter´m Bett in dem großen Kuschelbett was da steht (eigentlich für Hunde,aber die Katzen finden es auch toll *schmunzel*) und ich hab Stunden meine Hand bei ihm gehabt.
    Er guckte ganz wach mit seinen Augen durch die Gegend,begrüßte meinen Mann,streifte überall lang,nahm seine Kekse die er dann natürlich bekam. Aber lag halt keine 10 Minuten später im Körbchen im Flur weil es ihm wieder scheiße ging. Da hatte ich für Sekunden die Hoffnung das ich zum Hörer greife und den Termin absage.
    Bin danach zusammengeklappt. Was ich mir in der Zeit davor einfach nicht erlaubt hab. Hab das Wochenende im Bett gelegen. Wir haben ihn Freitag gehen lassen. Über´s Wochenende hätte ich es nicht mehr mit ihm geschafft. Aber ich war soo dankbar das es nun für ihn vorbei war. Keine Übelkeit,keine Schmerzen,kein kotzen mehr. Einfach nur das er bei seinem Sam wieder sein konnte.
    Die ganze Anspannung und Verantwortung fiel ab. Das gleiche war auch damals bei Jule. Gerad wenn man Tiere etwas länger begleitet passiert das ganz schnell das man in eine Art gespaltene Persönlichkeit mutiert *schmunzel* Aber ist ja bei schwerkranken oder sehr alten Menschen auch nicht anders,das man bei/nach deren Tod einen großen Teil Erleichterung und Dankbarkeit hat,die durchaus auch die Trauer überwiegen können. Find ich persönlich auch überhaupt nicht verwerflich sondern ganz normal. Ebenso eine Wut auf die gesamte beschissene Situation.
    Es bedeutet ja nicht das man das Wesen (egal ob jetzt Mensch oder Tier) weniger lieb hatte <3

    :geist:Liebe Grüße :geist:

    ~~~~~~ Jessica ~~~~~~
    Sternchen Sam (28.04.2001-05.12.2012) Jule (05.05.2002-26.04.2014) Ian (15.06.2012-09.10.2018) Momo (14.04.2007-19.11.2021)

  • In habe vor einiger Zeit eine Zusammenfassung zum Thema CNI geschrieben, das Thema aber mit Absicht sehr allgemein gehalten.

    Es sollten wirklich nur kurz und knackig Infos enthalten.