Meine Mutter mag keine Tiere. Das heißt, angeblich mag sie sie aus der Ferne, also im Fernsehen oder im Zoo. Aber nicht in ihrer Nähe. Sie hat Angst vor allem, was vier Beine oder Federn hat und kann auch nach Jahrzehnten der Erfahrung mit meinen Fellnasen keine davon anfassen.
Dass ich so tierverrückt bin, ist ihr schon immer ein Dorn im Auge, und es kommen immer wieder negative Bemerkungen in dieser Richtung. Auch "Animal Hoarding" wurde mir schon unterstellt (ich hatte noch nie mehr als drei Tiere gleichzeitig).
Der neueste Spruch lautete: "Deine Katzen sind doch bloß ein Spielzeug für dich."
Da war ich jetzt schon ein bisschen geplättet. Aber das ganze hat mich angeregt darüber nachzudenken, was Tiere eigentlich für mich bedeuten.
Ganz viel. Sie sind beste Freunde, Kinder (manchmal Babys), Kuschelkissen, Seelentröster, Therapeuten, Weggefährten, Spiegel für meine eigenen Befindlichkeiten und Korrektiv, Garanten für gute Laune und Glücksgefühle.
Manchmal sind sie auch Nervensägen, Sorgenkinder und der Auslöser für immensen Schmerz (wenn sie krank werden und sterben).
Ein Spielzeug sind sie jedenfalls nicht. Ein Spielzeug ist etwas Totes und gibt einem nicht die bedingungslose Liebe und Treue, die ich von schon so vielen Tieren bekommen habe.
Wie ist das bei Euch?