Hallo zusammen,
wir stehen vor dem Problem, dass unser Kater (1 Jahr) unsere Katze (ebenfalls 1 Jahr) gelegentlich mobbt, indem er sie in die Ecke drängt und nicht mehr von ihr ablässt. Sie läuft weg und er hinterher (versteht er vermutlich als Spiel?). Auf ihr Fauchen und ihre Körpersprache reagiert er gar nicht. Die beiden stammen aus dem kroatischen Tierschutz, wo sie das erste halbe Jahr mit vielen weiteren Katzen verbracht haben, also kann man eine schlechte Sozialisation ausschließen. Wichtig zu erwähnen ist, dass beide Stubentiger sind und es seitens des Tierschutzvereins auch bleiben sollen. Wir lasten sie genug mit täglichem spielen und clickern aus, aber das scheint nicht die Lösung des Problems zu sein. In drei Wochen haben wir einen Termin beim Tierarzt, um auszuschließen, dass Schmerzen im Spiel sind. Falls nicht, könnte da eine dritte Katze Abhilfe schaffen, die charakterlich zu dem Kater passt?
Ich danke euch im Voraus für eure Erfahrungen🙏🏻
Unterschiedliches Temperament bei Geschwisterpaar
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Kater sind so. Da wird gerne mal jemand in die Ecke gedrängt. Das wird hier auch gemacht.
Schlagen sie sich denn?
So lange das gelegentlich ist, würde ich da gar nichts machen.
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Das geht schon seit Mai jeden Tag so, dass sie sich in Form von schlagen wehrt und er sie nicht in Ruhe lässt. Sie legt auch stark die Ohren zur Seite und bekommt richtige Panik. Sie frisst auch neuerdings etwas schlechter als sonst.
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Ah ok. Weil du geschrieben hast gelegentlich. Das ist für mich jetzt nicht täglich.
Hast du mal ein Video wenn es so eine Situation gibt?
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Ja, das war etwas unmissverständlich formuliert. Er macht es gelegentlich jeden Tag, das ist zum Glück kein Dauerzustand🫣
Ein Video habe ich, aber die Datei ist zu groß. Gibt es einen anderen Weg, das Video hier hochzuladen?
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Gibt es einen anderen Weg, das Video hier hochzuladen?
Hast du das Video hier in der Galerie hochgeladen?
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Ja, habe ich gerade gemacht, hoffe es hat geklappt🙈
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Ja, habe ich gerade gemacht, hoffe es hat geklappt🙈
Ja, in der Galerie ist es

Du kannst es jetzt auch hier im Thread einfügen, indem du in der Leiste oben auf das letzte Symbol gehst, "Galerie", und es da auswählst.
Ich guck es mir jetzt mal an.
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grinsekatzen.de/gallery/album/511/
Das ist der Link dazu und danke für die Hilfe

So geht es hier leider mehrfach am Tag zu..😕
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Hm, das sieht wirklich nicht so gut aus und hört sich auch nicht so gut an.
Das Problem dürfte sein, dass es Kater und Kätzin sind. Die haben in den meisten Fällen unterschiedliches Spielverhalten, daher sind gleichgeschlechtliche Paare meist besser.
Kater spielen meist wild, wollen raufen, Kätzinnen spielen eher sanft - so sieht das bei euch für mich auch aus. Der Kater will auf Katerart spielen, das Mädel findet das überhaupt nicht gut.
(Bei der Gelegenheit, wie heißen die beiden Hübschen denn?) edit: Habs gerade gesehen, Elly und Charly - wer lesen kann, ist klar im Vorteil

Falls nicht, könnte da eine dritte Katze Abhilfe schaffen
Ja, das kann gut funktionieren.
Voraussetzung ist, dass die dritte Katze sehr sorgfältig ausgesucht wird. Es sollte ein gut sozialisiertes Tier sein, in ähnlichem Alter wie deine zwei, und einen ausgleichenden Charakter haben. Also mit dem Kater raufen, aber nicht mit ihm zusammen Jagd auf das Mädel machen.
Ich würde im Tierschutz bei den Pflegestellen suchen, die Leute können die Katzen meist sehr gut einschätzen und beurteilen, ob es passt.
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Das ist auch echt nicht schön anzusehen, wie sie jedes Mal panisch vor ihm abhaut. Wir haben auf jeden Fall noch Glück, dass sie keine Stresssymptome zeigt und sich nicht den ganzen Tag verkriecht.
Den Gedanken mit der Pflegestelle hatte ich auch schon, weil sie eben ihre Schützlinge am besten kennen. So wie es der Zufall möchte, hat die Vorsitzende aus dem Tierschutzverein fünf sieben Wochen alte Kitten mit Mama gefangen. Sie stehen noch unter Schock und müssen natürlich noch bei ihrer Mutter bleiben, aber wären die zu jung oder passt das?
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aber wären die zu jung
Ja, denk ich schon.
Charly braucht ne Katze, mit der er raufen kann, und da er nicht gerade zimperlich ist, wie sein Umgang mit Elly ja zeigt, wäre ein Kitten sogar in Gefahr.
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Stimmt, darüber habe ich nicht nachgedacht. Und bis sie so alt sind, bis keine Gefahr mehr von Charly ausgeht, wird es ja noch eine Weile dauern und so lange möchte ich die Situation zwischen den beiden nicht laufen lassen
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In so einer Situation wie im Video, lässt Charly sich da ablenken?
Kannst du ihn rufen und dann z.B. mit ner Angel wild mit ihm spielen, also über Tische und Bänke sozusagen? Oder klickern?
Ich bin normal immer der Meinung, lass die Katzen mal machen, aber bei euch sieht es für mich schon so aus, als wäre ein Eingreifen sinnvoll.
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In so einer Situation wie im Video, lässt Charly sich da ablenken?
Kannst du ihn rufen und dann z.B. mit ner Angel wild mit ihm spielen, also über Tische und Bänke sozusagen? Oder klickern?
Ich bin normal immer der Meinung, lass die Katzen mal machen, aber bei euch sieht es für mich schon so aus, als wäre ein Eingreifen sinnvoll.
Wollte das gleiche schreiben, ggf. wenn er sich nicht ablenken lässt und es zu heftig wird darf es auch ein kleiner Spritzer Wasser aus der Blumenspritze sein. Und zwar dann wenn er es nicht unbedingt merkt und sie es nicht abkriegt die Ladung.
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Ablenken lässt er sich nur bedingt. Wenn ich dann seine liebste Angel raushole, guckt er kurz hinterher, aber ist eher daran interessiert, auf Elly loszugehen. Wir haben von einer Adoptantin den Tipp bekommen, seine Frustrationstoleranz zu trainieren (weil er aus Frustration laut miaut, wenn Elly sich verkriecht) und Ellys Selbstbewusstsein, damit sie nicht sofort die Flucht ergreift. Das machen wir seit gut drei Monaten in Kombination mit dem clickern und auf das Training an sich lassen sie sich auch ein, aber Fortschritte machen wir leider kaum. Liegt wahrscheinlich daran, dass sein Grundbedürfnis nicht gestillt wird

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Vermutlich mache ich mich jetzt unbeliebt, aber ich habe mir gerade das Video angeschaut und mich gefragt, warum da keiner eingreift. Ich hätte den Kater gepackt und mit einem lauten "nein" in eine andere Ecke verfrachtet. Da wäre ich zwischen den beiden stehen geblieben und hätte gewartet, bis sich die Situation entspannt. Bei jedem weiteren Zeichen von Aggression wäre ich wieder eingeschritten, verbal, mit Ablenkung etc.
Ich bin kein Freund von "lass' die mal machen, die müssen das alleine regeln". Damit sind Tiere, die nicht in freier Wildbahn leben, oft überfordert.
Ich hatte früher immer Hunde, und ich weiß, Katzenerziehung läuft etwas anders, aber vieles kann man doch übertragen. Ich bin schon der Meinung, dass auch Katzen begreifen müssen, dass die Menschen das Sagen haben.
Bei meinen Katzen dulde ich keine ungerechtfertigte Aggression. Da werde ich sehr deutlich und erkläre, dass ich das nicht haben will und auch warum. Das funktioniert ganz gut. Meistens ist Kyra diejenige, die ihre Launen hat und aus dem Nichts heraus auf Maya losgeht. Wenn ich das mitbekomme, gibt es Zoff von meiner Seite. Da ist dann schlagartig Ruhe, und beide sind wie die Lämmchen. Ich habe oft das Gefühl, dass sie sich dann gegen das böse Frauchen zusammenschließen...

Ich denke, dass auch Katzen klare Anweisungen und Regeln brauchen. Und die sind nicht blöd, die verstehen, was man sagt, und was man von ihnen will. Allerdings müssen die Anweisungen authentisch sein. Wenn die Menschen gestresst und unsicher sind, dann wird das nichts.
Ich weiß nicht, wie oft ich Besitzer von aggressiven Hunden beraten habe, die jeden Artgenossen angegangen sind. Es war fast immer so, dass der Mensch am Ende der Leine schon Schweißausbrüche bekommen hat, wenn beim Gassigang in einem Kilometer Entfernung ein anderer Hund aufgetaucht ist. Ganz klar, dass der eigene Hund dann der Meinung war, dass er nun ordentlich zur Sache gehen muss, da Gefahr im Verzug...
Ich denke, bei Katzen ist das nicht viel anders.
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Das Problem ist, wenn man zu viel dazwischen geht, baut das angreifende Tier noch mehr Frust auf.
Wenn man nicht 24/7 Zuhause ist, ist wegnehmen eine ganz schlechte Idee. Wer arbeiten ist, lässt die Katzen mehrere Stunden allein. Tatsächlich ist die Lenkung des Verhaltens angesagt, Ablenkung, positive Verstärkung. Klar, wenn Blut fliesst und die Bedrängung so wie in dem Video zu lange dauert muss man es unterbrechen. Man kann man mit etwas Lärm von aussen das Ganze zufällig unterbrechen. Aber dazu muss man das Timing beherrschen.
Deshalb auch das Clickern. Ganz wichtig natürlich das Timing. Es ist ein Prozess und es dauert. Das können Wochen sein.
Dazu empfehle ich ggf. einen Katzentrainer zu kontaktieren. Klar kostet Geld, aber mit nem Hund geht man auch in die Hundeschule. Und die Person kann auch kleine Gesten im Verhalten sehen, die dieses Video nicht hergibt.
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Wenn man nicht 24/7 Zuhause ist, ist wegnehmen eine ganz schlechte Idee. Wer arbeiten ist, lässt die Katzen mehrere Stunden allein.
Sorry, das habe ich nicht bedacht, ich bin natürlich ständig zu Hause und bekomme jede Verhaltensänderung mit und kann dann auch entsprechend reagieren.
Das Problem ist, wenn man zu viel dazwischen geht, baut das angreifende Tier noch mehr Frust auf.
Das muss nicht so sein, wenn man nach dem Eingreifen mit dem Aggressor spricht, ihm zeigt, dass man ihn liebt, aber auch erklärt, warum man ein bestimmtes Verhalten nicht gut findet. Und natürlich sofort überschwänglich lobt, wenn sich das Verhalten ändert.
Aber ich vergesse immer, dass die meisten Menschen nicht so mit ihren Tieren reden wie ich. Henrika , wie machst Du das denn?
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Na ja reden tut wahrscheinlich jeder mit seinen Tieren, aber nicht jeder hat die Gabe der Tierkommunikation