... hatten wir von gestern auf heute.
Spät abends kletterte Justy auf meinen Schoss.. platschte irgendwie hin.. schrie, röchelte, speichelte, sprang hoch... wollte sich nicht anfassen lassen.
Ich hab ja nun wirklich schon viel durch mit meinen Miezen...... aber da wurde mir Angst und Bange!
Ich nahm sie hoch, wich ihren Krallen aus und da fing sie auch noch an zu würgen - aber ergebnislos. Danach fing sie an leer zu kauen.
Nachdem sie sich freikämpfte, liess ich sie laufen.. sie lief etwas wacklig.. jammerte unterwegs wieder so seltsam.. und krabbelte in die Kratztonne aufm Treppenabsatz.
Da sass ich dann davor.. in Schockstarre mit Kopfkarusell.
Oxy hatte gemerkt, dass was nicht stimmt und schaute in die Tonne......... dafür gabs ne fette Backpfeife!
Ich dachte mir: okay, wer noch so gezielt kloppen kann, fällt mir nicht in den nächsten Minuten um.
Also bin ich erst mal runter, hab ne Spritze mit Wasser aufgezogen und erst mal versucht mich wieder runter zu kriegen.
Als ich wieder hoch bin, war sie in mein Bett umgezogen.. immer noch leidend, immer noch jammernd.. und etwas röchelnd und sabbernd.
Ich hab sie abgehört, aber da war nur normaler Herzschlag und keine anderen Geräusche auszumachen.
Da sah mir das aus, wie ne Vergiftung....... aber wo hätte sie sich die holen sollen?
Dexter kam auch aufs Bett und wollte sich zu ihr legen - denkste.
Das gerade noch schwer leidende Tierchen fegte wie eine Irre hinter ihm her und kloppte ihn durch den Flur.
Anschliessend kam sofort wieder der "ich bin todkrank-Modus" und so schleppte sie sich die Treppe wieder runter in die Tonne, wo sich der vorbei kommende Luchs auch gleich noch eine einfing.
Ich hab dann noch ein bissl abgewartet und bin mit der Wasserspritze hoch. Bissl Wasser einflössen nach all der Sabberei kann ja nicht schaden.
Egal wo oder wie ich sie anfasste, ihr tat angeblich alles weh, vom Haar bis zum letzten Knochen.. ALLES war empfindlich und wurde mit lautem Gejammer quittiert. Wasser liess sie sich aber geben. Ein angebotenes Leckerchen nahm sie zwar, spuckte es dann jedoch auch wieder aus.
Ins Maul gucken liess sie mich nicht vernünftig.
Die erste Überlegung, nachts sofort in die Klinik zu düsen, hab ich dann erst mal verworfen.
Also sass ich fast die ganze Nacht wach.. hab das arme kleine schwarze Ding getröstet und irgendwann sind wir beide in meinem Bett eingeschlafen.
Heute Morgen war ich natürlich gleich die erste auf der Matte bei meiner TÄ.
Justy fand ein kleines Maine Coon Kitten mit Oberschenkelbruch total faszinierend, verhielt sich ansonsten auch fast wie immer (okay, Autofahren ist klasse, aber einsperren? PLÄÄÄÄRRRRR!!!!) Im Wartezimmer sass sie auf meinem Schoss.. im Behandlungsraum lieber in der Tasche.
Untersuchungsergebnis: ganz leicht erhöhte Temperatur, minimal angeschwollene Lymphknoten auf einer Seite.. und dann der Blick ins Maul und alles war klar: Justy hatte am hintersten Backenzahn offenbar eine Zahnfleischtasche in die sie sich was reingebissen hatte. Also hat sich da dann ne Eiterbeule gebildet die, vermutlich gestern als sie auf meinen Schoss platschte, geplatzt ist. Ich hatte allerdings auch kein Eiter gerochen.. aber das kann an der massiven Sabberei gelegen haben.
Ihr war auch sonst nix anzumerken.. sie hat gefuttert wie immer und flog nur so durch die Gegend..
Naja.. nun ist sie antibiotisch versorgt, hat noch ne Portion "Antisabber" mit in die Injektion bekommen und konnte am Rückweg schon wieder unsere Trommelfelle zum Platzen bringen (Himmel, gegen das Mädel ist Dexter echt ein Waisenknabe, so rein stimmlich).
Nun liegt sie neben mir und ist hochzufrieden, dass ich so brav mitgelitten hab, die kleine Diva..