Vor zwei Jahren habe ich zwei Geschwister Kätzchen (Kater und Katze 8 Wochen) aus dem Ausland gerettet. Die beiden waren absolut unzertrennlich. Sie sind Freigänger und sogar draußen immer zusammen unterwegs. Vor 4 Wochen wurde der Kater überfahren. Das ganze ist direkt vor unserer Haustür passiert und als wir ihn tot gefunden haben, saß seine Schwester bei ihm am Straßenrand und hat ihn sauber geleckt. Es war alles sehr sehr schlimm für uns, da wir eine extreme Bindung zu beiden haben.
Das Drama ging danach aber erst los. Nala heißt die Katze. Sie hat ab dem Zeitpunkt nicht mehr gefressen, nicht mehr getrunken und ist nicht mehr auf die Toilette. Da wir eine Katzenklappe haben, hätte sie raus gehen gehen. Das wollte sie aber nicht und hat nur den ganzen Tag vor der Katzenklappe oder der Haustür gestanden und schrecklich gewimmert. Nachdem sie nach ein paar Tagen keine Nahrung zu sich genommen hat, bekam sie beim Tierarzt eine Infusion und wir haben ihr in Spritzen aufgezogene flüssig Nahrung gegeben. Das zog sich über zwei Wochen hin und war absolut kein Zustand. Für keinen von uns.
Auf Rat des Tierarztes haben wir dann einen kleinen Kater (12 Wochen,Rocky) adoptiert. Wir haben uns sehr schwer damit getan, da wir noch lange nicht aus der Trauerphase draußen sind. Aber wir würden alles versuchen, dass es unserer Nala wieder gut geht.
Beim Einzug des kleinen haben wir im Grunde alles so gemacht, wie es uns geraten wurde. Abgetrennter Raum, Gerüche vertraut machen, Gittertür usw. leider waren das nur ein paar Tage, da der kleine neue Mann es nicht in einem Zimmer ausgehalten hat.
Akutelle Situation:
Wir haben ein Haus mit zwei Etagen, leider haben wir kaum Türen und können so nicht wirklich einen Bereich abtrennen. Der kleine wohnt tagsüber im Erdgeschoss, dort hat er alles was er braucht. Außerdem arbeite ich im Homeoffice vom Wohnzimmer aus also verbringe ich sehr viel Zeit bei ihm und er ist nicht alleine. Nala hat die freie Entscheidung ob sie oben oder unten ist. Sie schläft nachts bei uns im Schlafzimmer und der kleine Rocky im Büro. Das klappt alles sehr gut.
Meine Sorgen:
Rocky ist sehr aufgeweckt, hat vor nichts Angst, ist aber auch nicht aufdringlich. Der kleine fühlt sich pudelwohl. Nala kam die ersten Tage gar nicht runter. Hat aber endlich angefangen zu fressen und auf die Toilette zu gehen. Vor zwei Tagen hat sie sich es auf unseren Schränken im EG bequem gemacht, allerdings immer nur wenn der kleine geschlafen hat. Sobald es Blickkontakt gab, fauchte und knurrte sie schrecklich und rannte ganz schnell hoch ins Schlafzimmer, wo Rocky bisher auch nicht rein darf. Heute sieht es schon ganz anders aus. Sie kommt sehr oft runter und schnuppert überall, eben hat sie sogar kurz neben ihm gesessen. Dann hat er sich bewegt und sie hat wieder gefaucht, geknurrt ist aber nicht hoch gerannt sondern hat sich wieder auf den Schrank in unmittelbarer Nähe gesetzte.
Ich weis, dass das schon eine unglaubliche Besserung ist. Sie kommt freiwillig runter und schaut ihm auch beim Spielen zu. Außerdem das wichtigste: sie frisst wieder normal und kuschelt die ganze Nacht mit uns.
Dennoch habe ich das Gefühl, das alles so extrem viel Stress für sie ist und weiß nicht wie ich ihr die Situation noch mehr erleichtern kann...
Danke an die, die überhaupt bis hier hin gekommen sind! Ich freue mich über alle Tipps und vor allem Aufmunterungen