Paul und Pirrot..

Nun ist er wieder da.
Stinkt leise vor sich hin, nach Katerstrunze, obwohl einige Babyunterlagen im Kennel ihm sein Eingesperrt sein, erträglicher machen sollen..
Ein paar feste Ködel hatte er vorne vors Eingangsgitter gesetzt und sogar noch versucht, diese in seiner Not mit dieser Papiereinlage zuzuscharren.. ich hab mir ein paar dicke Handschuhe angezogen, hab mir eine große Tüte mitgenommen und konnte alles, "groß" wie "klein" in die Tüte entsorgen. Nun fühlt er sich so wie es ausah schon besser und hat mir durch das Einstiegsgitter, ein paar Brocken Hühnerfleisch in Gelee vom Löffel gezogen. Hunger scheint er schon wieder zu haben und wenn alles drin bleibt, kriegt er um 21 Uhr nochmal eine lütte Portion. Dann nochmal um 23 Uhr, bevor ich zu Bett gehe und dann, morgen in der Frühe, bevor ich ihn wieder in sein bekanntes Umfeld "seinen Schuppen" entlasse. Ich habe nun auch sein aktuelles Gewicht, ich hatte vorhin falsche Angaben, er wiegt genau 3.200 Gramm. Ein ganz zartes Kerlchen, wenn man bedenkt, dass ich ihn schon fast 14 Tage 3xtäglich reichlich füttere. Er soll einen Herzschaden haben, evtl. von Inzucht und seine Knochen sind durch Kalziummangel ein wenig deformiert, aber er will leben und das soll er nun auch. Ich werde ihn so hochwertig ich kann füttern und so gut er es zulässt versorgen. Ich hoffe nur, er läuft morgen nicht gleich für mehrere Tage davon, nach dem was er erleben musste. Ein bischen schwer ist mein Gewissen, vielleicht hätte ich noch ein wenig warten sollen mit der Kastration, bis er nicht mehr so schwach ist, aber das wusste ich alles nicht, er hat ein so dickes Winterfell, ich hätte ihn niemals für so leicht gehalten. Ich fand ihn auch garnicht sooo klein und heute hockt er nun in der großen Kennelbox, tut mir unsagbar leid und wirkt so klein und zerbrechlich..
Ich wünsche ihm und mir natürlich auch, damit ich von nun an nicht jede Nacht Angst um ihn haben muss, dass er sich schnell umstellt, sich erholt und vielleicht richtig gut, an die Nähe von Rubin und Paul gewöhnt, damit er rein kann und kommt. Er muss garnicht schmusig sein, aber er könnte, es warm und gemütlich haben. Mal sehen..

Hallo ihr Lieben,
der Lütte ist wieder in der Freiheit draussen. Er hatte sich heute in der Frühe nochmal total vollgemacht mit Kot, den er in seinem kleinen " Gefängnis" ganz an den Rand der Eingangstür gesetzt hatte. Aber dadurch dass er so eingenässt hatte, er hatte ja auch noch eine Infusion bekommen, das musste ja irgendwo hin,war alles durchgematscht..In der Nacht, war es sicher auch für ihn so, nicht gut zu ertragen, aber er hat sich nicht beschwert, sondern mir nur einen vorwurfsvollen Blick zugeworfen.. Ich bin also heute ganz früh mit ihm in den Schuppen, hab sein Frühstück auf dem bekannten Platz hergerichtet, hab Erde nachgeschüttet, in seine Kloschublade und sein Klo und hab sein Häuschen zurechtgemacht. Er hat mich dabei beobachtet und wenn ich zu dicht am Kennel vorbeiging, gefaucht.. Ich hab mir also Handschuhe angezogen, mich auf alles gefasst gemacht und die Kenneltür geöffnet.. alles hätte ich erwartet, dass er nach mir haut, dass er flüchtet, dass er sich verstecken würde..aber nix von dem ist eingetreten, er ist seelenruhig auf seinen Futterplatz gehopst und hat sein Frühstück eingenommen. Als ich die beschmutzten, alten Handtücher in den Müllkübel gesteckt hatte, lief er schon raus und vor mir her, in Richtung Feld, auf den Wirtschaftsweg. Da hat er sich dann erstmal gereinigt.
Zwischendurch war ich nochmal gucken, hab sein Mittagessen aufgebaut und er hatte auch sein Trockenfuttter noch gefressen.
Aber jetzt, war er weg. Ich hoffe, er kommt nachher zurück und pennt ein paar Stunden in seiner Höhle oder dem Häuschen, damit er sich beruhigt und erholt..
Vielen Dank an Euch alle für die Daumen, noch kann er weiterhin ein paar davon gebrauchen, bis alles gut verheilt ist und er ein wenig zugenommen hat. Aber, ich habe heute in der Frühe ganz deutlich gemerkt, dass er ein "wildes Tier" ist.. kein jammern, kein humpeln, kein breitbeinig laufen,keine Schmerzäußerung beim Hochspringen auf die umgedrehten Wassertonnen, auf denen er immer alles um sich herum beobachtet, alles wie immer..und dann weg..
Ich muss nur inzwischen sagen, dass ich anfange, mir Sorgen um ihn zu machen, dass ich ihn anfange lieb zu gewinnen, dass ich ihn vermisst hab. Aber, er gehört ja nur sich selbst..

Hallo ihr Lieben,
Gestern am Nachmittag, war er nochmal im Schuppen, kam sogar auf Zuruf unterm Holsstapel unter dem er manchmal schläft hervorgeschlüpft. Ein wenig breitbeinig läuft er nun, hat aber den angebotenen warmen Fisch, mit gutem Appetit gefressen. Er hat direkt neben mir gesessen und gefuttert, während ich in der Hocke sitzend ganz still und unbeweglich war, damit er nicht wegläuft.
Dann, ist er so leise wie er im Schuppen stand, wieder verschwunden..und bis jetzt, noch nicht wieder aufgetaucht..
Ich war schon heute um 5 Uhr in der Frühe, nachdem ich den Paul zum Pieseln rausgelassen hatte, im Schuppen..nichts..ein kleiner Rest Fisch, stand noch da, Höhle und Häuschen waren unberührt. Eben, gegen zehn, bin ich wieder hin..das Frühstück, stand unberührt noch wie ich es aufgestellt hatte. Ich hab schnell die nicht angefressenen Reste entsorgt, noch ein paar Stücke Fleisch angewärmt und etwas Trockenfutter, warmes frisches Wasser rausgebracht und dazugestellt. Ich habe gerufen, in den stürmischen Tag gelauscht, bin seine mir bekannten Schlafplätze abgegangen, hab mir den alten Feldstecher rausgeholt und das Feld damit abgesucht, ich konnte nichts finden, was auch nur im Geringsten Ähnlichkeit mit einem kleinen grau-weissen Streunerkater gehabt hätte.. Ich hoffe nun, es geht Funky gut und er war auf der Jagd, oder hat mal wieder dem Hof, oder dem Dorf, einen Besuch abgestattet. Mehr kann ich ja leider nicht tun..

Eben war ich noch auf einer kleinen Weihnachtsveranstaltung der Katzennothilfe. Dort hat man mir Mut gemacht, aber Funky war eben immer noch nicht zurück..Ich habe nun Heu gekauft, damit es in seiner Höhle und in seinem Winterhäuschen schön trocken und warm ist. Das machen die Mitarbeiter der Katzenhilfe mit den Wildlingen auch so und es soll gut funktionieren, weil Decken und Handtücher schnell feucht werden und auskühlen. Ich hoffe, es geht Funky gut und er liegt nicht irgendwo weil er krank ist.. Ich werde wenn es irgend geht, versuchen, mich in der Katzennothilfe einzubringen. Ich finde die Arbeit der ehrenamtlich arbeitenden Mitarbeiter dort sehr wichtig und sinnvoll. Selbst wenn der Funky nicht wiederkommen sollte, hatte die freundliche Begegnung mit ihm, dann wenigstens noch einen Sinn, diese Menschen und ihre Arbeit kennenzulernen.
Aber ich hoffe, er kommt zurück und hat es mir nicht allzu böse genommen, ihn einzusperren..

Er ist wieder daaaahaaa!
Er hat gefressen und in seinem Heubettkorb geschlafen. Auch hat er beide Katzenklos mit Erdgemisch benutzt.
da er Langzeitantibiotikum bekommen hat und sein Kot vorher von der Konsistenz her, total in Ordnung war, gehe ich davon aus, dass der Durchfall den er leider hat, eine Nebenwirkung davon ist. Mal sehen, ich geb ihm erstmal gekochtes Hühnerfleisch und er bekommt Stullmisan für Tiere darübergestreut, ein Pulver aus Baumrindenextrakten, was von der Katzennothilfe für solche Durchfälle eingesetzt wird.

Eben hab ich nur noch sein Hinterteil im Schuppen verschwinden sehen..sicher geht er futtern, aber er wird sich wundern, er kriegt nun kleine Portionen, dafür versuche ich ihn öfters zu füttern und hoffe, er nimmt das an. Wenn er in der Nähe ist, wenn ich ihn rufe, müsste das klappen. Morgen will ich die Tierärztin die ihn kastriert hat nochmal anrufen, vielleicht kann ich ja auch Probiotika zum Essen reichen. Ich möchte nur nicht zuviel geben, er kennt ja nix und ich möchte nichts schlimmer machen. Sonst könnte ich ihm heute Nachmittag auch noch Omniflora ( Milchsäurebakterien) übers sein Fleisch geben.

Heute Nacht hat es hier ziemlich gestürmt und ich konnte kaum schlafen, mit dem Gedanken, an einen kleinen Tippelkater, der bei diesem Wetter draussen herumläuft, obwohl er es eigentlich nicht mehr muss, denn ich finde, seine Schuppenecke, ist eigentlich gemütlich eingerichtet für ihn. Was er wohl gedacht hat, als er das Heu in seinem Häuschen und dem Korb gerochen und gesehen hat..
Mit dem Häuschen, scheint er noch Probleme zu haben, es ist zwar schön warm mit Syropor ausgepolstert und verarbeitet, aber die Eingangstür ist so eine Art kleiner Vorhang aus Plastik. Es sah aus, als hätte er versucht, das Heu aus dem Häuschen zu pfoteln..können aber auch die Mäuse versucht haben.. In der Korbhöhle hat er aber gelegen, da konnte ich direkt einen Liegeabdruck sehen.

Immer noch Durchfall, den er versucht hat ins Katzenklo zu setzen, was ihm verständlicher Weise misslungen ist.
Ich habe schon mit der Tierarztpraxis die ihn kastriert hatte, telefoniert, die Ärztin ruft gegen 1/2 11 zurück. Mal sehen, ob ich dort was rausholen kann, was ihm die nächsten Tage erleichtert, bis das Antibiotikum weniger wirkt. Er hat das Convenium bekommen, das wirkt so bei 14 Tagen.. Sicher beherbergt er auch noch Kokzidien und Giardien, aber ob dagegen bei einem Streuner was gemacht werden kann, müsste ich absprechen. Eigentlich sollte so ein kleiner Tippelkater der schon Jahre an "nur draussen" gewöhnt ist, mit sowas weniger Probleme haben. Wenn er aber sehr geschwächt ist..wer weiss. Kotproben sammeln, geht schlecht, obwohl auch das würde ich irgendwie machen, wenn es dem Funky helfen würde. Ich frag mich allerdings, wie er wenn er richtig krank ist, den Winter überstehen kann. Rein, will er ja nicht..er hatte letzte Woche mal ganz vertieft, in sich und seine Empfindungen, direkt vor meiner Haustür gehockt und war, obwohl die offen stand und der Rubin ihm freundlich entgegen ging, sich sogar neben ihn hockte, nicht reingekommen..Okay, er ist ein Streuner, aber Sorgen macht er wie jede Katze. Irgendwie kann ich das Gefühl für diesen kleinen Kerl, der sich so wie festgestellt, ja schon einige Jahre allein durchschlägt, nicht mehr abstellen, es ist da. Ein Gefühl von Mitleid, aber auch Respekt und sogar Bewunderung und wenn ich ganz ehrlich bin, ich wehre mich auch nicht mehr dagegen, diesen kleinen, wilden, freien Kater lieb zu haben, auch wenn er nur dafür sorgt, seine Futterstelle regelmässig zu besuchen..