Hallo zusammen,
bevor ich euch von meiner haarigen Mission berichte, möchte ich mich kurz vorstellen:
Ich bin Markus, 55 Jahre jung (man ist so alt, wie man sich fühlt — und das variiert bei mir je nach Tagesform zwischen 30 und 80), zurzeit wohnhaft in Duisburg. Eigentlich ist mein Zuhause in Spanien, zusammen mit meiner Frau und unseren Hunden.
Doch das Leben hatte andere Pläne: Vor drei Jahren nahm ich unfreiwillig an einem Sturzflug teil und brach mir dabei dreimal den 11. Brustwirbel. Kaum halbwegs wieder zusammengeflickt, klopfte ein Herzinfarkt an die Tür, und letztes Jahr kam auch noch Speicheldrüsenkrebs ins Spiel.
Kurz gesagt: Ich bin derzeit Profi im Thema Genesung. Daher also der Aufenthalt in Deutschland.
Nun wäre das Ganze halb so schlimm — wenn man nicht alleine wäre. Ohne meine Hunde fehlte mir etwas ganz Wesentliches: tierische Gesellschaft. Doch für einen Hund reicht meine Energie aktuell nicht. Also dachte ich mir: "Warum nicht mal eine Katze?"
Spoiler: Ich bekam mehr Katze, als ich je zu träumen gewagt hätte.
Die Ankunft von Prinzessin Flöckchen
Über einen Tierschutzverein fand ich schließlich Flöckchen — eine sechsjährige Siamdame, laut Vorbesitzerin verschmust und verspielt. Der Freund der Vorbesitzerin litt an COPD und vertrug die Katzenhaare nicht mehr, weshalb Flöckchen ein neues Zuhause suchte.
Fotos und Videos überzeugten mich sofort: eine Schmusekatze, die tobt wie ein Teenager — perfekt.
Am Vatertag (oder wie ich es inzwischen nenne: Tag der Ankunft Ihrer Hoheit) zog Flöckchen bei mir ein.
Ich wusste: Geduld ist gefragt.
Ich wusste nicht: wie viel Geduld man tatsächlich braucht.
Kaum da, verschwand Madame hinter dem Eisschrank in der Küche. Fressen? Nö. Trinken? Nö. Katzenklo? Fehlanzeige.
Ich versuchte es mit gutem Zureden, ließ ihr Ruhe. Ab Samstag: erstes Lebenszeichen. Flöckchen begann zu fressen, zu trinken und das Klo zu benutzen — Fortschritt!
Kontaktaufnahme auf Samtpfoten
Langsam zeigte sie sich öfter. Ich sah ein blitzendes Äuglein hinter dem Eisschrank hervorlugen — und zack war sie wieder weg.
Mittwoch dann die Sensation: Ich entdeckte sie auf meiner Arbeitsplatte — und sie ließ sich streicheln! [Blockierte Grafik: https://cdn.jsdelivr.net/joypixels/assets/6.6/png/unicode/64/1f973.png]
Seitdem genießt sie das Kraulen und Bürsten — allerdings ausschließlich in ihrer Küchenresidenz.
Sie erkundet zwar mutig den Rest der Wohnung, doch wehe, ich betrete einen Raum hinter ihr. Dann sprintet sie zurück in die sichere Küche, wo ich anschließend wieder auf unbequemen Beinen vor dem Kühlschrank stehe, um sie oben zu kraulen.
Für meinen Rücken ist das weniger spaßig, für sie offenbar schon.
Die große Frage
Wie bekomme ich meine kleine Prinzessin dauerhaft ins Wohnzimmer?
Was ich bisher versucht habe:
Katzenminze auf Couch, Kratzbaum, Fensterbank (die Wohnung riecht aktuell wie eine Mischung aus Katzenparadies und botanischem Garten).
Pheromon-Duftstecker in der Steckdose (für gute Katzen-Vibes).
Viel Geduld (auch wenn meine Bandscheiben irgendwann einen Streik androhen).
Flöckchen liebt das Kraulen sichtbar, ich möchte ihr so gern zeigen, dass die ganze Wohnung ein sicherer Ort für sie ist — nicht nur ihr Küchenkönigreich.
Habt ihr vielleicht noch einen Trick für mich, wie ich Flöckchen zur Eroberung des Wohnzimmers bewegen kann?
Meine Couch und mein Rücken wären euch unendlich dankbar!
Herzliche Grüße
Markus (und Flöckchen [Blockierte Grafik: https://cdn.jsdelivr.net/joypixels/assets/6.6/png/unicode/64/1f43e.png])