Und das einige Parasiten für Menschen gar nicht mal so lustig sind, darauf hat uns unsere TA hingewiesen. Auf dem Radar hatte ich bis zu der Info eigentlich nur die Borreliose, die man sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:20 pro Zeckenbiss auch in NRW einfangen kann.
Du musst aber bedenken, dass diese Zeckenmittel nur auf die Tiere wirken, die sich bereits an der Katze festgebissen haben. Die saugen sich dann dort voll, fallen durch das Gift irgendwann tot ab und sind dann im Prinzip keine Gefahr mehr für den Menschen - das sind eher die Zecken, die noch lose im Fell rumkrabbeln, und ja, die können natürlich auch im Bett landen und sich dann am Menschen vergreifen - aber wie gesagt, auf die wirken die Zeckenmittel gar nicht. Das heißt, das potentielle Risiko besteht für euch immer, auch mit Zeckenmittel.
Wurmkuren prophylaktisch gegeben habe ich glaube ich noch nie, nur wenn ein offensichtlicher Befall da war. Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass diese Wurmgeschichte allgemein ein wenig überbewertet wird. Wie hier ja auch schon geschrieben wurde, infiziert sich ja die Katze nicht durch jede Maus mit Würmern. Ich lebe nun seit fast 40 Jahren mit Katzen zusammen, Wohnungskatzen wie auch Freigängern, und hatte selber nie einen spürbaren Wurmbefall. Die Katzen ab und zu mal, ja - aber ich, als Mensch, nein. Wenn jetzt kleine Kinder oder Schwangere im Haus leben, kann man vielleicht mal etwas vorsichtiger sein, aber ich habe bisher nicht gehört, dass Wurmbefall unter Katzenbesitzern eine verbreitete Krankheit darstellt.
Ich bin aber auch generell kein Fan davon Medikamente prophylaktisch zu verabreichen. Wurmkur klingt durch das "-kur" am Ende so schön harmlos, aber wie ebenfalls bereits von meinen Vorgängerinnen erwähnt, sind sie das nicht. Leider hat man bei Tierärzten das gleiche Phänomen wie auch bei den Kollegen in der Humanmedizin - über eventuelle Nebenwirkungen der verordneten Präparate wird meistens überhaupt nicht aufgeklärt.
Dazu kommt, dass die Entscheidungen wann, welches Medikament verabreicht wird, oft von der persönlichen Erfahrungen/Haltung des Tierarztes beeinflusst werden. Du liest es ja selber - deine Tierärztin sagt JA zur regelmäßigen Wurmkur, die einer anderen Userin hier sagt NEIN. Daher ist es tatsächlich immer gut, sich auch selber zu informieren und nicht blind auf die Aussagen von Ärzten zu vertrauen - egal, wie gute Arbeit sie bisher geleistet haben mögen.
(Und ich will wirklich damit niemandes Kompetenz in Frage stellen, nur wie gesagt - manche Entscheidungen werden leider nicht zwingend nach dem Stand der neusten Erkenntnisse getroffen, sondern anhand von alten Erfahrungen/Gewohnheiten).
Einen Mittelweg zu finden ist sicherlich schonmal eine gute Idee - auch was auch helfen kann: Das Tier zu Hause möglichst satt füttern. Dann wird draußen zwar natürlich trotzdem die ein oder andere Maus gemetzelt, aber nicht unbedingt gefressen. 