So, ihr Lieben - heute Morgen habe ich meine Entscheidung bezüglich des Katerchens gefällt und heute Mittag auch schon der Besitzerin mitgeteilt.
Erst einmal ein ganz dickes, riesiges, herzliches DANKESCHÖN an alle, die sich hier so rege beteiligt haben!
Jeder einzelne Beitrag hat mir bei meiner Entscheidungsfindung geholfen. Vielen Dank für jedes Mut-Machen, Verständnis äußern, einfach Dasein, und vor allem natürlich an die persönlichen Erfahrungen mit kranken/sterbenden Katzen. Ihr habt mir damit wirklich sehr geholfen und bin froh, eine so tolle, hilfsbereite und wissensstarke Gemeinschaft gefunden zu haben.
Es war ein langes Hin und Her für mich. Gestern Abend habe ich auch nochmal abschließend mit meinem besten Freund telefoniert, ihm auch nochmal alles geschildert und meine Pro- und Contra Liste vorgelesen (ohne geht's bei mir nicht). Am Ende sagte er das Gleiche, das mir auch in den Sinn kam: Die Pro-Liste überwiegt - also mach es. Das war also meine Entscheidung gestern Abend.
Als ich heute morgen aufgewacht bin, habe ich jedoch eine unglaubliche Schwere in mir gefühlt. Ich habe mich in die Situation versetzt, wie es wäre, wenn ich nun aufstehen und ein krankes Tier versorgen müsste. Und ich habe gemerkt, ich bin noch nicht so weit. Mir fehlt dazu einfach noch die Kraft.
Daher habe ich mich letztendlich doch dagegen entschieden.
Ich hätte wirklich gerne geholfen, aber ich bin niemand, der Sachen nur mit halbem Herzen macht. Und ich fand es nicht fair dem Tier gegenüber, es nur aus Mitleid zu nehmen, und ihm dann hier eventuell mit einem negativen Gefühl gegenüber zu sitzen. Das würde mich fertig machen und das hat auch kein Tier verdient.
Auch ist es einfach noch zu früh für mich, mich nun direkt im Anschluss schon wieder mit Tod/sterben/Krankheit auseinandersetzen zu müssen. Das hatte ich den letzten Jahren einfach zu oft.
Und besonders eure Erfahrungsberichte haben mir nochmal ganz deutlich gezeigt, dass ich dazu jetzt noch nicht wieder in der Lage bin.
Ein Beitrag, der vermutlich auch mit am ausschlaggebendsten war, ist zudem dieser hier:
Liebe Liv,ganz ehrlich würde ich dir ein gesundes, nicht ganz so altes Tier gönnen,nachdem du in den letzten Jahren eine Dauerpatientin zu versorgen hattest und die ganze Kraft und deine Liebe hineingesteckt hast.
Du hättest es dir verdient .Alter und leider auch Krankheit kommen schneller als man denkt.
Dieser Beitrag hat mich so gerührt und auch berührt, dass ich beim Lesen innerlich zum ersten Mal wirklich in der Lage war genau diese Sehnsucht in mir selber zu spüren und herauszufiltern. Dieser Wunsch ist in all dem Helfen-Wollen nämlich total untergegangen.
Aber genau das hätte ich wirklich auch gerne mal wieder. Wenigstens ein paar Jahre lang einfach unbeschwert das Tierchen genießen können, ohne Sorgen, und auch einfach mal mit Leckerchen vollstopfen können, ohne dauernd drauf achten zu müssen, was es darf, was es verträgt, was krank macht ... diese Einschränkungen waren echt belastend. Und ich weiß, dass das viele hier kennen.
Ja, das ist nun quasi das Ende der Gesichte. Ich hätte gerne für ein Happy End gesorgt, aber ich denke so ist es für alle wirklich am Besten. Ich selber spüre tatsächlich eine ziemliche Erleichterung (ein bisschen Trauer natürlich auch), und ich hoffe, dass das Katerchen nun die Chance bekommt jemanden zu finden, der ihn wirklich mit voller Energie versorgen kann.
Noch einmal vielen, vielen Dank an alle - ihr seid toll!