Jetzt schreib ich doch mal etwas ausführlicher von meinem „Sorgenkind“….
Söcki hat seit Karfreitag einen Bandscheibenvorfall, keine Ahnung, wie es passiert ist. Er kam schwankend die Treppe runter, er war oben allein, ich hab nichts gehört. Ich hab ihn erstmal in Mimis „Käfig“ gesperrt und bin dann aber in die Tierklinik gefahren. Die haben dann erstmal richtig Stress gemacht nach der 1. Untersuchung. Wollten Herzultraschall, MRT, das volle Programm abspulen, Feiertagszuschlag lohnt sich eben. Die Klinik ist dafür bekannt, dass man im Notfall da selten unter 1.000 € rausgeht, mir ist aber so schnell keine Alternative zu denen eingefallen. Dann haben sie Söcki ohne Sedierung geröntgt, trotz extremer Schmerzen. Ich durfte nicht mit… vor dem Röntgen konnte er noch ein bisschen laufen, danach nicht mehr. Die TK streitet ab, dass er sich wegen der Schmerzen vielleicht gewehrt hat. Die TK, in der ich ein paar Tage später war meinten, sie wüssten nicht, wie die es ohne Sedierung gemacht haben. Es muss für Söcki die Hölle gewesen sein.
Er hat die ersten Wochen seine Beine hinter sich hergezogen, die hingen kreuz und quer hinter ihm, Urin und Kot konnte er nicht kontrollieren. Ich durfte ihn kaum anfassen, ab HWS abwärts hat ihm glaube ich alles weh getan. Ich musste 2x täglich zum TA zum Blase entleeren, weil ich es oft nicht allein hinbekommen habe. Inzwischen hatte ja ich die Klinik gewechselt, da waren sie deutlich besser. Er bekam dann einen Katheter, den er sich allerdings selbst gezogen hat, typisch Söcki, den Kragen hat er sich abgebaut. Er ist dann in ein Kinderbett umgezogen und durfte ab und zu mal in den Garten. Er wurde nochmal nach ein paar Tagen mit Sedierung geröntgt, Blut abgenommen um festzustellen, ob die Blase bzw. die Nieren inzwischen geschädigt sind. Die Blase war immer so voll, dass auf dem Röntgenbild quasi nur Blase war. Er hatte ein super Blutbild. Die in der TK meinten, sie hätten selten so ein Ergebnis in dem Alter. Also weiter jede Menge Schmerzmedis in den Kater rein und Vit. B.
Von "ich kann meine Hinterbeine nicht mehr bewegen" hat sich der kleine Mann wieder auf alle Viere gekämpft. Unglaublich, er klettert wieder auf jeden Kratzbaum, fängt seit dem Sommer wieder Mäuse und Vögel, keine Ahnung wie er das macht. Nach ein paar Wochen ist er aus dem Kinderbett rausgeklettert. Wahrscheinlich hat er heimlich Klimmzüge gemacht. Ich habe dann ein Netz darüber gespannt, dass er abgebaut hat. Die Regalböden und Bretter, die ich drauf gelegt habe, hat er an die Seite geschoben und ist ständig raus aus seinem "Hochsicherheitstrakt".
Ich habe Monate neben dem Kinderbett im Wohnzimmer auf dem Sofa geschlafen, um ihn zu hören wenn er aufs Klo muss. Er hat ein Kaninchengehege im Garten bekommen aus dem er ausgebrochen ist. 80cm hohe Gitter, über den kleinen Apfelbaum rausgeklettert, nach ein paar Wochen saß er wieder auf seiner Hütte.
Ich bin mit ihm gefühlt jede Woche beim TA und inzwischen gehen hier alle am Stock. Kurz gesagt, übrig geblieben ist die fehlende Darmkontrolle, er hat immer mal wieder Durchfall und rast dann mit seinen spastischen Hinterbeinen durchs ganze Haus. Wenn jetzt Frühling wäre, dann könnte man ihn nach draußen setzen.
Er hatte übelste Schmerzen in der ersten Zeit beim Kot absetzen und geht wahrscheinlich deshalb nicht mehr aufs Klo, aber wenigstens zum Pinkeln.
Immer wenn ich denke es geht nicht mehr, passiert etwas Positives, was es mir unmöglich macht, ihn in den Himmel zu schicken. Vor 2 1/2 Wochen haben wir als letzte Möglichkeit mit Cortison angefangen, weil die TÄ eine Darmentzündung vermutet hat. Cellulose bekommt er sowieso schon seit Wochen, damit der Kot fester wird. Aber es ist manchmal schwierig mit der richtigen Dosierung. Cortison muss unbedingt runter bis auf eine Minimaldosis oder ganz weg. Wir sind gerade dabei.....
Wenn Mimi nicht vor Weihnachten das Wochenende einen furchtbaren (wahrscheinlich) Magen-Darm-Infekt gehabt hätte und ich mit ihr 2x zum Notdienst musste, hätte ich ihn am 20.12. gleich mit eingepackt und er wäre eingeschläfert worden nach einer ganz furchtbaren Durchfall-Nacht. Mimi ging es aber den Samstag noch schlechter, also blieb er zu Hause.
Am 23. war ich dann mit Mimi zur Kontrolle bzw. hatte sie bis dahin immer noch nicht gefressen und Katerchen im Schlepptau (eigentlich zur Laser-Akupunktur). Der kleine Kerl hat sich bei der Laser-Akupunktur sogar die Pfoten lasern lassen. Und auch da hat man wieder gemerkt, dass es die Meridiane immer durchlässiger wurden.
Natürlich ging es Söcki seit Samstag Abend wieder besser und anscheinend hat er am Montag in seiner Kiste gesessen und gut zugehört. Ich hatte der TÄ von der letzten Aktion Freitag nacht erzählt und sie meinte, wenn es ohne Cortison so schlecht bleibt, dann können wir wirklich nichts mehr für ihn machen. Wir haben alles versucht. Das hat er anscheinend gehört, es lief gut bis gestern Abend,... wieder Durchfall. Ein ewiges emotionales Hin und Her.
Ich bin dieses Jahr immer wieder zum TA gefahren und dachte, ich nehme ihn nicht wieder lebend mit nach Hause. Vor meinem Urlaub im Oktober, bin ich mit ihm zum Darmultraschall gewesen. Wir dachten, das er inzwischen Divertikel hat bzw. war sich die TÄ eigentlich ziemlich sicher aufgrund der Symptomatik beim Kotabsetzen. Nichts, alles super, Darm 1a und völlig ok. Ich hatte mich die Tage vorher schon wieder mal von ihm verabschiedet…. und habe ihn wieder mal mit nach Hause genommen. So geht das seit Monaten. Wenn ich nur andeutungsweise das Gefühl hätte, dass es ihm schlecht geht, hätte ich schon längst eine Entscheidung getroffen. Ob die nervliche Versorgung des Darms irgendwann richtig funktioniert weiß keiner.
Nach gestern Nacht dachte ich eigentlich, dass ich morgen mit ihm hinfahre..., jetzt hat es sich mal wieder beruhigt. Heute morgen kam er mir im Garten entgegengelaufen, er startet wieder Spielattacken auf Lina und heute nachmittag ist er irgendwie auf die Kommode im Flur gekommen um Mimis Leckerchen zu klauen.
Den kann man nicht einschläfern..... Der will einfach nicht in den Himmel……
Das war die Kurzfassung der letzten 9 Monate….