Freud und Leid der Freigänger-Dosis

Ich zitiere mich mal selbst:

Zitat von Ginger

Aus verschiedenen Gründen hatten wir seinen Freigang unterbunden, er hätte noch in den Pseudowintergarten gekonnt, aber weiter nicht.

Er ist einmal durch die Kakla in den Wintergarten, hat da ein bisschen rumgejammert als er merkte, das es nicht weiter geht, kam dann aber zurück und ab da war es kein Thema mehr.

Früher hätte er uns die KaKla aus der Wand geholt, aber ne, er ist dann halt einfach drin .

Ist natürlich super, weil er in der neuen Wohung ja eh keinen Freigang mehr hat. Aber das dass so einfach wird, hätte ich nie gedacht.

Tja, das währte leider nicht lange.

Inzwischen ist er fast nur noch draußen, kommt nur zum Fressen kurz rein und ist selbst dann auf dem Sprung.

Die letzten Tage und Nächte war das Wetter hier gut, trocken, warm, da war es dann auch okay, wenn er die ganze Zeit draußen ist.

Aber vorhin zog ein Unwetter auf, da hab ich ihn reingeholt (zum Glück kommt er nach wie vor sehr verlässlich, wenn wir ihn rufen/locken) und jetzt ist die Tür zu. Und der Kater jammert, schreit - seit inzwischen ner guten Stunde.

Mal sehen, wann er aufgibt, raus kommt er frühestens morgen wieder, hier sind für den restlichen Tag und die Nacht weitere Unwetter vorhergesagt und er bekommt es nicht mehr hin, sich draußen ein sicheres trockenes Plätzchen zu suchen, er sitzt dann z.B. mitten auf der Auffahrt im strömenden Regen und miaut laut, bewegt sich aber kein Stück, bis man ihn ruft und lockt - und manchmal muss man ihn reintragen.

Er hat auch vergessen, dass er vom Pseudowintergarten durch die Katzenklappe ins Wohnzimmer kann - raus hat er drauf, rein geht er nur noch durch die geöffnete Tür neben der KaKla oder auf der anderen Haussseite durch die Vordertür

Zitat von Ginger

und jetzt ist die Tür zu. Und der Kater jammert, schreit - seit inzwischen ner guten Stunde

Woher kenne ich das bloß? Ich habe Robin auch mal drinnen eingesperrt, als draußen orkanartige Böen waren. Ich dachte, es sei im Haus sicherer... Das Geschrei und Getobe war kaum auszuhalten

Irgendwann hat der kleine Teufel es geschafft, die Katzenklappe aufzubekommen. Und dann blieb er, um mich gehörig abzustrafen, die ganze Nacht bei Wind und Wetter draußen und trudelte erst am nächsten Tag gegen Mittag ein. Er schien immer noch beleidigt, und ich hatte meine Lektion gelernt.

Ab da habe ich ihn nie mehr eingesperrt (außer an Silvester, und da hat er es eingesehen), die schlaflose Nacht hat mir gereicht.

Zitat von Paulina

Irgendwann hat der kleine Teufel es geschafft, die Katzenklappe aufzubekommen.

Das hat Roland früher auch geschafft, bzw. hat er die KaKla aus der Wand geholt.

Aber jetzt ist die Klappe auf, er kommt dadurch aber nur in den Pseudowintergarten und da ist die Terrassentür zu.

Hier kann man es ein bisschen sehen, rechts ist das Wohnzimmerfenster und da unten ist die Kakla, links ist die Fensterfront mit Tür zur Terrasse.

grinsekatzen.de/gallery/image/65683/

Nachdem Roland aktuell quasi draußen lebt und nur noch selten auf Locken reinkommt (meist bleibt er auf der Türschwelle stehen und man muss ihn reintragen), insgesamt recht dünn und strupsig ist, war uns die Gefahr zu groß, das jemand denkt, er wäre hilfebedürtig und ihn mitnimmt, daher trägt er jetzt Halsband (hellblau mit silbernen, reflektierenden Sternen, muss ja schon schön sein ) und zusätzlich die Tasso-Marke am Halsband.

Ich dachte, wir probieren es mal aus, erst nur das Halsband, worauf er gar nicht reagierte, und dann die Marke, und wieder keinerlei Reaktion. Es stört ihn nicht mal, wenn das Teil an den Futternapf klimpert.

Ich bin ja eigentlich ein Halsbandgegner, aber wie bei Fina schon: Besondere Umstände u.s.w. .

Aktuell ist das Wetter hier sehr gut, warm und trocken, und so lange lassen wir ihn auch draußen - in zwei Wochen hat das ja eh ein Ende.

Robin und Pauline haben immer reflektierene Halsbänder getragen, meine Hoffnung war halt, dass sie dann nachts von Autofahrern gesehen werden.

Ich hatte weiche bequeme Halsbänder, die sehr leicht aufgingen, also war keine Gefahr wegen Hängenbleiben und so. Das hatte allerdings den Nachteil, dass ich manchmal in der Woche zwei neue Halsbänder kaufen musste. Manchmal haben mir auch nette Nachbarn die verlorenen Bänder gebracht, die sie in ihren Gärten gefunden hatten (innen stand unsere Telefonnummer).

Ich kann daran nichts Negatives finden, es hat meine Katzen nie gestört, und ich habe mich einfach ein bisschen sicherer damit gefühlt.

Oh man, es wird immer mehr so wie mit Fina damals.

Heute klingelte eine Nachbarin, die ca. 3 Häuser weiter wohnt.

Eigentlich wäre sie ja sicher, dass alles okay ist, sie weiss ja, dass der Kater zu uns gehört und dass wir uns gut kümmern, aber trotzdem, und sie wäre auch schon angesprochen worden und überhaupt...der Kater läge ja so oft unter der Hecke und würde auch gar nicht reagieren, wenn man ihn anspricht oder lockt, und er wäre ja auch so dünn u.s.w. .

Männe konnte sie beruhigen und ja, es ist besser, die Nachbarn fragen einmal mehr nach, als dass keiner sich kümmert, da bin ich schon froh drum.

Wir waren dann tagsüber unterwegs, kommen Nachhause, ich lock den Kater, stell ihm Futter hin - er kommt auch, frisst zwei Stückchen und rast plötzlich nach draußen.

Ich bin ihm, mit dem Napf, hinterher, auf der Terrasse hat er dann noch ein Stückchen genommen, lief dann aber wieder weg.

Okay, ich hab ihn dann gelassen, bin nach oben - da hör ich ihn rumjammern und ne Frauenstimme: "Ach, du bist aber ein Süßer - was hast du denn? Was ist denn los?".

Ich geh also raus und da liegt Roland an der Straße und lässt sich von einer wildfremden Frau streicheln .

Die Frau war nett, genauso wie ihr Partner, der dabeistand, wir haben uns ein bisschen unterhalten, aber trotzdem - Roland lässt sich plötzlich von Fremden anfassen.

(Als ich ihn dann mit reinnehmen wollte, hat er sich mir übrigens entzogen - ihr kennt das, immer so zwei, drei Schritte, dann wieder hinsetzen, demonstrativ den Rücken zuwenden... ).

Ich also wieder rein - und höre, wie der Kater die nächsten Leute, die durch die Straße kommen, anjammert, und höre wieder: "Oh guck mal - ach, das ist aber ne süße Katze - komm mal her, lässt du dich streicheln? Ach, du schnurrst ja sogar - hast du denn ein Zuhause?"...

Wir haben hier eine laue Spätsommernacht, es ziehen immer wieder Gruppen von Jugendlichen und Jungerwachsenen durch unsere Straße. Bisher alle nett und wenn überhaupt nur leicht alkoholisiert, aber die Nacht ist noch jung...

Daher hab ich Männe gebeten, den Kater reinzuholen (bei Männe läuft er bisher nie weg) und nun ist der Kater drin und die Tür zu.

Nach ner halben Stunde Geschrei ist aktuell Ruhe, mal sehen, wie die Nacht wird.

Aber ihn jetzt rauslassen ist mir echt zu gefährlich.

oh je, da hätte ich auch Sorge! Ich mag mir das gar nicht vorstellen, denn einsperren - das geht in meiner Ein-Zimmer-Wohnung irgendwie gar nicht. Da geht mein Blutdruck durch die Decke!

Piri ist ja glücklicherweise so, dass sie sich nicht von fremden Menschen anfassen lässt. Aber sie tut auch sehr schmusig! Nur wenn die Hand dann kommt und es wird ihr zu nach, macht sie einen flinken Satz. Damit rechnet kein Mensch. Alle sind immer nur erstaunt.

Wenn ich dabei bin, lässt sie sich allerding auch ein- zweimal strreicheln.

Roland hat sich bis vor kurzem ja draußen auch nicht anfassen lassen - aber, genau wie bei Fina damals, hat sich das jetzt sehr schnell komplett geändert.

Aktuell liegt er hier am offenen Fenster auf der Fensterbank und das scheint okay zu sein - er ist zwar nicht glücklich aber kann damit leben, sozusagen.

Ich bin sehr froh, dass wir in 2 Wochen umziehen und es dann gar keine Wahlmöglichkeiten mehr gibt.

Aktuell denken wir halt immer dran rum, was das beste für Roland ist, er soll möglichst glücklich sein, aber auch möglichst wenig Gefahren ausgesetzt sein und somit überlegen wir dann immer wieder -

das wird nach dem Umzug durch sein, da gibt es dann keine Wahl.

Mein Felix war ja auch Freigänger und (leider) total zutraulich zu Fremden. Bei dem hatte ich auch immer Angst, dass der mal irgendwo ins Auto einsteigt und sonst wohin mitfährt. Ganz schlimm war es, als hier im Ort eine Weile lang Katzenfänger unterwegs waren und reihenweise Freigänger verschwanden. Sobald ich nachts eine Autotür vor unserem Haus gehört habe, bin ich aus dem Bett gesprungen und ans Fenster gerannt. Das war echt super nervig und auch mit ein Grund, warum ich nie wieder eine Freigängerkatze haben wollte.

Das mit dem Halsband ist sicherlich eine gute Idee. Ich bekomme ja auch immer die Krise, wenn ich höre, dass Leute einfach freilaufende Katzen einsammeln und ins Tierheim verfrachten. Wenn die Katze verletzt ist, oder sichtbar krank aussieht, oder wirklich halb verhungert, ist das ja total okay, aber es gibt echt Menschen, die Katzen einfach nur deshalb dort abgeben, weil sie halt draußen rumgelaufen sind. Da frage ich mich immer, ob die das Prinzip von Freigängerkatzen nicht kennen, oder was soll das?

Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass sich Roland nach dem Umzug mit der Wohnungshaltung arrangieren kann. Bei der Katze meiner Mutter hat das damals leider überhaupt nicht geklappt - die hat dann bis zu ihrem Lebensende (und das waren noch gut zwei, drei Jahre) jede Nacht in der Wohnung geschrien.

Zitat von Liv

aber es gibt echt Menschen, die Katzen einfach nur deshalb dort abgeben, weil sie halt draußen rumgelaufen sind. Da frage ich mich immer, ob die das Prinzip von Freigängerkatzen nicht kennen, oder was soll das?

Ja, das frage ich mich auch.

Und gerade hier in der Gegend hat das unglaublich zugenommen, ich weiss von mehreren Leuten, die unerwartet einen Anruf bekamen, weil ihre Katze "gefunden" wurde.

Zitat von Liv

Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass sich Roland nach dem Umzug mit der Wohnungshaltung arrangieren kann.

Danke!

Ich bin da nach wie vor sehr optimistisch, auch wenn die letzte Nacht eher nicht so toll war, der Kater hat auch einfach ein Gespür dafür, wann ich gerade am einschlafen bin...

Aktuell liegt er auf meinem Schreibtisch und pennt. Klar, wenn man nachts rumschreit und übers Bett tobt und Regale abräumt ist man natürlich tagsüber müde .

Ist aber gut so, denn wir fahren gleich weg und er muss eh drin bleiben, da ist es besser, wenn er einfach schläft.

Als wir heute am frühen Nachmittag nach Hause kamen, hatte der Kater erstmal großen Hunger und dann wollte er natürlich raus - durfte er auch, wir hatten hier heute wieder an die 30°C und Sonne.

Als es dunkel wurde, haben wir ihn aber gerufen, gelockt - nix.

Männe ist dann los und wie erwartet lag der Kater wieder unter der Hecke des Nachbarn. Männe hat ihn eingesammelt und nun ist der Kater drin, die Tür ist zu und nach anfänglichem Gequengel ist der Kater jetzt ruhig und kuschelt mit dem Mann.

Mal sehen, wie die Nacht wird

Ginger War Eure Nacht denn ruhig?

Lousie darf ja auf dem Campingplatz nicht alleine raus und ist zu Hause normalerweise nachts unterwegs. Es braucht auf dem Platz ein paar Nächte, dann hat er akzeptiert, daß er nicht raus darf und er fügt sich seinem Schicksal. Zu Hause sieht die Welt dann anders aus. Wo er auf dem Platz höchstens bettelt fängt er zu Hause an zu randalieren.(vielleicht aber auch, weil er festgestellt hat, das sich irgendwann die Katzenklappe von alleine öffnet und er damit erfolgreich ist.)

Habt Ihr in der neuen Wohnung einen Balkon oder die Möglichkeit mit ihn am Geschirr rauszugehen?

Zitat von Susi68

War Eure Nacht denn ruhig?

Ja!

Als wir ins Bett sind, hat Roland noch mal ein bisschen gejammert, aber recht leise und auch nicht lange und dann war Ruhe bis heute morgen um 5.00 Uhr, als der Wecker klingelte.

Männe hat ihn aber nur gefüttert, nicht rausgelassen und der Kater hat dann noch mal geschlafen, bis ich aufgestanden bin - da fing er dann aber an, richtig Alarm zu machen , ich hab ihn dann auch rausgelassen.

Hier ist es heute noch mal trocken und sonnig und es sollen wieder an die 30°C werden, da kann er seinen Freigang ja noch mal genießen.

Zitat von Susi68

Habt Ihr in der neuen Wohnung einen Balkon

Ja, sogar einen recht großen und wir haben im Mietvertrag gleich festgehalten, dass wir den katzensicher einnetzen dürfen.

Ne Wohnung ohne Balkon oder Terrasse wäre für uns nicht in Frage gekommen, eben wegen Roland.

Ginger Das ist ja super Klasse!!!!!!!!!

Ich freue mich für Euch!

Ist ja perfekt mit Eurer neuen Wohnung!

Ich glaub nicht, das da Probleme mit Roland auf Euch zukommen

Nur noch 2 Wochen cool .

Wenn ihr den Balkon ein bißchen im Gartenstil aufpimpt,ist Roland damit vielleicht auch zufrieden.So ein Schattenplätzchen al'a seiner Lieblingshecke in Nachbars Garten.

Zitat von Lea-Coonie

Wenn ihr den Balkon ein bißchen im Gartenstil aufpimpt,ist Roland damit vielleicht auch zufrieden.So ein Schattenplätzchen al'a seiner Lieblingshecke in Nachbars Garten.

Wir müssen gucken, wie es sich entwickelt.

Erstmal muss er sich an die neue Wohnung gewöhnen.

Zitat von Ginger

Wir müssen gucken, wie es sich entwickelt.

Erstmal muss er sich an die neue Wohnung gewöhnen.

Klar,Lea hat damals die erste Wocge unter der Couch verbracht,sie war aber auch ein Sensibelchen .

Zitat von Lea-Coonie

Lea hat damals die erste Wocge unter der Couch verbracht,sie war aber auch ein Sensibelchen .

Ich kann Roland da gar nicht mehr einschätzen.

Gestern wurde mein Mann von einem weiteren Nachbarn wegen Roland angesprochen.

Dass er ja gar nicht mehr sofort weglaufe, wie die ganzen Jahre vorher, sondern sich jetzt sogar streicheln lässt. Und dass er ja sehr dünn wäre und auch so viel miauen würde und ob denn mit ihm alles okay wäre?

Ob er evtl. krank wäre und ob sie etwas besonderes beachten müssen?

Einerseits ist ja gut, wenn die Nachbarn sich kümmern, aber andererseits kann ich das auch schlecht einschätzen.

Der Nachbar gestern wohnt quasi neben uns auf der anderen Seite unserer Auffahrt, wir kennen uns viele Jahre, sie sehen den Kater jeden Tag, hören auch, wenn wir ihn abends reinrufen, haben gesehen, dass er neuerdings ein Halsband mit Tasso-Marke trägt, wir das also sehrwohl im Blick und im Griff haben.

Daher versteh ich die Motivation für das Nachfragen nicht .

Aber egal, es ist, wie es ist - der Kater darf weiterhin, wenn das Wetter gut ist, tagsüber raus, gegen Abend holen wir ihn rein und bei schlechterem Wetter muss er ganz drinnen bleiben.

Und es sind ja auch nur noch 8 Tage.

Ginger - ich denke mal, so tiefgreifende Gedanken macht sich der Nachbar nicht wirklich. Es war wahrscheinlich nur eine freundlich (evtl. etwas "überzogene") Anteilnahme oder Freundlichkeit.

Menschen, die sich mit Katzen nicht auskennen neigen dazu überflüssige Fragen als Freundlichkeit zu stellen.

Ja, vermutlich hast du recht.