Heute ist wieder mal so ein Tag, wo ich die Pinkelattacken unseres Safari's fast nicht mehr ertragen kann. Zwar weiß ich diesmal den Grund, nämlich Pflegekatze Minki, aber ich hatte zuvor noch nie eine Pflegekatze und er fand trotzdem immer wieder einen Grund daneben zu pinkeln. Ich muss aber etwas ausholen und der Beginn passt nicht zum Thema Freigang, ist aber für meine Überlegung wichtig.
Safari kam 2010 aus einem Haushalt zu uns wo außerhalb der Klos gepinkelt wurde. Ob er oder die andere Katze, oder beide, man weiß es nicht. However, ich dachte, bei uns passiert das nicht. Ich habe mich getäuscht. Es ging lange gut und dann ging es los. Ich habe alles, wirklich alles probiert. Habe Sabine Schroll und Christine Hauschild lange konsultiert, habe vorab natürlich medizinisch alles unternommen, aber das Ergebnis ist gleich Null. Was aber dabei heraus kam: ich lernte meinen Buben so richtig gut kennen und weiß, dass er
- weder mit Streu noch mit der Anzahl an Klos jemals ein Problem hatte (alles bis zum Exzess durchgetestet)
- gerne auf weiche Dinge am Boden pieselt und auch vor der Decke nicht halt macht, auf der die Bande gefüttert wird (wurde offenbar als Baby darauf konditioniert)
- es sehr übel nimmt, wenn er nicht beachtet wird (egal ob von uns oder von Besuch)
- sehr sensibel ist und ganz viel Aufmerksamkeit braucht (und auch bekommt, so gut ich kann)
- seine Toleranzschwelle extrem niedrig ist (ganz im Gegensatz zu meinen 5 anderen Katzen)
- am liebsten den ganzen Tag spielen würde (ginge auch dann nicht, wenn er Einzelkater wäre)
- offenbar nie wirklich ausgelastet ist (stromert noch lange herum, wenn alle anderen bereits ihr Nickerchen machen)
- kaum zu clickern ist, da er Leckerlis nur hin und wieder mag (und ich bezweifle auch, dass ihn clickern so richtig auslasten würde)
- er so unglaublich lieber, schmusiger Kerl ist, den ich nicht mehr missen möchte!
Wir leben seit gut 1 Jahr in einem kl. Häuschen mit ca. 100m2 Minigarten, den wir mit Strom abgesichert haben. Die Katzen dürfen nur raus, wenn wir daheim sind. Das sind aber in Summe mind. 6 Std. täglich. Zuvor kannten die Katzen nur Wohnung mit Balkon und wirkten nie unzufrieden. Mit ihrem Garten aber wirken sie trotzdem um einiges glücklicher und keiner der Racker zeigt Tendenzen, ausbüchsen zu wollen. Wobei Sambuco sehr wohl 2 Versuche startete, aber ich denke, da gingen einfach die Pferde mit ihm durch, denn sonst wirkt er rundum zufrieden und. Noch nie drängte eine der Katzen zur Gartentüre, wenn wir kamen oder gingen.
Wir überlegen nun 2 Varianten:
1. gesicherter Freigang, aber für 24 Std. täglich
Dafür wären ein paar Änderungen nötig, die aber leicht zu bewältigen sind. Wir würden in die Klotüre eine Katzenklappe einbauen und auf der Terrassenseite eine Abstiegshilfe aufstellen. Eine Katzenklappe bei der Terrassentüre wäre einfacher, aber auch viel, viel teurer. In der kalten Jahreszeit müssten wir aber mit höheren Heizkosten rechnen.
Die Frage ist nun, ob das Safari die nötige Auslastung bringen könnte. Da der Aufwand aber nicht sehr groß ist, werden wir das erstmal versuchen. Allerdings erst, wenn unser Pflegekätzchen vermittelt ist und das kann noch dauern. Da sie ein solches Angsthäschen ist, lassen wir sie vorerst nicht in den Garten, denn in Panik könnte ihr die Stromabsicherung herzlich egal sein.
2. ungesicherter Freigang, aber nur für Safari?
Wer mich kennt, weiß, dass ich dafür eigentlich nichts übrig habe. Nicht, weil ich meine Katzen die Freiheit nicht gönnen würde, ganz im Gegenteil, aber weil ich Angst um sie habe. Es gibt einfach zu viele Idioten und zu viele Gefahren..... Für Safari aber auch uns allen zuliebe würde ich dieses Risiko eingehen, denn er braucht wohl wirklich ganz viel Zerstreuung und ich bin nicht ganz sicher, ob er die in unserem Minigarten findet.
Da ich Null Erfahrung darin habe, schmökerte ich hier ein wenig und kann mir den Ablauf schon ungefähr vorstellen. Mein Plan wäre, die Katzen wie sonst auch, gleich nach dem Aufstehen rauszulassen. Wenn ich dann zur Arbeit fahre und alle Katzen einsammle, sofern sie nicht bereits ein Schlafplätzchen aufgesucht haben, könnte ich Safari draussen lassen und er entscheidet, ob er auf die Pirsch gehen will oder nicht. Eine entsprechende Katzenklappe mit Chipfunktion würde ich dann bei der Gartentüre einbauen und eine gut isolierte Hütte würde auch für ihn bereit stehen. Ins Haus könnte er erst abends, wenn wir heimkommen.
Aaaaaber:
- was ist im Winter, wenn die zugeschneit oder eingefroren ist
- was ist, wenn gleich hinter Safari eine andere Katze rein oder raus drängt? Ginge das bei solchen Klappen???
- was ist, wenn am WE alle Katzen im Garten sind und Safari außerhalb des Zaunes lustig herumstolziert. Das würde doch sicher große Unruhe in der Gruppe bringen?
- kann ich Letzteres verhindern, indem ich ihn am WE auch nur ungesicherten Freigang gebe?? Wohl kaum, es wird ihm nicht gefallen und seine Reaktion auf so etwas kenne ich ja.
- kann man einen Freigänger bei extremen Wetter drinnen behalten?
Safari wegzugeben wäre die einfachste Übung. Ich habe mir erst neulich, als wir für Samson noch einen Platz suchten, etwas angesehen, wo Safari in einer grünen, sehr verkehrsarmen Idylle ein schönes Plätzchen hätte. Aber ich möchte ihn nicht aus seiner gewohnten Umgebung reißen, weil ich weiß, dass er seine Kumpels sehr mag und uns Zweibeiner ebenfalls. Und wir lieben ihn!!!!!!
Fragen über Fragen, ich weiß, aber ich bin wirklich leicht verzweifelt und bitte euch um zahlreiches Feedback.